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2292 - Dreimal ewiges Leben

Titel: 2292 - Dreimal ewiges Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gon-Orbhon sich zu einer Wesenheit verbunden, und die Bastion von Parrakh und das Imperium Orbhon waren entstanden. Und nach ihrem Pakt hatte Kharzani - wie alle bedeutenden Diener der göttlichen Entität - einen Splitter vom Leib Satrugars erhalten, der ihn gefügig machen sollte.
    Kharzani war sechstausend Jahre alt, als die Hyperkokons abgeriegelt wurden. Kurz danach eroberte er im Handstreich das Tan-Jamondi-System, und tausend Jahre später nahm die DISTANZSPUR zwischen Jamondi und Arphonie den Betrieb auf. Gleichzeitig entstanden als seine Heimstatt aus Opalziegeln der Palais des Lebendigen sowie sein Ehrenmal.
    Inzwischen waren seit der Hyperkokon-Abriegelung zwölftausend Jahre vergangen, und Kharzanis mysteriöse Langlebigkeit neigte sich entschieden dem Ende zu.
    Duarto betrachtete noch eine Weile die schillernden Momentaufnahmen der angeführten Ereignisse, Raumschlachten, Kontaktaufnahmen, Friedenskonferenzen - Bilder von gleißender Intensität, die es dem Betrachter des Holoberichts ermöglichten, die Vielzahl der Daten besser im Gedächtnis zu behalten.
    Kharzani war einer der Besten -war es achtzehntausend Jahre lang gewesen.
    Eine Persönlichkeit, die stets Besonnenheit und Ruhe ausgestrahlt und eine Höflichkeit an den Tag gelegt hatte, die manche für Schmeichelei und Heimtücke hielten.
    Wie anders hingegen war der Kharzani gewesen, der zu ihnen an Bord gekommen war, um sich in der Medo-Abteilung untersuchen zu lassen. Einen Amoklauf hatte er abgehalten, als ihm erklärt wurde, dass seine Organe nicht geklont werden konnten.
    Er hatte sich um seine letzte Chance auf ein Weiterleben gebracht gesehen.
    Duarto konnte seine Panik verstehen und machte sich ebenfalls Sorgen um die Zukunft. Er war kein Kharzani. Er besaß nicht dessen große Erfahrung und würde aller Voraussicht nach auch nicht so lange leben, um diese Erfahrungen sammeln zu können.
    Gon-Os Befehl war ihm deshalb sehr vernünftig erschienen: Kharzani zu klonen für den Fall, dass er noch einmal benötigt wurde. Er hatte diesen Befehl gern weitergegeben.
    Aber er hatte gewusst, dass dieser Kharzani, der Roboter, nie mehr als eine Marionette sein würde. Duartos neue Herrschaft würde durch ihn nicht gefährdet werden.
    Er lehnte sich mit einem befriedigten Grunzen im Entmüdungsbecken zurück, während die entspannende Emulsion kleine Gasbläschen an den Spitzen seines feinen Stachelkleids bildete. Er wollte gerade das zweite Holo über Kharzani zur Hand nehmen, als er ein Geräusch vernahm.
    Sein Blick fiel zum Ausgang des Bads, und er erschrak.
    Die Tür seiner Kabinenflucht wurde geöffnet.
    Wie war das möglich? Sein Stab hatte strikte Anweisungen! Und wenn schon eine persönliche Störung, warum hatte man ihn nicht per Funk oder Interkom informiert?
    Gebannt starrte er hinaus. Die Tür seiner Kabinenflucht stand jetzt offen, und ein schwebender Krankenstuhl war zu sehen. Jemand saß darin.
    Tagg Kharzani!
    Wie ein Zombie wirkte er, grau und hohlwangig, die Schultern und Gliedmaßen so dürr, dass er meinte, sie müssten jeden Augenblick zersplittern. Seine Arme lagen auf den Lehnen, die Hände tippten auf ein Tastenfeld und umschlossen einen Hebel. 'Im unteren Teil des Schwebestuhls schoben sich flimmernde Waffenmündungen ins Freie. Strahlkanonen!
    Kharzani wollte ihn töten. Weil er seine Stelle eingenommen hatte!
    Ohne seine Gliederschienen und ohne seinen Anzug war Duarto wehrlos. Abgesehen von einer letzten Möglichkeit. Er konnte nur hoffen, dass die Techniten wirklich alles kopiert hatten, was in seiner alten Kabine in der TITAN-02 eingebaut war.
    Ein Schlag auf einen Sensor, direkt am Entmüdungsbecken ...
    Ein EMP fegte durch die Kabinenflucht - ein elektromagnetischer Impuls.
    Es funktionierte!
    Kharzanis Schwebestuhl sackte durch und prallte auf. Der gefallene Schutzherr kippte heraus.
    In der Zentrale wurde jetzt hoffentlich Alarm ausgelöst.
    Der Einbau des EMP-Schockers war eine Vorsichtsmaßnahme gewesen, die Duarto noch nie gebraucht hatte - die sich aber nun bewährte!
    Das künstliche Licht in der Kabinenflucht brannte nicht mehr. Duarto brauchte ein paar Sekunden, um sich an die vermeintliche Dunkelheit zu gewöhnen ...
    Aber es war nicht ganz dunkel geworden. Die Logos mit Gon-Os Symbol, die an allen Wänden prangten, lumineszierten, so dass sich die Szenerie deutlich aus dem Dunkel schälte.
    Duarto war ein extrem hinfälliges Wesen mit hoch porösen Knochen. Wenn es jemanden gab, der nicht kämpfen konnte,

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