2280 - Exil der Orakel
fuhr Dan fort. „Solche, die große Änderungen für uns alle bedeuten werden ..."
Dan Errithi hatte in der Tat viel zu erzählen.
Ein Ruf hatte ihn ereilt, den er keinesfalls hatte ignorieren können. Der Graue Autonom, Ka Than, hatte ihn zu sich auf den Planeten Mykronoer befohlen und ihm mehrere scheinbar zusammenhanglose Aufträge erteilt.
Der Graue Autonom! Ein Wesen von hoher Moral, offenbar unsterblich und von ähnlicher Integrität wie Carya Andaxi. Ein Geschöpf in absoluter, selbst gewählter Isolation. Und Dan Errithi hatte ihn aufgesucht? Es war kaum vorstellbar, eine Konstante war verändert worden...
Dan Errithi war Ka Than tatsächlich begegnet - und nicht nur ihm! Der weit gereiste Patriarch erzählte vom schmerzlichen Erwachen eines anderen unsterblichen Wesens, eines gewissen Lotho Keraete. Von der Botschaft, die er im Auftrag des Grauen Autonomen auf dem Planeten Tom Karthay überbracht hatte. Dank seiner Worte war Zephyda zur ersten Stellaren Majestät seit Urzeiten geweiht worden!
Die Wiederentdeckung und das Erwachen aller sechs Schildwachen ... die reaktivierten Todbringer-Schlachtschiffe ... Perry Rhodan und Atlan, die Wesen von außerhalb, denen möglicherweise der Status von Schutzherren zuerkannt werden würde ...
Es war ein Bericht über Zusammenhänge, die ferne Vergangenheit mit naher Zukunft verbanden. Er brachte ganz bestimmte Seiten in Borts Leib zum Schwingen. Nicht nur ihm ging es so, wie er beobachten konnte. Allerorten schwankten die Patriarchen hin und her, hoben trotz des brackigen Wassers wohlig die Schwanzflossen und klatschen in ekstatisch wirkenden Rhythmen auf die Wasseroberfläche.
Sie, die Schota-Magathe, hatten einstmals als unbestechliche Berater gewirkt. So sagte es die Legende, so wurde es von Generation zu Generation weitervermittelt.
Konnte es sein, dass selbst Borts kühnste Träume übertroffen werden würden? Dass eine neue Hohe Zeit seines Volkes in greifbare Nähe gerückt war? „... müssen alle unabhängigen Völker des Sternenozeans am Kampf gegen die Kybb-Völker teilhaben!", rief Dan Errithi soeben. „Die Stellare Majestät hat diese Bitte an uns herangetragen."
„Wir müssen diesem Wunsch entsprechen!", rief Bort enthusiastisch, mit neuerlich durchgehendem Temperament. Alle Köpfe drehten sich ihm zu. „Selbst der Graue Autonom hat Stellung bezogen; da können wir nicht nachstehen ..."
„Nicht so rasch mit den jungen Seepferden", warf Goth ein. „Wir müssen diesen sehr ... spannenden Bericht unseres Heimkehrers in aller Ruhe besprechen und abwägen, was zu tun ist."
„Was willst du diskutieren, wenn rasches Handeln gefordert ist, alter Mann?", fragte Bort zornig. Er spürte, wie sich Wiini näher an ihn drängte, als wolle sie sein Temperament zügeln. „Mit deiner Unbeherrschtheit disqualifizierst du dich immer wieder", sagte Goth unbeeindruckt. „Wenn du so weitermachst, wird deine Stimme nie mehr Gewicht im Obersten Rat bekommen." Er wandte sich an die Versammelten: „Wir danken dir für deinen Bericht, Dan Errithi. Aber du wirst verstehen, dass wir nicht sofort eine Entscheidung treffen können, wie wir vorgehen sollen. Auch andere Dinge bedürfen unserer Aufmerksamkeit. Schließlich müssen wir uns auf diesem widerlichen Schlammklumpen eine neue Heimat scharfen, und sei es auch nur auf Zeit, bis wir alle wieder an einen ruhigen, schönen Ort gelangen können. Wir sollten uns eine Nachdenkpause von zehn oder zwölf Tagen verschreiben."
„Andere haben nicht so lange benötigt, um zu einer Entscheidung zu finden", sagte Dan Errithi mit grimmigem Pusten. „Was meinst du damit?" Der alte Patriarch schwänzelte nervös mit seiner faltigen Flosse. „Ich traf Patriarch Keg Dellogun auf Tom Karthay. Ich durfte ihm vom Ende seiner Verbannung berichten, wie es vom Rat der Obersten vor meiner Abreise besprochen worden ist, und bat ihn, nach Baikhal Cain zurückzukehren." Dan Errithi legte eine kurze, dramatische Pause ein. „Er hat es abgelehnt. Er befindet sich derzeit gemeinsam mit der Stellaren Majestät Zephyda auf einer Reise ins ..."
„Dieser Verbrecher!", schrie Goth Dungear laut. „Da seht ihr es! Er konnte sich nicht einmal der gnadenvollen Entscheidung des Obersten Rates beugen, sondern hat sich erneut außerhalb unserer Ordnung gestellt!"
„Er traf diese Entscheidung in gutem Willen", warf Dan Errithi ein. „Zephyda, Perry Rhodan und Atlan haben ihn darum gebeten ..."
„Es reicht!", schnitt ihm Goth das Wort ab.
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