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2268 - Das Paragonkreuz

Titel: 2268 - Das Paragonkreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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worden. Vielleicht jagte auch er einem Traum hinterher, einem Phantom, das nicht existierte - wenigstens nicht hier. Um es herauszufinden, gab es nur einen Weg. „Komm!", sagte er zu Lyressea, als Zephyda sich in Bewegung setzte, und reichte ihr die Hand. Sie schüttelte nur den Kopf. „Wovor hast du Angst?", fragte er. „Ich ... weiß nicht..."
    Er sah von ihr zu Zephyda, sah die beiden einige Meter abseits wartenden Tabtree - und dann folgte er der Motana.
    Er hatte eigentlich nicht erwartet, dass etwas geschah - irgendetwas, so als ob er eine unsichtbare Schranke durchbrochen hätte, einen Kontakt ausgelöst, vielleicht ein Zauberwort, gesprochen. Doch nichts tat sich. Er stand neben Zephyda in der Stille der Ewigkeit, im blauen Licht der Moose und dem flackernden Widerschein der Fackel. Wenn er die Hand ausstreckte, berührte er den Sockel. Sie standen genau im Zentrum der schattenlosen Gräberkeile. „Nichts", sagte Zephyda. „Es tut mir Leid, ich sollte wohl so etwas wie Ehrfurcht empfinden, aber da ist nichts, Perry. Hier ist nichts."
    „Doch!", sagte Lyressea. „Es ist da! Das Paragonkreuz ist da! Ich... bilde es mir nicht ein!"
    „Dann komm und zeig es uns!", antwortete die Motana.
    Langsam setzte die Schildwache sich in Bewegung. Sie setzte die Füße so vorsichtig voreinander, als könne jeder Schritt ihr letzter sein; als könne sie etwas wecken, was nicht geweckt werden sollte und nicht geweckt werden durfte.
    Perry Rhodan spürte, wie ihn neue Spannung ergriff, je näher sie kam. Er, Zephyda, die Tabtree, sie waren nichts, nicht mehr als Statisten in einem Spiel, das sie nicht verstanden. Lyressea begriff es wahrscheinlich ebenso wenig, aber sie war die Figur, auf die es hier ankam. Sie allein konnte das Wunder bewirken, falls es eins gab.
    Rhodan redete sich ein, dass es irrational sei, aber er konnte sich nicht gegen den Gedanken wehren, dass dieser Ort nur auf sie gewartet hatte ...
    Vielleicht seit tausend Jahren, vielleicht länger...
    Lyresseas Blick war in weite Fernen gerichtet. Sie schritt wie eine Blinde auf sie zu, tastend statt sehend oder von etwas geführt, was sich nur ihr allein öffnete. Perry Rhodan hielt den Atem an. Die Zeit hatte nicht stillgestanden, nein, sie stand jetzt still. Nichts bewegte sich mehr. Alles war wie in einem Stasisfeld eingefroren, alles außer ihr...
    Als sie zwei Meter vor dem Terraner stehen blieb, erreichte die Spannung ihren Siedepunkt. Sie war unerträglich geworden. Lyresseas Augen waren jetzt geschlossen. Ihre Arme hingen schlaff herab. Sie stand da wie eine Göttin, die in ihre Heimstatt zurückgekehrt war und nun ...
    Ihre Lippen bewegten sich, lautlos zuerst, dann war ihr leises Flüstern zu hören und schließlich die Worte, mit denen sie nach dem Paragonkreuz rief.
    Rhodan glaubte, das Gleichgewicht zu verlieren. Er spürte, dass irgendetwas geschah, aber er wusste nicht, was es war. Etwas kam. Etwas näherte sich. Es baute sich auf, unsichtbar noch, aber es war bereits da. In einem anderen Raum, tastend nach dem Diesseits. Geistige Fühler, die wie leuchtende Fäden aus dem Unsichtbaren in die für Menschen wahrnehmbare Welt hineinwuchsen.
    Dann war es wie eine Explosion, in der die Mauer zersprang, welche die Welten trennte. Ein Blitz, so hell wie tausend Sonnen, blendete Rhodans Augen. Er schloss sie, bedeckte sie mit den Händen und wollte schreien. Er konnte es nicht. Das Licht erfüllte alles, das Universum, den Raum und die Zeit. Es wurde noch heller und konzentrierte sich auf diesen Ort, die Gruft, das Gewölbe.
    Und dann erlosch es so schnell, wie es gekommen war.
    Rhodan spürte, dass sich etwas verändert hatte. Er fühlte die Gegenwart von etwas Fremdem, Gewaltigem, eine große geistige Macht.
    Lyresseas Stimme schien direkt aus diesem Geist zu kommen. Sie war hell, laut und klar zu verstehen. „Das Paragonkreuz", sagte die Mediale Schildwache. „Es ist zurückgekehrt in unsere Welt."
    Als Perry Rhodan die Augen öffnete, sah er es.
    Zwischen ihm, Zephyda und Lyressea - er und die Motana mussten unwillkürlich zwei Schritte zurückgetreten sein, denn so groß war die Entfernung zwischen ihnen vorher nicht gewesen - stand eine grell leuchtende, energetische Spirale, die fast wie ein „Korkenzieher" zwei Meter in die Höhe ragte und einen Durchmesser von einem Meter besaß. Die Spirale drehte sich um sich selbst und besaß eine erdrückend starke mentale Ausstrahlung. Es war genau jene, die der Terraner gespürt hatte, als sie in

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