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2292 - Dreimal ewiges Leben

Titel: 2292 - Dreimal ewiges Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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griff mit beiden Händen in das Manual eines altertümlich wirkenden Tasteninstruments und sang dazu mit einer weichen und hohen Stimme, die weithin durch die Kammer hallte.
    Die Quarzwände brachen den Schall. Sie warfen ihn verstärkt zurück, sodass es klang, als werde eine Kuppelhalle von dröhnendem Gesang erfüllt -gleich einem Choral.
    Millitron passierte den Eingang und blieb andächtig stehen.
    Seine Sensoren sagten ihm, dass etwas Besonderes vorging. Gon-O sang.
    Aber Millitron verstand nicht, was er sang. Hum tjorgendai d'lü schlö zwajni?
    Das hatte Gon-O schon einmal gesagt, seinen Speichern nach vor zwei Wochen. Damals hatte er mit einem der drei Gefangenen gesprochen, die im Psi-Gefängnis einsaßen, dem dicken Terraner mit dem auffällig roten Kopf. Gon-O hatte seinen unverständlichen Worten vorangestellt: „Dein Leben ist wenig wert, und ich halte es in meiner Hand."
    Millitron ging davon aus, dass „Hum tjorgendai d'lü schlö zwajni" die Übersetzung dieser Worte in eine Sprache war, die nicht in seinen Speichern enthalten war, und er argwöhnte, dass es sich um eine erfundene Sprache handelte. Es hätte zu seinem Herrn gepasst, auf diese Weise seine Intelligenz und Einzigartigkeit unter Beweis zu stellen.
    Götter waren manchmal etwas eigenwillig - und sein Gott besonders.
    Schließlich war er an einem Ort ausgebildet worden, der einzig dem Zweck gedient hatte, ihn zur Vollkommenheit zu erziehen. Das Wissen gleich mehrerer Universen lag dort, in der Kosmität, gesammelt und geordnet vor, und er war der einzige Student gewesen.
    Kein Wunder, dass dieser Gott beispiellos war an Erfahrung, Klugheit und Weltenkenntnis.
    Millitron erstarrte jedes Mal fast vor Ehrfurcht, wenn er an Gon-Os unfassbare Kräfte dachte.
    Sein Selbst blieb untrennbar mit Satrugar verbunden, obwohl er sich rund 170.000 Lichtjahre von dem Nocturnenstock entfernt aufhielt, um im Solsystem als Statthalter und Vollstrecker zu fungieren. Hier, als real anwesende Person, vermochte er die Lage viel präziser zu erkennen und zu beeinflussen, als dies rein mental möglich gewesen wäre. „Kuj f'achat hum schlö razwojnida", ließ Gon-O sich vernehmen.
    Diese Worte hörte Millitron zum ersten Mal. Auch sie blieben ihm völlig unverständlich. „Kuj f'achat hum d'lü schlö zwajni!" Und jetzt reckte Gon-O Oberkörper und Hals vogelartig nach oben, bis der Gesang sich durch die vielfältige Brechung in einem gewaltigen Crescendo entlud und er schließlich nach vorne sackte.
    Während die Musik verklang, glitten seine Hände langsam von den Tasten.
    Eine Weile herrschte Stille in der Kammer. Millitron wollte sich schon an seinen Gott wenden, um ihm den Grund seines Eintretens mitzuteilen, als er den Eindruck hatte, dass Gon-O ihn, den Kopf noch immer gesenkt, aus den Augenwinkeln musterte. „Was schleichst du hier herum?", raunzte er.
    Millitron zögerte. „Einer der Gefangenen bestand darauf, dass ich dir eine Botschaft übermittle. Das kleine Pelzwesen ..."
    „Seit wann nimmst du von anderen außer mir Befehle entgegen?" Gon-Os Stimme war jetzt grabestief, als er sich erhob und sich Millitron näherte.
    Millitron fand, dass das nicht ganz stimmte. Die Daten in seinen Speicherbänken ließen zweifelsfrei den Schluss zu, dass sein Gott sich für die Gefangenen interessierte. Deshalb hatte er sie auch in einem Nebenraum seiner Unterkunft einquartieren lassen.
    Der Terraner, das Pelzwesen und der Riese ... Sie waren sicher sehr mächtige Gestalten, denen etwas gelungen war, was niemand für möglich gehalten hatte. Sie hatten sich auf Parrakh als Spione eingeschlichen, auch wenn dies letztlich für sie nicht so erfolgreich gewesen war wie erhofft. Mit Hilfe Auckrons, des arvezischen Statthalters, waren sie gefangen genommen, zur Bastion-Dependance und von dort nach Terra gebracht worden. Hilflos. „Das Pelztier? Was will diese Laus?" Gon-O machte eine gewaltige Geste, die das Universum zu umfassen schien. „Sollte sie sich nicht glücklich schätzen, in meiner Nähe sein zu dürfen?
    Was erdreistet sie sich, das Wort an mich zu richten?"
    Millitron neigte das Synthohaupt. „Ich weiß", sagte er, „dass du bisher nur mit dem Terraner namens Bull gesprochen hast, aber die >Pelzlaus< hat einen Vorschlag zur Güte zu machen, der wohl überlegt sein will."
    Gon-O starrte ihn an. Dann wurde seine Stimme weinerlich. „Musst du mir auch noch mit solchen Lappalien kommen? Reicht es denn nicht, dass ich mich schon mit Tagg Kharzani

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