Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2292 - Dreimal ewiges Leben

Titel: 2292 - Dreimal ewiges Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
erinnern kann.
    Zornig kreise ich über der Asche, bis mein Blick an dem Biotank hängen bleibt, der den Mittelpunkt dieser Halle bildet. Ich schwebe dorthin. Sie ist randvoll mit einer dunkelgrünen Flüssigkeit, die Blasen schlägt und träge schwappt.
    Sie schwappt, weil sich etwas darin bewegt. Ein robotisches Skelett, zur Hälfte von Biomasse überzogen.
    Die Biomasse ist identisch mit einem Oberkörper, dem Oberkörper eines Schutzherrn, meinem Oberkörper... dem eines gesunden Tagg Kharzani.
    Sie planen bereits für die Zeit nach meinem Tod!
    Zwischenspiel: Vorbereitungen auf den Putsch Er hatte jeden einzeln kontaktiert und in belanglos scheinenden Gesprächen mehr über seine Gesinnung herausgefunden, bis er letzten Endes die offene Frage wagte, mit der er sich um Kopf und Kragen reden konnte: „Wärst du bereit, für Tagg Kharzani einzustehen?"
    Fünf hatten sich auf seine Seite geschlagen. Sie waren bereit zu konspirieren. Unter Deitz Duarto wollten sie nicht dienen. Aber wer diese fünf waren und dass alle den hohen militärischen Rang von Eins-Katalogen einnahmen und jetzt durch Duartos eigene Schuld wichtige Schlüsselstellungen an Bord bekleideten, hatte er niemandem verdaten.
    Das wusste einzig und allein er.
    Sarong Mathi lehnte sich zurück und schaltete das Vidfeld aus.
    Er konnte es einfach nicht ertragen, dass Tagg Kharzani abgesetzt worden war. Das Reich hatte ihm alles zu verdanken. Er war nicht nur der Held von Arphonie, sondern hatte im Laufe der Jahrtausende unzählige Male bewiesen, wie unverzichtbar seine Beiträge waren.
    Kharzani war der bedeutendste Heerführer und Befrieder, den ihre galaktische Nation jemals hervorgebracht hatte. Ihn abzusetzen bedeutete, der unablässigen Folge von Siegen und Eroberungen ein Ende zu bereiten. Durch Unvermögen. Durch Dummheit.
    Wer hatte nun seinen Platz inne? Ein Prim-Direktor ohne jede Kampferfahrung!
    Sarong Mathi schnaubte entrüstet und griff nach den Akten, die vor ihm lagen. Fünf Namen hatte er gefunden: Gahdi, Keiza, Gofihn, Larngas und Texxon. Sie waren seine Mitverschwörer, auf denen alle Hoffnung ruhte.
    In den nächsten Tagen würde er ihre Akten genau durchgehen und einen Plan erarbeiten, der ihrer Positionierung und ihrem Charakter entsprach. Das Gesamtbild würde nur er kennen.
    Das war wichtig. So konnte niemand etwas ausplaudern, sollte er enttarnt werden.
    Solange er lebte, stand der Erfolg damit außer Frage. Er war der Garant dafür, dass der Usurpator getötet und Tagg Kharzani wieder in seine alte Position eingesetzt werden konnte.
    Eine Gelegenheit würde sich be- 'stimmt ergeben. Es war nur eine Frage der Zeit.
    Dann konnte Kharzani wieder Flottenführer sein.
    Und alles wäre wie früher ...
     
    9.
     
    Erzwungene Rückkehr Mein Stuhl schwebt auf der Stelle. Vor dem Biotank. Um mich herum verwehen die letzten Aschespuren des Medikers, der mir untreu geworden ist, mich belogen und betrogen hat.
    Rektan Orr hat sein verdientes Ende gefunden.
    Ich kann den Blick nicht von dem Robotskelett nehmen.
    Schon hat sich die Biomasse als dicke Schicht darauf abgelagert. Die Nervenfunktionen werden bald einsetzen, dann dauert es nicht mehr lange, bis der Körper im Tank ein Eigenleben annimmt, das meiner Genprogrammierung folgt.
    Jemand ist im Begriff, einen Doppelgänger von mir zu erschaffen. Robotisch zwar, aber überzeugend genug, dass er als meine Person durchgehen könnte.
    Das darf ich nicht zulassen!
    So ruhig wie nie zuvor tippe ich eine Tastenkombination ein. Die Thermokanone meines Stuhls richtet sich auf den Biotank. Ich lasse mir Zeit, sorge dafür, dass das Skelett genau ins Visier genommen wird. Dann atme ich tief durch. .Feuer frei!, denke ich.
    Der Strahl hat sein Ziel schon erreicht, bevor ich das Flirren überhaupt wahrnehme. Der Tank zerbirst, das Robotskelett glüht auf, die Biomasse schmilzt.
    Schäumend gischtet die grüne Flüssigkeit aus dem Tank, kurz bevor er zersplittert.
    Ich wende mich der Wand zu, hinter der sich der angeschlossene Rechner verbirgt. Mehrere weitere Schüsse verwandeln sie in einen Schlackebrei.
    Es ist vorbei, denke ich. Niemand wird mich mehr missbrauchen.
    Dabei weiß ich genau, dass dieser Sieg nichts zu bedeuten hat. Ich habe meinen Klon-Cyborg und den dazugehörigen Rechner zerstört, aber die TITAN-09 durchmisst mehr als sechzehn Kilometer. Das sind gigantische Ausmaße.
    Nicht nur, dass sich die Ereignisse darin verlieren. Wer achtet schon auf den Kot einer Barr-Fliege im großen

Weitere Kostenlose Bücher