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2280 - Exil der Orakel

Titel: 2280 - Exil der Orakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mochte. Er wirkte jung und alt zugleich. Als suchte er seit einer Ewigkeit nach seiner inneren Mitte, ohne sie jemals gefunden zu haben. „Tiff - ich würde gerne plaudern", sagte Atlan an ihrer Seite, „aber du wirst verstehen, dass wir so rasch wie möglich weiter müssen ..."
    Für wenige Momente zeigte der Terraner Enttäuschung. Vielleicht hatte er sich gefreut, einen Teil seiner Sorgen auf breitere Schultern abwälzen zu können, vielleicht benötigte er jemanden, mit dem er sprechen konnte. Aber dies war weder die Zeit noch der Ort für lange Diskussionen. „Ich verstehe", sagte Tifflor kurz angebunden. „Ich habe vorsorglich ein paar Datenpakete vorbereitet, die für dich von Interesse sein werden. Ich gebe Anweisung, die neuesten Entwicklungen anzuhängen."
    „Welche neuesten Entwicklungen meinst du?", fragte Atlan misstrauisch. „Ich sagte doch, dass sich Perry kurz von der Erde aus gemeldet hat. Auf seinen Wunsch hin hat die Terranische Heimatflotte den Rückzug angetreten, nachdem 49 riesige Objekte in das Sonnensystem vorgedrungen sind. 48 stammen aus dem Rücksturzgebiet nahe dem Pfeifennebel, aus dem wohl auch Perry und du zurückgekommen seid."
    „Die Kybb-Titanen." Atlans Hand krampfte sich um Zephydas Hüfte. „Ganz genau", fuhr Tifflor fort. „Ein Einzelner stieß übrigens aus Richtung der Großen Magellanschen Wolke kommend zu den anderen dazu - was wiederum bedeutet, dass die RICHARD BURTON ihre Mission nicht erfüllt hat." .„Die RICHARD BURTON? Was hat sie in Magellan zu suchen?"
    „Die Antworten findest du alle in dem Datenpaket, schau nach dem Stichwort >Gon-Orbhon<. Aber glaub mir: Du wirst kaum positive Nachrichten darin finden." Julian Tifflor konnte seine Nervosität nur mühsam verbergen. „Gon-Orbhon?" Atlan, Lyressea und Zephyda riefen es gemeinsam.
    Nacktes Entsetzen durchflutete die Motana, und auch Atlan wurde von eisiger Furcht erfüllt. Terra geriet in den Würgegriff einer mächtigen Wesenheit, deren sich ES seinerzeit nur zu entledigen gewusst hatte, indem er sie in einen Hyperkokon packte ...
    Lyressea nickte grimmig. „Er lebt also noch. Natürlich. Eile ist geboten."
    Tifflor wirkte verwirrt. „Ihr wisst, um wen es sich bei unserem Gegner handelt?
    Erzählt! Jede Information hilft uns ..."
    „Ich glaube kaum", unterbrach ihn Lyressea. „Wir schicken dir ein Datenpaket zurück, dann sind wir auf dem gleichen Informationsstand", mischte sich Zephyda ein. Der Mann tat ihr plötzlich unendlich Leid. Seine Heimat wurde von den Kybb attackiert. Sie wusste nur zu gut, was das bedeutete und wie er sich fühlen musste. Sie hatte ihn falsch eingeschätzt, sein etwas gekünstelt wirkendes Verhalten falsch interpretiert. „Was ist mit Perry? Und Terra?", krächzte Atlan. „Die Erde wurde kampflos aufgegeben."
    Klang da Vorwurf in Tifflors Stimme durch? Möglicherweise. „Wenn du das Potenzial der Kybb-Titanen kennen würdest, hättest du ebenfalls auf einen Verteidigungsschlag verzichtet", rechtfertigte Atlan Perry Rhodans Maßnahme. „Danke."
    „Tiff?"
    „Hm?"
    „Halt die Ohren steif! Wir bleiben von nun an wieder in Kontakt."
    „Das wäre mir sehr angenehm", sagte der Terraner in seiner hölzernen, etwas hilflos wirkenden Art.
    Zephyda unterbrach die Verbindung mit einem nahezu unbewussten gedanklichen Befehl. „Dieser Stockfisch ist einer deiner besten Freunde?", fragte Zephyda. „Das spricht weder für dich noch für ihn."
    „Tu ihm nicht unrecht", entgegnete Atlan. „Es lastet immens viel Verantwortung auf ihm. Du solltest diese Situation schließlich kennen."
    „Diese Art Druck meine ich auch nicht. Er ist bloß so ...kalt."
    Atlan lächelte. „Die Unsterblichkeit bringt manchmal eine gewisse Müdigkeit mit sich, die kein Zellaktivator wegbrennen kann. Und es ginge ihm sicherlich wesentlich besser, wenn er eine Gefährtin wie dich an seiner Seite wüsste."
    Sie schmiegte sich an ihn. „Du besitzt die Fähigkeit, jedes ernsthafte Gespräch in Richtung eines Kompliments für mich umzulenken."
    „Stört dich das etwa?"
    „Nein. Aber hast du mir nicht von diesem Mutantenkorps erzählt? Mit dieser unheimlichen Gabe würdest du dort ohne Probleme unterkommen."
     
    8.
     
    Tom Karthay
     
    Voller Stolz - gemischt mit ein wenig Unbehagen - betrachtete Atjaa die Tausende kleiner Punkte in dem Hologramm, die jeder für sich einen Bionischen Kreuzer oder Todbringer markierten. Die Schiffe schwebten im Orbit um Tom Karthay.
    Längst waren noch nicht alle

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