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2268 - Das Paragonkreuz

Titel: 2268 - Das Paragonkreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erwartungsvoll an. Zephyda trat an ihm vorbei in das Gewölbe. Lyressea und Rhodan traten neben sie und bestaunten die sieben kreisförmig angeordneten, über dem Boden schwebenden Keile, die im flackernden Licht der Fackel keinen Schatten warfen. Perry fühlte, wie die Schildwache nach seiner Hand tastete, und umschloss sanft ihre Finger.
    Das Bild, das sich ihnen bot, hatte etwas Unwirkliches. Auch über das Gewölbe selbst hatte der Priester nur vage Andeutungen gemacht. Er hatte den Begriff „Kreis der Gräber" gebraucht und gesagt, dass sie keine Schatten warfen. Aber das nun selbst vor sich zu sehen war etwas völlig anderes.
    Der Terraner hatte sofort ein anderes Bild vor Augen, eine Assoziation. Er „sah" Obelisken, die ebenfalls keine Schatten warfen, und der Begriff „Cynos" tauchte ganz automatisch in seinem Bewusstsein auf. Aber welchen Zusammenhang konnte es geben? Er war schon öfter auf wirkliche oder nur vermeintliche Hinterlassenschaften dieses geheimnisvollen Volkes gestoßen, das den Schwärm durch das Universum gesteuert hatte, aber es war nie auch nur ansatzweise gelungen, ihre Geheimnisse zu lüften.
    Sie waren vielleicht stärker als jedes andere Volk in die Geschicke des Kosmos verstrickt - Helfer der Kosmokraten ebenso wie von Superintelligenzen, die ganz und gar nicht willfährige Kosmokratendiener waren, und stets waren die Cynos zugleich Herrscher wie auch Diener gewesen. Diese ... Keile hier aber waren eben „nur" Keile, keine Obelisken. Handelte es sich um ein völlig anderes Phänomen, oder hatten sie es hier mit den Toten eines Zweigvolks - oder gar der Vorfahren der Cynos zu tun?
    Er atmete flach. Der Anblick schlug ihn in seinen Bann. Egal, was sie hier vor sich hatten, was sie vielleicht fanden - er spürte den Hauch der Ewigkeit, der aus dieser Stätte wehte. Sonder fan Dor hatte in der SCHWERT gesagt, dass der Violett-Strahler sich seit unzähligen Generationen bereits im Besitz seines Treyfolken befände und einst hier versteckt worden sei. Dass nur der jeweilige Priester des Stammes den Weg und das Geheimnis kenne -und damit zugegeben, dass das Geheimnis um ein Haar vielleicht für immer verloren gewesen wäre, wenn er seine Absicht wahr gemacht und sich geopfert hätte. Shawann hätte es niemals erfahren.
    Die Kette wäre gerissen.
    Er hatte ebenso gesagt, dass die Unheiligen nicht einmal etwas von dem großen Geheimnis seines Stammes ahnten - aber wie nahe waren sie daran gewesen!
    Rhodan durfte nicht daran denken, dass sie ihn mit Psycho-Foltern hätten verhören können, unter denen er alles verraten hätte.
    Der „Kreis der Gräber", die sieben schwebenden Keile - es konnten, von der Größe her, tatsächlich Gräber, besser gesagt: Särge sein, aber von wem? Wer lag in ihnen begraben, wer oder was? Der Gedanke, der doch so nahe lag, erschien ihm einfach zu fantastisch, und erst als er den vestärkten Druck von Lyresseas Hand spürte, wusste er wieder, wie weit er sich schon geistig von dem entfernt hatte, weswegen sie tatsächlich hierher gekommen waren. „Das Paragonkreuz", hörte er sie flüstern. „Es ist hier. Es ist so nahe ..." Sie zog die Hand zurück und sah ihm in die Augen. Ihr Blick verriet aufkommende Panik. „Aber auch nicht, Perry! Oder siehst du... irgendetwas?"
    Er sah die mannslangen Keile in ihrer ewigen Ruhe, und er hatte ein beklemmendes Gefühl bei der Vorstellung, diese Ruhe zu stören. Die Zeit selbst schien stillzustehen.
    Er sah den Sockel genau im Mittelpunkt des Kreises. Kurz blickte er zu Sonder fan Dor hinüber, und der nickte. Von dort hatte er den Strahler geholt, das „Artefakt".
    Entstammte es der Technologie jener, die diese Grabstätte errichtet hatten, vor Jahrtausenden, vielleicht Jahrmillionen? Und was hatte das mit dem Paragonkreuz zu tun?
    Er hätte gern geglaubt, dass Lyressea Recht hatte, aber nun begannen sich Zweifel zu regen. Wenn sie das Kreuz so deutlich spüren konnte, wo war es dann? „Es ist hier", sagte die Schildwache leise, andächtig. „Es kommt... näher."
    Rhodan schüttelte unmerklich den Kopf. Es konnte nicht sein. War es nicht eher möglich, dass Lyressea sich so sehr in einen Wahn hineingesteigert hatte, dass sie Hoffnung mit Wahrheit verwechselte? Betrog sie sich selbst? „Perry!" Zephydas Stimme schien die heilige Stille dieses Ortes zu zerschneiden.
    Sie nickte ihm zu. „Indem wir hier stehen und staunen, erreichen wir nichts. Ich gehe jetzt in diesen Kreis hinein."
    Es war, als sei er geweckt

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