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2268 - Das Paragonkreuz

Titel: 2268 - Das Paragonkreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sonder fan Dor mehrmals einen langen Blick in die Richtung warf, in der Scherydann lag. Er und sicher auch sein Schüler sorgten sich anscheinend sehr um ihre Artgenossen, der Priester mehr, als er zugeben wollte.
    Denn es bedeutete, dass er tief im Geiste doch noch bei den Lebenden war. Rhodan hätte selbst gerne gewusst, wie es mittlerweile in der „Stadt" aussah, aber dass musste warten.
    Lyressea hätte ihm wahrscheinlich den Kopf abgerissen, wenn er etwas anderes vorgeschlagen hätte. Sie machte wieder einen gespannten Eindruck, allerdings längst nicht so verkrampft wie beim ersten Flug Richtung Gebirge. Es war kein Wettlauf mehr gegen die Zeit, und aus dem Wenigen, was Sonder fan Dor von sich gegeben hatte, wusste sie wohl, dass sie ihre ganze Kraft erst dann brauchen würde, wenn sie ihr Ziel im Berg erreicht hatten.
    Alles, was sie unterwegs sagte, war: „Ich spüre es noch. Es ist noch da."
    Wo sollte es auch sonst sein?, fragte sich Rhodan. Sollten die Kybb es geholt haben? Ausgerechnet jetzt?
    Am späten Vormittag erreichten sie die Ausläufer des Gebirges, und eine halbe Stunde später ragte der Berg Gorithon vor ihnen auf. Erst jetzt dirigierte der Priester sie. Zephyda fuhr mit ihm an der Spitze und landete ihr Trike als Erste auf einem kleinen Plateau an der nördlichen Flanke des Berges, der sich äußerlich nicht von den anderen unterschied. Er hob sich nicht besonders hervor. Er war nicht das beeindruckende Massiv, das sich Rhodan insgeheim vorgestellt hatte. Nur Lyressea verriet durch ihre ungeduldigen Bewegungen, dass sie dem Versteck des Paragonkreuzes näher sein mussten als jemals zuvor, seitdem sie auf Petac gelandet waren. „Der Eingang befindet sich mitten in einem Hang", sagte Sonder fan Dor. „Das letzte Stück müssen wir steigen."
    „Es kann nicht mehr weit sein", sagte Lyressea, worauf sie einen verwunderten Blick des Priesters erntete.
    Sie mussten nicht weit gehen. Es ging vielleicht hundert Meter über Geröll, bei einer Steigung von maximal dreißig Prozent. Dann lag der Eingang, in den Berg als dunkle Höhle vor ihnen.
    Sonder fan Dor nahm von einer Wand eine Fackel und zündete sie an dem rauen Fels an wie ein Streichholz. Er hätte sie allerdings nicht gebraucht, denn die Moose an den Wänden spendeten in dem Gang, in den er sie führte, genügend Licht. Der Priester schritt voran, ihm folgte als Erste Zephyda, dann Lyressea, dann erst Rhodan, der die Schildwache genau im Auge behielt. Manchmal verhielt sie im Schritt, als zögere sie weiterzugehen. Dann wieder schien sie Zephyda überholen zu wollen. Er hätte vieles dafür gegeben zu wissen, was sie spürte.
    Shawann bildete den Abschluss.
    Keiner sprach ein Wort. Der Gang führte nach Rhodans Schätzung einen halben Kilometer tief in den Berg hinein, leicht abschüssig. Dann öffnete sich vor ihnen das Labyrinth.
    Für die Minipositronik seines Schutzanzugs, die alles aufzeichnete, wäre es kein Problem gewesen, den Weg heraus später wiederzufinden. Hoffnungslos verirren hätten die Raumfahrer sich also nicht können, im Gegensatz zu einem Tabtree, der die Geheimnisse des Labyrinths nicht kannte. Aber den richtigen Weg zum Ziel zu finden war wieder eine andere Sache. Sie mussten Sonder fan Dor blind vertrauen, der seinen Schüler mehrfach aufgefordert hatte, sich ihre Schritte genau einzuprägen.
    Vielleicht war es das letzte Mal, dass der alte Priester die geheimnisvolle Grotte aufsuchte, von der er selbst nur andeutungsweise und andächtig leise gesprochen hatte. Vielleicht musste bald schon Shawann allein in den Berg gehen.
    Das Labyrinth schien kein Ende nehmen zu wollen. Rhodan tröstete sich zwar weiterhin mit der Gewissheit, dass er jederzeit wieder herausgefunden hätte - aber ob er jemals dorthin gelangt wäre, wo Sonder fan Dor den Violett-Strahler gefunden hatte, blieb die große Frage.
    Lyressea wurde jetzt zunehmend unruhiger. Sie sah sich oft nach Rhodan um, und ihr Blick verriet eine tiefe Irritation. Auch ohne Worte zeigte sie ihm, dass sie das Paragonkreuz zwar spüren konnte, aber immer noch nicht die Richtung bestimmen, aus der das kam, was sie wahrnahm. Dabei musste es doch nun genau vor ihnen liegen.
    Endlich, nach genau einer Stunde und 53 Minuten, hatten sie das Labyrinth hinter sich. Vor ihnen öffnete sich, im lumineszierenden, sanften blauen Licht der die Wände bedeckenden Moose, die Heilige Grotte.
    Sonder fan Dor war in ihrem Eingang stehen geblieben und sah die „Boten der Allmutter"

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