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2288 - Notruf von Terra

Titel: 2288 - Notruf von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hauptleitzentrale erreichte, setzte er sich über Funk mit allen Verantwortlichen in Verbindung. „Wir warten nicht länger."
    Dieser Satz bedeutete nicht mehr und nicht weniger, dass sie die zweite Welle abschrieben. Die Schiffe hatten ihr Ziel nicht erreicht, waren Opfer von Hyperorkanen oder Tryortan-Schlünden geworden, die im Zuge der erhöhten Hyperimpedanz überall entstehen konnten und in ihrer Gier und Fresslust das All unsicher machten.
    Oder der Verband war in eine Falle der Kybb geraten und aufgerieben worden.
    Fest stand, es gab bisher keine Spur des Nachschubs, und die EAGLE meldete sich auch nicht. Ihr Auftrag lautete, zu warten und den eintreffenden Verband zur RICHARD BURTON zu. geleiten. Deshalb hatte Daellian inzwischen zwei Funkbojen ausschleusen lassen, die ausschließlich auf ENTDECKER reagierten und dem Verband den Weg zum aktuellen Standort des Schiffes wiesen.
    Daellian stimmte mit Lei Kun-Schmitt den Countdown ab. Zehn Minuten später machte sich die RICHARD BURTON auf den Weg.
    Gleichzeitig erschien Trerok auf COM-MAND, bewaffnet mit einem Kristall und experimentellen Daten. „Es ist alles vorbereitet", eröffnete der Zaliter dem Terraner, wobei er an dem Überlebenstank hochsah, auf dessen Oberseite die Kameraoptiken hin und her schwenkten. „Wie lange benötigst du für deine Experimente?", fragte Daellian. „Das lässt sich noch nicht sagen, Malcolm. Wir müssen den Hyperstrahl permanent checken."
    „Also Stunden."
    „Ja. Ob es eine oder zehn dauert, lässt sich vorher nicht sagen."
    Der ENTDECKER verschwand im Linearraum. In zwei Kurzetappen näherte er sich dem Jetstrahl bis auf zwanzig Millionen Kilometer.
    Im 4-D-Kontinuum war das Gebilde nicht zu erkennen. Der Weltraum war leer, es herrschten identische Bedingungen wie überall in der Großen Magellanschen Wolke. Zum Zentrum hin nahm die Hyperimpedanz um einen Wert von mehreren Prozent zu. Der Hyperphysikalische Widerstand wuchs, der Energieaufwand ebenfalls. Die Vorräte schrumpften weiter, aber Daellian hatte sie schon im Voraus dadurch, ausgeglichen, dass das Schiff wochenlang antriebslos durch Parrakhon getrieben war.
    Dennoch - für eine Rückkehr über Navo-Nord nach M0RGENR0T-5 war die Mindestreserve an Energiespeichern und Hawks bald aufgebraucht.
    Die Emotionautin führte das Schiff in Gedankensteuerung. In der Hyperortung sah sie den „Schlauch" deutlich vor sich, ein Gebilde ohne messbaren Durchmesser und dennoch nicht unendlich dick. Wie groß die Ausdehnung tatsächlich war, ließ sich ohne einen Abdruck im Normalraum nicht einmal näherungsweise sagen. Es konnten ein paar Kilometer Durchmesser sein, aber auch Tausende.
    Auf dem Panoramabildschirm projizierte der LPV den Flugkorridor des Schiffes und den Verlauf des Schlauchs.
    Lei Kun-Schmitt leistete Präzisionsarbeit. Mit fünfzig Prozent Lichtgeschwindigkeit und auf die extrem kurze Distanz von jetzt noch fünfzehn Millionen Kilometern glich sie die Flugbahn dem Verlauf der „Stange" an - eine Angelegenheit von ein paar Sekunden, dann flog die RICHARD BURTON exakt den Kurs im messtechnischen Zentrum des Jetstrahls.
    Daellian wandte sich dem Zaliter zu. „Es ist Zeit!"
    Sie machten sich auf den Weg. Um Zeit zu sparen, umfasste er Trerok mit zwei Tentakeln und trug ihn vor sich her. Mit Hilfe des Antigravsystems erreichten sie die Halle in kurzer Zeit. In den Korridoren rollte Daellian mit hoher Geschwindigkeit dahin.
    Die Crew des Zaliters wartete schon an den Kontrollpulten. Daellian kannte Hyers und seine Assistenten flüchtig. Er winkte ihnen zu, während er Trerok am Boden absetzte.
    Auf den Bildschirmen sahen sie dieselbe Abbildung wie in der Zentrale. Die Emotionautin hatte den Flug inzwischen vollständig mit dem Abbild synchronisiert. Sie flogen also tatsächlich im Zentrum des Jetstrahls durch den Leerraum. Der ENTDECKER behielt die fünfzig Prozent Lichtgeschwindigkeit bei, um sich im Gefahrenfall sofort in den Linearraum absetzen zu können. „Die Notsprungautomatik ist aktiviert", hörten sie Lei Kun-Schmitt sagen. „Ihr könnt anfangen."
    Trerok nickte langsam und nachdrücklich. „Wir schalten zunächst nur die Hyperorter ein. Mit etwas Glück findet keine Reflexion statt."
    Unter normalen Umständen wären sie sich sicher gewesen. In diesem speziellen Teil des psionischen Hyperspektrums konnten sie mögliche Nebenwirkungen nicht vorhersehen.
    Die Hawks liefen im Standby-Modus. Es bedurfte lediglich eines Gedankenbefehls der Emotionautin, um

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