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23 Uhr, York Avenue

23 Uhr, York Avenue

Titel: 23 Uhr, York Avenue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lawrence Sanders
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verwundet. Mir wurde von Augenzeugen berichtet, ein anderer maskierter Mann habe ihn mit zwei Schüssen niedergestreckt. Ich befahl daraufhin einem Beamten, nach draußen zu gehen und drei weitere Krankenwagen anzufordern, um den Abtransport der Toten und Verwundeten - Polizeibeamte, Kriminelle und unschuldige Opfer - zu beschleunigen.
    Eine erste Befragung der Betroffenen erhellte, daß es einen weiteren Mann (in der Folge als John ›Duke‹ Anderson identifiziert) gegeben hatte, der während des Verbrechens zugegen gewesen, mittlerweile aber offenbar geflohen war. Ich kam sogleich zu dem Schluß, dies müsse jener Mann sein, der für den Tod des Beamten Illingham und für die Verwundung des Beamten Similar verantwortlich war; die beiden hatten, wie bereits erwähnt, die Besatzung des Wagens George Neunzehn an der Kreuzung York Avenue und Vierundsiebzigste Straße gebildet. Ich verließ daraufhin das Appartementhaus und diktierte dem Beamten McClaire unter Verwendung des Funksprechgeräts einen Alarmruf zur Übermittlung an das Nachrichten-Verbindungszentrum. Ich beschrieb den Verdächtigen, wie er mir von den Zeugen beschrieben worden war. Der Beamte McClaire bestätigte, und ich blieb auf Empfang, bis er berichten konnte, das Nachrichten-Verbindungszentrum - unter dem Kommando Leutnant Fineallys - habe die Meldung zur Kenntnis genommen und sei dabei, alle Distrikte und Unterabschnitte zu alarmieren. Als die Krankenwagen zur Stelle waren, ließ ich unverzüglich die Verwundeten abtransportieren - und später die Toten. Es fügte sich, daß der verwundete Hausbewohner, Gerald Bingham sen., und der verwundete Verdächtige (in der Folge als Vincent ›Socks‹ Parelli aus Detroit identifiziert) sich in den Krankenwagen teilten, der sie ins Mother of Mercy Hospital brachte. Sodann kehrte ich zu meinem Gefechtsstand an der Ecke York Avenue und Dreiundsiebzigste Straße Ost zurück. Über das Nachrichten-Verbindungszentrum der NYPD alarmierte ich die Mordkommission Ost, das Polizeilaboratorium, das Büro des Staatsanwalts für den Amtsunterbezirk Manhattan und nicht zuletzt die Pressestelle. Bis zu dieser Zeit - es war jetzt kurz nach 5.00 Uhr - waren keine wie immer gearteten Meldungen über den Aufenthalt des entflohenen Verdächtigen John Anderson eingetroffen.«

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    Es folgt die Wiedergabe einer privaten Bandaufnahme, die vom Autor am 6. November 1968 angefertigt wurde. Meines Wissens findet sich die darin enthaltene Zeugenaussage in keiner der bisher vorliegenden amtlichen Aufnahmen, Niederschriften oder Akten wieder.
    Autor: Dies ist die Aufnahme GO-2B. Ich darf Sie bitten, Ihre Personalien und Ihren Wohnsitz bekanntzugeben.
    Zeuge: Ich heiße Ira P. Mayer, und ich wohne in der Zweiten Straße Ost 1260, New York.
    Autor: Vielen Dank, Mr. Mayer. Wie ich Ihnen zuvor schon erklärt habe, wird diese Bandaufnahme ausschließlich meinem eigenen Gebrauch bei der Erstellung eines Berichts über ein Verbrechen dienen, das in der Nacht vom einunddreißigsten August zum ersten September 1968 in der Stadt New York verübt wurde. Ich gehöre keiner wie immer gearteten Dienststelle der öffentlichen Verwaltung an - sei es der Stadt, des Staates oder des Bundes. Ich werde Sie weder auffordern, die Aussage, die Sie nun machen werden, zu beschwören, noch wird diese in einem gerichtlichen Verfahren Verwendung finden. Ihre Darstellung der Ereignisse ist lediglich zu meinem persönlichen Gebrauch bestimmt und wird ohne Ihre Erlaubnis nicht veröffentlicht werden. Diese Erlaubnis kann nur in Gestalt einer von Ihnen unterzeichneten Erklärung erteilt werden, in welcher Sie eine solche Verwendung ausdrücklich gutheißen. Als Gegenleistung habe ich Ihnen die Summe von fünfzig Dollar bezahlt - ohne Rücksicht darauf, ob Sie der Veröffentlichung dieser Aussage zustimmen oder nicht. Außerdem werde ich Ihnen auf meine Kosten eine Bandkopie dieser Befragung zur Verfügung stellen. Sind Sie mit dem Gesagten einverstanden?
    Zeuge: Ja.
    Autor: Gut. Nun denn, Mr. Mayer… wo waren Sie in den Morgenstunden des ersten September 1968 um etwa fünf Uhr?
    Zeuge: Ich saß in meinem Wagen und fuhr nach Haus. Die East End Avenue 'runter.
    Autor: Und wo hatten Sie sich zuvor aufgehalten?
    Zeuge: Na, ich hab' gearbeitet. Normalerweise hätt' ich ja an 'nem Feiertagswochenende nicht gearbeitet, wissen Sie, aber so viele von den anderen Arbeitern waren nicht da oder auf Urlaub - hatten sich übers Labour- Day-Wochenende freigenommen, Sie verstehen -,

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