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2292 - Dreimal ewiges Leben

Titel: 2292 - Dreimal ewiges Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dann er. Der Oberbefehlshaber überschlug kurz, dass er zwei, vielleicht drei Minuten überleben musste, bis Hilfe eintraf. Aber wie?
    Er hielt die Luft an und tauchte in der Emulsion des Entmüdungsbeckens unter. Damit rechnete Kharzani garantiert nicht. Sollte der andere ihn erst einmal finden!
     
    13.
     
    Duell der Geschwächten Ich halte den Impulsgeber an den Sensor, und die Tür öffnet sich langsam. Vorsichtig schwebe ich hinein und drücke sie hinter mir wieder zu.
    Der Aufenthaltsbereich der Kabine ist leer. Ich kann durch den offenen Durchgang bis zum Reinigungsbereich schauen, und auch dort herrscht gähnende Leere.
    Aber Duarto muss hier sein. Ich habe gesehen, wie er die Kabine betrat!
    Im nächsten Moment durchfährt mich ein elektrischer Schlag. Das Kabinenlicht erlischt, und mein Schwebestuhl stürzt ab, sodass ich auf den Boden gekippt werde.
    Jeder Knochen im Leib tut mir weh. Was soll ich jetzt machen?
    Kein Mikro-Gravoneutralisator mehr. Keine Waffen. Alles unbrauchbar!
    Ich orientiere mich in dem wenigen Licht, das zur Verfügung steht.
    Mein Griff geht zum Medikamentenfach des umgestürzten Schwebestuhls. Alle Aufputschpillen, die ich finden kann ... auf einmal runter damit!
    Mühevoll rappele ich mich auf. Es fällt mir schwer, aber ich muss es tun, muss all meine Kraft zusammennehmen, jedes noch so kleine Quäntchen -um ihn zu erledigen; dieser vertrackte Energieimpuls hat mir gezeigt, dass er sich hier irgendwo befindet.
    Er hat mich entdeckt. Mein Überraschungseffekt ist hin!
    Aber mein Körper reagiert auf die Aufputschmittel. Und auf meinen eisernen Willen ... Jede Sekunde werde ich stärker - ich habe nicht einmal geahnt, wie viel Kraft noch in diesem sterbenden Leib steckt!
    Nur ... wo steckt Duarto? Der verdammte Prim-Direktor!
    Da höre ich ein plätscherndes Geräusch. Es kommt drüben aus dem Reinigungsbereich.
    Im Entmüdungsbecken!
    Eine dürre, schlaksige Gestalt taucht aus der Flüssigkeit auf, ringt um Atem - es ist mein ehemaliger Untergebener. Mein Todfeind!
    Ich schleppe mich voran und habe das Gefühl, eine Zentnerlast ruhe auf meinen Schultern.
    Mit hölzernen Schritten nähere ich mich dem Bad. Duarto ist wieder untergetaucht. Er glaubt wohl, ich habe ihn nicht gesehen. Aber jetzt rettet ihn nichts mehr.
    Ich stolpere, als ich die rechte Hand unter ihn schiebe, stütze mich am Beckenrand ab.
    Da schießt prustend wieder Duarto aus der Emulsion!
    Der Prim-Direktor gibt einen dumpfen Laut von sich und kippt im Becken nach hinten. Die Emulsion schlägt über ihm zusammen.
    Schwer atmend und mit hängenden Schultern stehe ich da. Ich beiße die Zähne zusammen und greife in die Emulsion, packe Duarto am Wulst seines Kragens und zerre ihn heraus. Über dem Beckenrand lasse ich ihn einfach fallen.
    Er bleibt nicht am Boden liegen wie erwartet, sondern stemmt sich auf den Armen hoch.
    Kommt geduckt nach oben - und springt an mir vorbei.
    Er will zur Kabinentür, die Unterkunft verlassen, aber das erlaube ich nicht. Ich drehe Kopf und Oberkörper - so langsam! - und dann den Rest meines Körpers und haste hinter ihm her, bekomme ihn zu fassen, umklammere ihn mit meinen zerbrechlichen Armen, das graue Gesicht in seinen Nacken gepresst.
    Er muss sterben, sonst ist mein Tod besiegelt!
    Ich brülle etwas Unartikuliertes, um meinen Kampfwillen zu demonstrieren. Duarto ist nicht sehr tapfer, und seine Angst wird mein Verbündeter sein. Er fährt zusammen, reißt die Arme nach oben, lässt sich einfach zwischen meinen Armen hindurchrutschen.
    Unten krabbelt er auf allen vieren davon - in Richtung seiner Kleidung.
    Ich eile ihm hinterher, mit Bewegungen, die seltsam unpräzise und lächerlich kraftlos sind.
    Trotz der Aufputschmittel. Entsetzt stelle ich fest, dass sie ihre Wirkung verlieren.
    Tagg Kharzani, du bist zu Tode geschwächt!
    Ich gebe noch einmal alles, was ich habe. Zum Glück ist Duarto nicht gerade ein begnadeter Gegner. Er ist der Vertreter einer fehlgeleiteten Entwicklung, einer der Letzten einer aussterbenden, von der Evolution aussortierten Art.
    Ich stürze mich auf ihn. Wir gehen zu Boden, ineinander verkrallt, kämpfen mit Händen und Füßen. Ich weiß nicht, wie viel Zeit vergeht. Die Schläge, der Schmerz ... Die Luft bleibt mir weg vor Anstrengung, ein Schwindelgefühl erfasst mich. Ich spüre, wie meine Kräfte nach dem kurzen künstlichen Hoch in rasender Geschwindigkeit erlahmen.
    Duarto rappelt sich auf. Es gelingt ihm fast zu fliehen, aber ich werfe mich

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