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2288 - Notruf von Terra

Titel: 2288 - Notruf von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Aufmerksamkeit.
    Höher hinauf!, befahl er dem Winzling, Kantirans Hemd und Jacke waren durchgeschwitzt. Das Haar fiel ihm verklebt in die Stirn. Mal wollte sein Gesicht abtrocknen, aber er wehrte matt ab. „Nicht jetzt!"
    Ein Dutzend Dwarmaris hielten sich inzwischen im Schlafzimmer der Arkonidin auf, sie jagten Milben und anderes Futter im mikroskopischen Bereich. Viel gab es für sie nicht zu holen, dazu achtete die Arkonidin zu stark auf Sauberkeit.
    Nicht, dass der Dron zu wenig Mikroben eingeschleppt hätte. Tagsüber befanden sich die Dwarmaris stundenweise auf der Flucht vor penetranten Reinigungsmaschinen, die alles auskehrten, aussaugten, aussprühten und dadurch die anfangs stolze Population nach und nach vernichteten. Eine zweite Gelegenheit, die Winzlinge derart unauffällig in die Suite der Arkonidin einzuschleusen, würde sich kaum bieten. Außerdem war es irgendwann zu spät, und Ascari da Vivo hatte ihren Plan ausgeführt.
    Und was ist, wenn sie überhaupt nichts plant?, fragte Kantiran sich.
    So sehr konnten Mal und er sich in der gemeinsamen Einschätzung der Lage nicht irren. Der wiederholte Gedanke daran spiegelte lediglich ihre eigene Ratlosigkeit. Trotz langer heimlicher Beobachtung ereignete sich nichts, was einen Hinweis gegeben hätte. Ascari war einfach zu gerissen. Wenn ihre Stunde gekommen war, würde sie zuschlagen.
    Noch einmal ging Kantiran in Gedanken die Taktik der Arkonidin durch. Sie hatte mit Hilfe des Drons Ablenkungsmanöver gestartet. Ziel war vermutlich gewesen, Neugierige auf Qertan zu fixieren und von der Suite abzulenken. Im Gegenzug hatte Kantiran die Dwarmaris eingeschleust, bisher aber keinen Erfolg erzielt.
    Alles war wie verhext. Die Mascantin sagte nichts, was der Stimmentzerrer des LPV als Hinweis auf einen Sabotageakt oder Ähnliches hätte verstehen können. Meist ging es um belanglose Dinge - für Kantiran ein deutlicher Hinweis. Die Frau, die ihn geboren hatte, wollte von etwas ablenken und rechnete damit, belauscht zu werden.
    Qertan hatte sich in letzter Zeit keine Eskapaden mehr erlaubt. Tagsüber traf man ihn oft vor dem Eingang zur Suite, wo er Wache schob. Damit war für alle Welt zu erkennen, wie friedlich er sich verhielt. Drinnen schlief Ascari, um sich für die Nacht fit zu machen.
    Jetzt ist Nacht! Kantiran fröstelte in den verschwitzten Klamotten. Auf seiner Stirn erkaltete der dünne Schweißfllm fast zu Eis. ;Er suchte sich die Perspektive eines anderen Dwarmaris, der sich auf der gegenüberliegenden Seite des Zimmers aufhielt. Von dort erhielt er einen besseren Blick auf die Mitte des Zimmers mit dem Bett. Dwarmaris hätten aus einem solchen Möbelstück eine Stadt für viele Millionen Artgenossen gemacht, und mit der Zeit hätte es genug Nahrung für alle gegeben.
    Wieder bewegte Ascari da Vivo sich. Der Gedanke an einen riesigen Fleischberg auf einem Tablett drängte sich Kantiran auf. Was hätte die Mascantin wohl dazu gesagt, dass er sie auf diese Weise beobachtete?
    Der erste Winzling hatte inzwischen fast die Decke erreicht. Einen übersichtlicheren Platz gab es im ganzen Zimmer nicht.
    Kantiran wechselte zurück. In der Mitte des Bildes in seinem Gehirn lag die Arkonidin, ein gewölbter Körper von schräg oben gesehen. Der Kopf verschwand links beinahe unter dem Horizont, die Beine ragten rechts ins Abseits. Ein Huschen wie von einer Bewegung erfolgte; begleitet von Sturmbrausen. Es krachte neben dem Bett, und Kantiran stellte fest, dass sich dort die Farben verändert hatten.
    Genau konnte er es nicht sagen, aber fast schien es, als habe Ascari dort etwas abgelegt.
    Er steuerte den Dwarmari an der Wand entlang bis auf die Höhe des Nachttischs und ließ den Winzling seinen Kopf so drehen, bis die neuen Farben in sein Blickfeld gerieten.
    Der Gegenstand erinnerte an eine Gartenhacke, gewaltige Zinken an einem metallenen Blatt. Offensichtlich handelte es sich um einen Haarschmuck, den da Vivo soeben abgelegt hatte. Das Ding war grau mit einem dunklen Blauschimmer.
    Merkwürdig - er hatte einen solchen Schmuck noch nie an ihr bemerkt. Er nahm es als Zeichen dafür, wie wenig er Ascari doch kannte.
    Nach einer Weile bewegte sie sich wieder. Halbdunkel legte sich über das Zimmer. Die Mascantin hatte das Licht gedimmt.
    Kantiran steuerte den Dwarmari hinunter zum Boden. Ascari lag die ganze Zeit still, als schiene sie auf etwas zu warten. Nach einer Weile bewegte sie wieder ihren Arm, das Schmuckstück auf dem Nachttisch war

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