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2298 - Bericht eines Toten

Titel: 2298 - Bericht eines Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geblieben; schon begannen sie damit, gezielt die Bionischen Kreuzer unter Feuer zu nehmen. Sie hatten wohl den Braten - welchen auch immer! - gerochen und nutzten ihre Chance.
    Der winzige Anflug von Hoffnung verließ mich wieder. Das Pendel des Todes schlug wieder in unsere Richtung aus; die Schlacht drohte erneut zu kippen und diesmal endgültig.
    Doch obwohl zahlreiche Bionische Kreuzer aufgerieben wurden, schien keiner der Motana daran zu denken, sich in Sicherheit zu bringen. Sie wollten den Terranern Gleiches mit Gleichem vergelten. Uns hatten sie die Befreiung ihres Volkes zu verdanken, und nun wollten sie reinen Tisch machen und die Gefahr, die Gon-O auch für sie darstellte, endgültig beseitigen.
    Allerdings musste ich kein Stratege wie Rhodan sein, um zu begreifen, dass der Zeitpunkt, da das Kräfteverhältnis erneut kippen würde, unaufhaltsam näher kam. Wenn es so weiterging, würde bald kein Schiff aus der Flotte der Todbringer mehr übrig sein.
    Und in einem dieser Kreuzern saß Atlan. Ein dummer Zufall, ein Treffer unter vielen, und der Unsterbliche würde sein Ende finden. Mit all den anderen Opfern würde dann auch eine Legende erlöschen.
    Hoffentlich hatte Perry Rhodan das Beten noch nicht verlernt. Denn er konnte nur beten, dass nicht einer der Schüsse die SCHWERT erwischte ...
    Unvermittelt bildete sich ein Hologramm des Chefingenieurs vor Harintas Sessel. „Zugriff auf die Überlichttriebwerke wieder möglich", meldete er. „Ich erwarte deine Befehle!"
    Ich atmete auf. Endlich! Wir hatten es geschafft! Es war vorbei! Die FRANCISCO DE ORELLANA würde zur Wega zurückkehren und dort neue Anweisungen abwarten.
    Doch in meine grenzenlose Erleichterung mischte sich ein leises, unangenehmes Nagen irgendwo ganz am Rand meines Verstands. Die Sonne ... die Erde ... die Schlacht um das Solsystem ... Was würde aus Rhodan und der terranischen Flotte werden?
    Wie konnte ich Dankbarkeit empfinden> das Schlachtfeld endlich zu verlassen, während Minute für Minute Hunderte oder gar Tausende Kameraden starben? Wie konnte ich mich abwenden, solange das Schicksal der Erde noch ungeklärt war?
    Ich dachte an Cejonia, an Maj und Xonas. Und an Ravel.
     
    *
     
    Gespannt sah ich zur Kommandantin hinüber. Ihre Anweisungen waren eindeutig. Rhodan hatte den Rückzug zur Wega angeordnet.
    Harinta zögerte. Die ORELLANA war unter den gegebenen Bedingungen kaum gefechtstauglich. Was konnten wir auf Höhe der Jupiterbahn schon ausrichten? „Überlicht-Etappe!", befahl sie. „Ziel scannen und geeignete Koordinaten für den Wiedereintritt in den Einsteinraum bestimmen."
    „Und ... was ist unser Ziel?", fragte ich. „Kurs Jupiter!"
    Protokolle der Unsterblichen Reginald Bull Mondras Gesicht war schmerzverzerrt. Sie drückte die Hände an den Kopf und stöhnte leise.
    Ich spürte den Druck auf den Schädel ebenfalls. Er ließ sich aushalten; schließlich war ich einerseits mentalstabilisiert, andererseits hatte ich durchaus eine gewisse Erfahrung mit solchen geistigen Manipulationen. Fast drei Jahrtausende machten einen ganz schön abgebrüht. „Der Gott ruft seine Jünger", murmelte ich. „Sie alle gehen zum Tempel, und wir können sie nicht aufhalten!" Wütend schlug ich auf die Lehne meiner Pritsche.
    Die Untätigkeit machte mich verrückt. Jeder von uns reagierte anders darauf. Ich gereizt, Mondra mit einem Migräneanfall, den selbst die Medikamente nicht auflösen konnten, die Gucky besorgt hatte, Homer, indem er permanent auf und ab schritt, der Ilt, indem er auf seine dummen Witze verzichtete und ungewöhnlich still war. Nur Icho hockte weiterhin fast reglos vor den behelfsmäßigen Ortungsgeräten, die der Kleine organisiert hatte.
    Ich konnte es nicht ertragen, nur ein unbeteiligter Zuschauer zu sein. Im Solsystem kämpfte Perry gegen die Titanen und kam einfach nicht von der Verliererstraße herunter, und ich war nicht an seiner Seite! Der Verteidigungsminister hielt sich schlapp und tatenlos wie ein Pantoffelheld in einer Lagerhalle verborgen und wartete ab. „Reg dich wieder ab, Dicker. Uns geht es nicht anders als dir. Wir wären auch lieber da oben bei Perry und den anderen. Aber wir sind nun mal hier. Und wir müssen bald eine Entscheidung treffen. Da oben sieht es nicht gut aus, nicht wahr?"
    Gucky hatte Recht. Ich musste mich zusammenreißen.
    Ein dumpfes Grollen lag plötzlich in der Luft. Ich fuhr herum. „Tolotos, hast -du etwas gesagt?"
    „Der Vesuv-TITAN ist eben mit voller Beschleunigung

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