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2292 - Dreimal ewiges Leben

Titel: 2292 - Dreimal ewiges Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gegen ihn.
    Ich höre, wie Duartos poröse Knochen brechen. Er schreit jämmerlich auf und taumelt noch ein paar Schritte weit. Mit zertrümmerten Beinen bricht er in die Knie - und ich lasse mich wieder über dem hilflosen Kybb-Rodish fallen.
    Aber ich habe nicht mehr die Kraft, ihn zu ersticken. Ich kann es nicht vollenden. Vorbei. Ich habe verloren.
    Von außen wird die Tür geöffnet. Ich hebe stöhnend den Kopf - und blicke in die Strahlwaffen von Kybb-Cranar ...
     
    14.
     
    Der erwartete Triumph Millitron zögerte nicht, die Kammer seines Herrn zu betreten. Gon-Orbhon konnte es zwar nicht ertragen, wenn man ihn störte, aber das kybernetische Geschöpf war ein treuer Diener und hatte einen Vorrangbefehl, den es auf jeden Fall umsetzen musste.
    Es war seine Aufgabe, seinen Herrn über die Gefangenen auf dem Laufenden zu halten. Gon-Orbhon hatte ihm den Befehl persönlich erteilt, als sie eingetroffen waren.
    Millitron hoffte, dass er sich noch daran erinnerte.
    Gon-Orbhon erwartete ihn bereits. „Was führt dich in meine anbetungswürdige Behausung?
    Ist mein Gast eingetroffen?"
    Er liebte es, sein Gegenüber zu verunsichern, aber Millitron war dagegen gefeit. Seine Ehrerbietung war so groß und seine Angst vor dem Gelöschtwerden so gering, dass er sich jeder Eigenart seines Gottes gern und aus vollem Kunstherzen hingab. „Von einem Gast weiß ich nichts", sagte er wahrheitsgemäß. „Ich bin gekommen, um dir von den Gefangenen zu berichten. Sie sind außer sich vor Zorn, dass niemand sich um sie kümmert. Der Terraner namens Bull spricht von Menschenrechten, die mit Füßen getreten werden, und der Koloss montiert soeben das Simvid auseinander."
    Gon-Orbhon schaukelte den Kopf, während er nachäffte: „Der Koloss montiert das Simvid auseinander." Er schlug mit der Faust in die offene Handfläche. „Wegen einer solchen Lappalie behelligst du mich? Mein Geist schwebt gerade in höheren Sphären!"
    Millitron neigte den Kopf. „Du wolltest unterrichtet werden, Erhabener Herr. Über jede neue Entwicklung. Das waren deine Worte. Und wenn man dem Pelztier glauben darf, dann ..."
    Sein Gott hob die Brauen. „Was will die Laus nun schon wieder?"
    „Sie hat mir glaubhaft dargelegt, dass Galaktiker wie er nicht erzürnt werden dürfen. Ich habe zwar in unseren Speichern über sein Volk nichts Entsprechendes gefunden, aber das Pelztier sprach von gewaltigen Kräften, die der Zorn in seinesgleichen wachrufe."
    Gon-Orbhon starrte den Roboter fassungslos an. „Es meinte, die geballte Kraft seines Zorns sei groß genug, um ganze Sonnensysteme in die Luft zu sprengen. Das hätten schon viele zu spüren bekommen, die ihn in Psi-Gefängnisse gepfercht hätten. Deshalb nenne man ihn auch den Überallzugleich-Töter."
    Gon-Orbhon legte den Kopf in den Nacken und lachte schallend.
    Er hielt erst inne, als eine Ordonnanz seine Kammer betrat. Es handelte sich um einen Kybb-Cranar, der zielstrebig zu ihm ging und ihm eine Nachricht ins Ohr flüsterte.
    Gon-Orbhon wandte sich an Millitron. „Mein Gast ist eingetroffen. Das gibt mir Gelegenheit, dir Nachhilfeunterricht zu erteilen, mein synthetischer Freund. Du sollst erfahren, wie man mit Wesen umgeht, die einem Märchen auftischen ..."
    Er schickte die Ordonnanz wieder hinaus und wartete. Der Roboter rührte sich nicht von der Stelle. Aber er richtete den Blick zum Eingang, in dem Augenblicke später drei Personen auftauchten, zwei Cranar, die ein drittes Wesen untergehakt hatten.
    Wäre Millitron aus Fleisch und Blut gewesen, hätte ihn nacktes Entsetzen durchfahren.
    Er erkannte das Wesen in der Mitte sofort. Ein klapperdürres, humanoides Skelett mit grauer Haut, eine blutleere lebendige Leiche, die einen Namen trug ...
    Tagg Kharzani, ehemaliger Schutzherr von Jamondi.
    Der weit ausladende orange Hut hing wie verwelkt von seinem auf die Brust gesackten Kppf.
    Der Überwurf mit den breiten Schulterstücken war zerrissen und fleckig, die Füße in den stumpfen, hohen Stiefeln schlurften haltlos hinterdrein.
    Kharzani war immer eine Persönlichkeit gewesen, aber davon sah Millitron nichts mehr. „Mein Freund", wandte Gon-Orbhon sich mit leiser Stimme an ihn. „Man hat mir schon berichtet, was du auf der TITAN-09 veranstaltet hast. Das sieht mir ganz nach einem persönlichen Rachefeldzug aus. Sag, wie kommst du nur darauf, so etwas zu tun?"
    Die beiden Cranar stellten Kharzani vor ihn hin. Der ehemalige Schutzherr schwankte, stürzte aber nicht. Auf einen Wink des

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