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227 - Herr des versunkenen Reiches

227 - Herr des versunkenen Reiches

Titel: 227 - Herr des versunkenen Reiches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Seidel
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er vielleicht, Gilam’esh’gad wäre sein Eigentum?«
    »Na ja.« Matt hob die Schultern. »Wenn man hier ein paar tausend Jahre allein gelebt hat, kann einem der Gedanke schon kommen! Sagt mir lieber mal, wie wir seine Forderung erfüllen sollen.«
    »Dafür müsste ich sie zuerst verstehen «, sagte Quart’ol. »Wenn es dir gelingt, Menschenmann, die Seele von Gilam’esh’gad aus dem Dunkel zu holen … welche Seele kann er meinen?«
    Matt tippte sich grübelnd ans Kinn. »Vielleicht hat der Wächter eine poetische Umschreibung benutzt. Was er meinte, war vielleicht, dass ich die Stadt ins Leben zurückholen soll. Das Licht anmachen… Die zentrale Schaltanlage finden !«
    Quart’ol klackte aufgeregt. »Das könnte es tatsächlich sein, denn dadurch würde auch er ordentlich an Macht zulegen! Aber wie gesagt: Wir forschen schon seit Monaten danach. Ich weiß beim besten Willen nicht, wo wir noch suchen sollen!«
    »In den Außenbezirken«, sagte Matt prompt.
    »Wer verlegt denn einen so wichtigen Punkt wie den Hauptschalter seiner Energieversorgung in eine Ruinenlandschaft?«
    »Es waren ja nicht immer Ruinen«, erinnerte Matt den Hydriten.
    »Das mit dem Stadtrand könnte stimmen«, mischte sich Aruula ein. »Nachdem ich vor dem Gebäude Kontakt mit dem Wächter hatte, ließ ich ihn nicht mehr abreißen. Ich habe gelauscht, als du mit ihm gesprochen hast, Maddrax! Viel konnte ich nicht herausfinden, aber als er das mit der Seele von Gilam’esh’gad sagte, da spürte ich eine große Traurigkeit, und Sehnsucht, und… Zorn.«
    »Zorn?«
    »Hmm-m. Warum oder auf wen, weiß ich nicht.« Die Barbarin winkte ab. »Das ist auch egal! Wichtig sind die Bilder, die ich gesehen habe. Der Wächter hat intensiv an einen Ort gedacht, während er von der Seele sprach.«
    Aruula beschrieb – so gut sie es vermochte – eine fremdartige Landschaft. Düster, algenverhangen, von Ruinen übersät. Mittendrin erhob sich ein zerklüftetes Gebirge, schwarz und durchlöchert.
    »Der Lavaberg!«, sagte Quart’ol überrascht.
    Alle Gesichter wandten sich ihm zu.
    »Du kennst diesen Ort?«, fragte Matt.
    » Kennen wäre zu viel gesagt. Aber ich habe davon gehört! Er liegt im Norden der Stadt, hinter dem unterirdischen Kraftwerk.« Quart’ol nickte, in Gedanken versunken. »Die Hydree nutzten die Erdwärme, um die Stadt mit Energie zu versorgen. Sie zapften dafür eine Magmablase an, die noch einen Kilometer unter Gilam’esh’gad liegt. Das flüssige Gestein, das dabei hervorquoll, bildete den Lavaberg.«
    »Du meinst, wir stehen hier auf einem Vulkan ?!« Aruula war entsetzt. Sie blickte zu Matt.
    »Keine Sorge«, beruhigte der sie. »Wenn in den letzten zehntausend Jahren nichts passiert ist, wird er nicht ausgerechnet jetzt ausbrechen.« Er wandte sich wieder an Quart’ol. »In dem Kraftwerk habt ihr schon gesucht?«
    »Natürlich; zumindest in den oberirdischen Anlagen. In das Kraftwerk selbst kann man nicht vordringen, dort herrschen Temperaturen von bis zu fünftausend Grad! Aber gut; dann machen wir uns morgen noch einmal auf den Weg und sehen uns die Gegend dahinter an.«
    »Du hast doch gehört, was der Wächter verlangt«, widersprach Matt Drax. »Ich soll allein gehen, und ich darf dabei kein einziges Leben auslöschen.« Er zögerte, sah seine Freunde der Reihe nach an. »Das klang nicht nach einem Sonntagsspaziergang, Leute! Eher nach einer deutlichen Warnung!«
    »Was wirst du also tun, Maddrax?«, fragte Aruula. Man sah ihr an, dass sie die Antwort schon ahnte, und wie wenig sie der Barbarin gefiel.
    Matt seufzte.
    »Nun, eine große Auswahl habe ich nicht.« Er streckte die Hand aus, strich seiner schönen Gefährtin zärtlich über die Wange. »Ich werde kein unnötiges Risiko eingehen, das verspreche ich dir! Der Wächter hat zwar gesagt, ich muss allein suchen. Aber er sagte nichts davon, dass ich schwimmend losziehen muss.«
    Aruulas Gesicht hellte sich auf. »Der Prototyp?«
    »Der Prototyp.« Matt nickte. »Gebt mir zwei oder drei Wochen Zeit, Freunde! Dann habe ich auch die restlichen Funktionen unter Kontrolle und kann mich auf den Weg machen. Bis dahin sollten wir die Klonanlage zum Laufen gebracht haben, das hat neben Yanns Behandlung oberste Priorität. Ich werde mich sicherer fühlen, wenn Gilam’esh wieder einen eigenen Körper besitzt.«
    ***
    Epilog
    Drei Wochen später
    Es war ein Morgen wie jeder andere in Gilam’esh’gad. Die Leuchtmikroben am Felsendom über der Stadt verbreiteten ihr

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