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23 Uhr, York Avenue

23 Uhr, York Avenue

Titel: 23 Uhr, York Avenue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lawrence Sanders
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eins-drei-sieben-null anschließt, ist Nummer fünf-drei-fünf in der East End Avenue. Es ist 'n zehnstöckiges Appartementhaus mit 'nem kleinen gepflasterten Hof hintendran.
    Fineally: Na schön. Wer hat mit der Funkstreife geredet, die maskierte Männer gesehen hat - oder vermeintlich gesehen hat?
    Jameson: Ich hab' mit dem Einsatzleiter geredet, Sir.
    Fineally: Sie schon wieder? Welche Nummer war's denn?
    Jameson: George Drei, Sir.
    Fineally: Und wo steckt der Wagen jetzt?
    Jameson: Ich krieg's raus, Sir.
    Fineally: Aber schnell. Wachtmeister.
    O'Nuska: Ja, Sir.
    Fineally: Glauben Sie, daß wir den diensthabenden Kommissar 'reinholen sollten?
    O'Nuska: Jawohl, Sir.
    Fineally: Glaub' ich auch. Rufen Sie ihn an und setzen Sie seinen Fahrer in Trab.
    03.01:26 Uhr.
    Jameson: Herr Leutnant.
    Fineally: Ja?
    Jameson: Wagen George Drei hat in der Zweiundsiebzigsten Straße Ost Bereitstellung bezogen.
    Fineally: Sagen Sie den Knaben, sie möchten nach der East End Avenue fünf-drei-fünf fahren. Keine Sirene.
    Sollen dort aufs Dach steigen oder in irgendein Stockwerk, wo sie auf Nummer eins-drei-sieben-null in der York Avenue 'runtersehen können. Sagen Sie ihnen, sie sollen augenblicklich Meldung erstatten, wenn sich was rührt. Haben Sie das?
    Jameson: Jawohl, Sir.
    O'Nuska: Leutnant, der Kommissar ist unterwegs. Aber er muß von Queens 'reinkommen. Das dauert mindestens 'ne halbe Stunde.
    Fineally: Na schön. Das ganze Ding kann ja immer noch viel Lärm um nichts sein. Rufen Sie lieber mal den zweihunderteinundfünfzigsten Distrikt an und reden Sie mit dem Wachtmeister vom Dienst. Schildern Sie ihm, was vorgeht. Finden Sie 'raus, wo seine nächsten Streifenmänner stecken. Und schicken Sie noch drei Wagen 'rüber. Die sollen in der First Avenue Bereitstellung beziehen. Keine Sirenen, keine Blaulichter. Sagen Sie dem diensthabenden Wachtmeister vom zweihunderteinundfünfzigsten, daß wir als Verstärkung aus dem Abschnitt Harry 'rüberziehen werden. Darum kümmern Sie sich. Und wir halten ihn auf dem laufenden. Jetzt wollen wir mal sehen - haben wir irgendwas vergessen?
    O'Nuska: Den taktischen Einsatztrupp, Sir?
    Fineally: Gott segne Sie. Aber was werden die heut' nacht schon groß auf Lager haben? Ist ja 'n Feiertagswochenende.
    O'Nuska: Einen Bus haben sie. Zwanzig Mann. Ich hab' sie auf Alarmstufe Blau gesetzt.
    Fineally: Sehr gut. Sehr gut.
    O'Nuska: Und dabei war ich nicht mal an 'ner Hochschule.

67
    Es folgt ein weiterer Teil der Aussage des Gerald Bingham jun., Wohnung 5 A, York Avenue, New York, die dieser einem bevollmächtigten Mitarbeiter des Staatsanwalts für den Amtsbezirk New York diktierte. Auch diese Darstellung des minderjährigen Zeugen entstammt den Tonbändern NYDA-Nr. 146-113 A-113G und der Niederschrift NYDA-Nr. 146-113 AT- 113 GT.
    Zeuge: Es war jetzt, so schätze ich, ungefähr drei Uhr früh. Von der anderen Seite des Flurs drangen Stimmen und Geräusche zu mir herüber. Daraus schloß ich, daß die Diebe soeben die Wohnung Fünf B plünderten und bald in unsere Wohnung kommen würden. Dies verursachte eine gewisse Bestürzung in mir, da ich überzeugt war, sie würden die elektronischen Anlagen in dem begehbaren Schrank in meinem Zimmer entdecken. Ich schöpfte jedoch wieder Mut, als ich die Möglichkeit bedachte, daß sie die besondere Natur der Geräte vielleicht nicht erkennen würden. Sie würden nicht erkennen, daß es sich um einen Kurzwellensender handelte. Vielleicht konnte ich ihnen glaubwürdig einreden, es sei ein Teil unserer Hi-Fi-Stereoanlage.
    Jedenfalls, wissen Sie, wenngleich ich auch etwas Furcht empfand - ich stellte fest, daß mein Körper schweißbedeckt war -, so sorgte ich mich eigentlich doch nicht darum, was sie mit mir machen würden. Sie konnten nicht wissen, daß ich das Gerät benützt hatte. Und ich glaubte eigentlich nicht, daß sie mich töten würden. Ich hatte das Gefühl, sie würden mir vielleicht weh tun, wenn sie das Gerät erkannten und die Vermutung hegten, ich hätte es möglicherweise benützt. Aber Schmerzen sind mir nicht fremd, und diese Aussicht versetzte mich nicht übermäßig in Aufregung. Aber mir wurde etwas anders, als ich mir vorstellte, daß sie meiner Mutter und meinem Vater vielleicht weh tun würden. Alle meine Befürchtungen erwiesen sich jedoch als überflüssig. Aus Gründen, die ich zum damaligen Zeitpunkt noch nicht erfaßte, ließen sie unsere Wohnung völlig aus. Nur der große, schlanke Mann kam herein, der zuvor meinen

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