Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2298 - Bericht eines Toten

Titel: 2298 - Bericht eines Toten
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
gestartet! Und auch die in der Sonne haben ihre Position verlassen ..."
    Ich riss die Augen auf. Das änderte alles !Jetzt kamen wir vielleicht zumindest an genauere Informationen heran ...
    Das energetische Chaos, das im Sonnensystem herrschte, überlastete heillos die primitiven Ortungsgeräte, die der Kleine geklaut hatte. Sie zeigten ein wahres Leuchtfeuer an Emissionen und Reflexen an, das sich zu einer Art Hintergrundrauschen vereinigte. Die zusätzlich verstärkte Strahlung Sols tat ihr Übriges zum Ortungschaos. Wir wussten nicht genau, was da oben vor sich ging, hatten nur vermuten können, dass die terranische Flotte unglaubliche Verluste erlitten hatte, das Blatt sich dann gewendet zu haben schien und kurz darauf wieder gekippt war.
    Und diese Ungewissheit war mindestens genauso schlimm wie das elende Warten. „Das heißt, dass Gon-O seine letzte Reserve einsetzt!", sagte Homer. „Wenn wir nur wüssten, ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen ist..."
    „Merkt ihr es auch?" Mondra war nicht mehr so weiß um die Nase. Der Ruf des Gottes war verstummt.
    Ich sprang auf. „Jetzt können wir endlich etwas unternehmen!"
    Homer schritt noch immer auf und ab. Er hob eine Hand. „Langsam, Reginald. Solange die TLD-Agenten rings um den Tempel der Degression das Areal kontrollieren, bringt uns das kaum einen Vorteil!"
    „Der Titan ist abgezogen! Gon-O ist schutzlos! Willst du das nicht ausnützen? Wir müssen Perry helfen!"
    „Aber wie?" Homer sah mich an. „Sinnloser, überstürzter Aktionismus bringt nichts. Gibt es irgendeine Möglichkeit?"
    „Du weißt genau, dass wir eine konkrete Möglichkeit haben!"
    Homer schüttelte den Kopf. „Ich weiß genau, dass die Krakatoa-Sonden die exakte Position im Magmasee unter dem Vesuv noch nicht ganz erreicht haben!"
    Ich lachte heiser auf. „Worauf wollen wir warten? Wir müssen jetzt sprengen!"
    „Und beten, dass die Explosion der Krakatoas bereits eine ausreichende Wirkung erzielt? Und wenn nicht? Dann geben wir die einzige Möglichkeit aus der Hand, das Stock-Relais zu zerstören. Wir müssen noch warten!"
    Der Schweiß drang mir aus allen Poren. Plötzlich beneidete ich den Haluter. Wir Menschen hatten einfach zu viele Schweißdrüsen.
    Ich nahm einen kräftigen Schluck Wasser, bevor ich antwortete. „Ich bin anderer Meinung.
    Wir müssen jetzt zuschlagen, bevor es für die Menschheit und die Erde zu spät ist."
    Ich sah von einem zum anderen, von Homer zu Gucky, von Icho zu Mondra. Wir waren ein verschwitztes Häuflein Individuen, die nur das Beste wollten. Wir waren nur unterschiedlicher Meinung, wie wir es erreichen konnten. Es ging immerhin um unsere Heimat. „Wenn wir eine effiziente Wirkung erzielen wollen, müssen wir die Krakatoa-Sonden so nah wie möglich an den Magmasee unter dem Vesuv vordringen lassen. Eine zu frühe Zündung kann zur Folge haben, dass unser Plan scheitert. Doch meinen Berechnungen zufolge müssten wir bereits jetzt eine gewisse Wirkung erzielen. Wie sie allerdings im Detail aussieht, kann ich nicht sagen."
    Der Haluter hatte es auf den Punkt gebracht. „Aber der Moment ist günstig wie nie! Der Titan ist weg! Er kann den Stock und das Relais nicht evakuieren! Wer weiß, wann er zurückkehrt! Außerdem müssen die Sonden nicht die von uns vorgesehene Position erreicht haben, um die dünne Erdkruste zu zerreißen. Das Magma wird auch so an die Oberfläche dringen und alles zerstören!"
    „Was ist mit den TLD-Agenten und den Jüngern Gon-Os, die sich im Tempel befinden? Sie sind im eigentlichen Sinn >nicht schuldige Wenn wir jetzt sprengen, werden sie vermutlich den Tod finden."
    Ich hatte den Eindruck, dass Homer die Zündung um jeden Preis erst zum vorgesehenen Zeitpunkt initiieren wollte, aus welchen Gründen auch immer.
    Allerdings bezweifelte ich nicht, dass die möglichen Opfer unter der Zivilbevölkerung ihm wirklich zu schaffen machten. Mir ging es nicht anders.
    Gucky blinzelte mich an. Wir kannten uns schon eine Ewigkeit, aber ich konnte beim besten Willen nicht sagen, ob er meine Position vertrat oder die gleichen Bedenken wie Homer hatte. „Ja, Dicker, ich weiß, was ihr alle denkt. Natürlich werden Unschuldige sterben, aber haben wir eine Wahl? Perry schlägt da draußen eine Schlacht mit unendlich vielen Opfern, die Motana sterben zu Tausenden, und wir sitzen hier auf einem Vulkan und zaudern! Ich würde mein Leben geben, wenn wir Terra auf eine andere Weise retten könnten. Ich würde das Gleiche tun wie Myles,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher