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227 - Herr des versunkenen Reiches

227 - Herr des versunkenen Reiches

Titel: 227 - Herr des versunkenen Reiches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Seidel
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wie er es wollte. Wo war die Zentraltaste? Hier. Drücken, schnell! Und jetzt zur Steuerung der Bordgeschütze! Matt hatte die innovative Bewaffnung ein Mal ausprobiert, viertausend Meter höher. Er versuchte sich zu erinnern: Welche Eingabe aktivierte das System?
    »Komm schon, komm schon!«, presste er zwischen den Zähnen hervor. Die Geschütze beruhten auf dem Prinzip hydritischer Blitzstäbe. Sie steckten in der Außenhaut, wurden über ein Kugelgelenk gesteuert. Ihr Lauf war ein Teleskoprohr. Man fuhr es tunlichst aus, ehe man schoss.
    »Da! Maddrax!«
    Matt drehte sich Aruula zu. Sie wies auf die andere, noch intakte Seite, und dem Mann aus der Vergangenheit lief ein Schauer über den Rücken. Draußen, in der lichtlosen Tiefsee, glühten zwei dünne rote Streifen. Sie waren nach hinten gebogen, mit anderthalb Metern Zwischenraum – und sie kamen näher. Das war kein Felsen! Etwas griff die Transportqualle an!
    Hastig beugte sich Matt über die Steuerung. Hatte er noch Zeit, erst die Scheinwerfer auszurichten, um das Ziel zu sehen, oder sollte er blind die Kanonen abfeuern?
    »Es kommt näher! Maddrax! Unternimm was!«
    Matt drückte auf ein Eingabefeld – und erstarrte. Es war das falsche gewesen! Er sah, wie sich alle Bordgeschütze langsam nach innen drehten.
    Hastig berührte Matt eine grün unterlegte Taste. Die Rohre stoppten. Drehten sich gemächlich zurück.
    WUMM
    Matt verlor den Halt, stürzte, sah beim Abrollen nach vorn. Ein gepanzertes Riesenmaul hatte die Transportqualle gerammt, drückte sich mitsamt ihrer Hülle tief herein. Zahnreihen blitzten. Wem immer sie gehörten, er gierte nach Aruula, Matt und Yann. Die Gefährten saßen wie Mäuse in der Falle. Ihr Angreifer musste nur die nachgiebige Hülle zerfetzen, um an den Leckerbissen zu kommen.
    Noch hielt die Außenhaut, aber auf der Innenseite war sie angebrochen; dort, wo Aruulas Schwert versiegelt im Quallengewebe lag. Beim Zusammenstoß war die Waffe bewegt worden. Jetzt ragte der Griff nach innen aus der Wand.
    »Aruula – nein!«
    Matt stolperte in die Richtung seiner Gefährtin, doch er kam zu spät. Die schöne junge Kriegerin hatte ihr Schwert schon gezogen. Sie drehte sich halb, dann stieß sie wuchtig zu. Mitten hinein in das Maul voller Zähne.
    Durch die Quallenhaut!
    »Helme auf! Druckanzüge schließen! Schnell!«, brüllte Matt entsetzt, angelte nach dem eigenen Helm, zerrte ihn über den Kopf. Ein Ruck, dann klickten die Verschlüsse. Es dauerte einen Moment, bis Luft in den Helm strömte, und das glasähnliche Material beschlug vorübergehend. Durch die letzte klare Stelle konnte er den dünnen roten Strahl sehen, der über die Schwertklinge herein kam.
    »Gott, Aruula! Was hast du getan?«, flüsterte Matt. Hier unten, in fast zehntausend Metern Tiefe, lag auf jedem Quadratzentimeter Wasser ein enormer Druck. Schwachstellen konnte sich niemand leisten, erst recht keinen Riss in seiner Haut. Noch war es nur Blut, das in die Qualle drang. Noch hing der Monsterfisch fest, schirmte das Leck vor dem größten Druck ab. Aber wie lange noch? Und was dann?
    Natürlich hatte Aruula ihren Helm nicht aufgesetzt. Matt packte ihn und stülpte ihn seiner Gefährtin über den Kopf.
    »Ich hab ihn erwischt«, sagte Aruula zufrieden und strahlte ihn an.
    »Zieh bloß nicht das Schwert raus!«, warnte Matt, während er die Verschlüsse zuschnappen ließ.
    »Aber…«
    »Kein Aber! Du hast ein Loch in die Wand gestochen, und ich brauche Zeit. Ich muss nachdenken, wie ich es wieder zukriege.«
    Aruula blickte unentschlossen auf ihr Schwert. »Damit kein Wasser reinkommt?«
    »Nein, damit die Qualle nicht in tausend Stücke zerplatzt!«
    Aruula ließ den Schwertgriff los, als stünde er in Flammen. Beim Zurücktreten wäre sie fast über Yann gestolpert, der am Boden saß. Auch er trug noch immer keinen Helm.
    Matt seufzte. »Kümmere dich bitte um Yann«, sagte er. »Setz ihm den Helm auf.« Er selbst näherte sich der eingebeulten Wand, musterte Aruulas Schwert und den gespießten Angreifer. Es war ein riesiger, fremdartig aussehender Fisch mit gepanzertem Kopf und Rücken. Auf dem Bogenknorpel der seitlich abstehenden Flossen pulste eine Biolumineszenz. Ihr rotes Leuchten wurde zusehends schwächer. Die großen Augenscheiben bewegten sich schon nicht mehr. Matt wandte sich ab und ging zur Hauptkonsole.
    »Maddrax!« Auf dem Weg holte ihn Aruulas Stimme ein. »Ich glaube, der Fisch lebt noch!«
    »Waas?« Matt fuhr herum.
    Aruula

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