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2275 - Finale für Arphonie

Titel: 2275 - Finale für Arphonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war, den Motoklon auf ihre Seite zu ziehen, ihr Helfer hatte sich selbst vernichtet. Und die lächerlichen 50 Weißen Kreuzer, die vor dem Kher-System aufmarschierten?
    Sie sollten ihn in Sicherheit wiegen, ihn glauben lassen, dass die Bedrohung nicht so groß sei. Doch Prim-Direktor Deitz Duarto hatte ihm von den Hyperdimos über Graugischt berichtet. Sie waren die wirkliche Bedrohung.
    Bisher hatte der Kher-Diamant sie zurückgehalten. Nun nicht mehr. Kherzesch war verloren, sobald die Hyperdimos eindrangen.
    Tagg Kharzanis Knochenfinger tasteten über die Opalziegel. Eine Ewigkeit lang hatten sie ihn am Leben erhalten. Immer mehr von ihnen hatte er von Baikhal Cain herbeischaffen und im Schlossturm verbauen lassen, aber nun... Selbst diese Steine waren nicht mehr frisch. „Ich will nicht sterben", keuchte er. „Ich kann es nicht - ich habe schreckliche Angst davor ..."
    Du hast nur Angst davor, in Vergessenheit zu geraten, spottete Enkrine.
    Kharzani starrte die'Ziegel an, deren Material glasklar sein sollte. Doch die Steine ließen bereits jenen milchigen Schleier erkennen, der sie wertlos machte. Noch leuchtete der körnige Einschluss in ihrer Mitte, der nichts anderes war als aufgeschäumte Körpermaterie des Nocturnenstocks Antallin.
    Der Tod war grausam. Er kam nicht von einem Augenblick zum anderen, er kündigte sich lange vorher an. Er peinigte seine Opfer, indem er ihnen jeden Tag von neuem ihre Vergänglichkeit vor Augen führte.
    Tagg Kharzani ballte die Hände. Er hämmerte gegen die Ziegel, als könne er auf diese Weise seine Verzweiflung überwinden. Dabei wusste er, dass ihm das nichts mehr half.
    Erst als Blut die Opalziegel verschmierte, hielt er inne. Seine rissige, spröde Hand war aufgeplatzt.
    Die Angst lähmte ihn. Sie war überall, ein unsichtbarer, allgegenwärtiger Begleiter. Sie war schuld daran, dass er sich bald zu Tode hungerte oder von innen heraus vertrocknete, weil er zu wenig Flüssigkeit aufnahm. Aber was war idealer für einen Giftanschlag als Nahrung und Getränke? Selbst wenn er seine Speisen vorkosten ließ, wer gab ihm die Gewähr, dass nicht gerade dieser Vorkoster der Giftmörder war und ein Gegenmittel .eingenommen hatte?
    Bedauernd blickte er wieder hinaus auf die Statue. Es lag lange zurück, da war er wie dieser Koloss gewesen, stark und widerstandsfähig. Aber seine Feinde ließen ihn nicht zur Ruhe kommen. Carya Andaxi verfolgte ihn schon lange bis in seine Träume.
    Er warf sich herum und hastete weiter.
    Vielleicht musste es so sein. Er hatte lange auf Kherzesch gelebt - aber Leben war alles andere als statischer Stillstand, es bedeutete stete Weiterentwicklung. Nicht hin zum Tod, sondern zur Vollkommenheit. Es war Gift, zu lange an einem Ort zu verweilen, das öffnete den Gegnern Tür und Tor. Überall milchig trübe Ziegel; der ganze Turm war voll von ihnen. Tagg Kharzani schaute weder rechts noch links. Er wusste, was mit den Mauersteinen geschah, er musste das nicht auch noch mit ansehen. Die Opalziegel im Palais des Lebendigen verloren ihre Leben spendende Kraft schneller, als sie von den Techniten ausgetauscht werden konnten. Vor allem gab es keine neuen Ziegel mehr, die Quelle war versiegt.
    Tief in ihm keimte dennoch Hoffnung, an die er sich klammerte. Der Splitter vom Leib Satrugars war nach Jahrtausenden wieder erwacht, in ihm glomm von neuem jener geheimnisvolle Lebensfunke, der über lange Zeit hinweg erloschen gewesen war.
    Tagg Kharzani vernahm den Ruf des Kristallsplitters. Gon-Orbhon und der Leib des Nocturnenstocks Satrugar - sie versprachen ihm endgültig das ewige Leben.
    Mit beiden Händen wollte er zugreifen und dieses Leben nie wieder loslassen. Das Ende des Universums würde er überdauern und zum Gott einer neuen Schöpfung werden. Tagg Kharzani, der Gott der Ewigkeit...
    Vor ihm, auf Samt gebettet, funkelte der Splitter Satrugars. Als Kharzani seine Hände über den Kristall hielt, glaubte er zu spüren, wie neue Lebenskraft seinen Körper durchflutete. Um wie viel mehr würde er diese Kraft aufnehmen, sobald er erst vor Satrugar stand.
    Du wirst sterben, Tagg Kharzani, und niemals mehr du selbst sein, behauptete Enkrine.
    Im Gegenteil. Der Symbiont fürchtete um sein eigenes lächerliches Leben. Enkrine wusste, dass Kharzani ihn niemals dulden würde, wenn er die Vollkommenheit erlangte.
    Sieh dich doch um!, drängte der lästige Moralist. Alles wird so werden wie diese Steine. Du verfaulst von innen heraus, genau wie deine Ziegel.
    Sei

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