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2274 - Motoklon Hundertneun

Titel: 2274 - Motoklon Hundertneun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zweckentfremden könntest?"
    „Du meinst: wo ich Energie herbekomme?"
    „Ja."
    „Es gibt ein mykothermales Knotenkraftwerk, an dem ich mich ... nähren könnte. Es liegt nur wenige ... Kilometer entfernt, eine weitere Ebene unterhalb."
    „Gut", sagte Lyressea. „Dann steigen wir aus. Bieg das Dach gerade! Ich werde mittlerweile unsere Spuren so weit wie möglich unkenntlich machen."
    „Das ist Zeitverschwendung", meinte der Motoklon. „Die automatische Erkennung wird am Ankunftsort... der Waren Alarm schlagen. Der Bildscan des Containerinneren am Absendungs- und Empfangsterminal ist unterschiedlich. Es wird ein Alarmsignal geben."
    „Mit welcher Einstufung?"
    „Warenlieferungen haben einen geringen Status. Normalerweise. Aber die Dunklen Polizisten wissen wahrscheinlich ... bereits, dass etwas nicht stimmt."
    „Das heißt, dass sie auf Kleinigkeiten wie diese achten werden und möglicherweise unseren Fluchtweg nachvollziehen können?"
    „Ja."
    „Hm. Dann sollten wir ihnen etwas zum Nachdenken geben ..."
    „Wir müssen jetzt... aussteigen", unterbrach der Motoklon ihre Überlegungen.
    Lyressea spürte es ebenfalls. Sie waren endgültig zum Stillstand gekommen. Zusätzliches Licht tauchte das Innere des Containers übergangslos in ein schummriges Gelb. Uförmige Beleuchtungskörper hingen an einer leicht gerundeten Hallendecke, mindestens dreißig Meter oberhalb ihres Standortes. „Was passiert jetzt?", fragte sie flüsternd. „Wir hängen in einer Warteschlange und warten auf die Weiterverteilung", sagte der Motoklon.
    Lyressea zuckte zusammen. Hundertneuns Stimme klang plötzlich so ... laut! Während sie sich bemühte, leise zu bleiben, redete er mit unveränderter Lautstärke weiter. Mit unverrückbarer Bestimmtheit wusste er, dass sich nur. Automaten und Maschinen in der Halle befanden.
    Mit seiner Hilfe schwang sie sich zur Oberkante des Containers hoch und lugte vorsichtig umher. Seit ihrem Eindringen in das Untergrund-System Kherzeschs hielt die Mediale Schildwache den Deflektorschirm in Betrieb. Optische Überwachungsgeräte würden bestenfalls ein leichtes Wabern, verursacht durch geringfügig verschobene Lichtbrechung, erkennen können.
    Aus allen Richtungen kommend, mündeten mehr als zwanzig Tunnel in einem riesigen, kreisrunden Raum, der mehrere hundert Meter im Durchmesser maß. Das scheinbare Chaos war unbeschreiblich und verwirrte ihre Sinne. Stahltrossen mit schweren Magneten hoben Warenboxen unterschiedlichsten Ausmaßes, sortierten sie auf andere Pralltransportfelder um oder stapelten sie übereinander. Ein stetiges Durcheinander, eine Mischung aus Zustrom und Abtransport, herrschte. Lyressea schätzte, dass sich stets mehr als eintausend Container in der Halle befanden.
    Und alles läuft in nahezu vollkommener Stille ab, dachte die Mediale Schildwache. Nur leichtes Zischen und Klappern war da und dort zu hören. Mit mechanischer Perfektion,.
    Unheimlich -und dennoch ... „Die Logistik scheint mir ein wenig archaisch", sagte- sie zu Hundertneun. „Dieses unterirdische Warenverteilungssystem stammt ... aus der Zeit der ersten Besiedlungswelle auf Kherzesch", meinte der Motoklon. „Nach ersten Aussetzern bei der Transmittertechnik und dem endgültigen Versagen höherdimensionaler Technik ... hat man auf Altbewährtes zurückgegriffen."
    „Wir steigen aus!", sagte Lyressea bestimmt. „Jetzt!"
    Sie schwang sich über den Rand des Containers, sprang mit einem gewagten Satz hinüber zum nächstgeparkten Großbehälter. Sie wartete auf Hundertneun.
    Bewegte sich die Echse aus Metall und organischen Stoffen tatsächlich unbeholfener und langsamer als zuvor -oder täuschte sie sich?
    Nein - kein Irrtum möglich! Er sah irgendwie desorientiert umher, strauchelte und fing sich nur knapp, bevor er den Sprung herüber tat.
    Ungelenk landete der Motoklon auf dem Nachbar-Container, bei ihr. Das Plastmetall des Daches beulte sich aus, hielt aber. „Zerstör es!", befahl sie. „Bitte?"
    „Zerreiß das Dach! So, dass der Container jenem gleicht, in dem wir gereist sind. Und anschließend mach dasselbe mit fünfzehn weiteren Behältern. Wir müssen Verwirrung stiften, falsche Fährten legen. All diese Container werden hoffentlich an verschiedenen Warenterminals anlangen, bevor man die Beschädigungen registriert."
    „Man wird die Spuren hierher ... zurückverfolgen ..."
    „Natürlich - aber du wirst die Transportwege ebenfalls manipulieren! Achte auf die Magnettrossen - und verschiebe sie,

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