2301 - Im Kolonnen-Fort
Schutzanzug entdeckt, der zusammengefaltet auf einer würfel förmigen Bodenerhebung lag. Während er den Anzug an sich nahm und sich überstreifte, ließ er seinen Blick schwei fen. Die Forderung nach einer Vielzahl potenzieller Fluchtwege schien hier er füllt zu sein. Er entdeckte auf Anhieb mindestens ein Dutzend Schächte, die ins Unergründliche führten.
Instinktiv aktivierte er den Deflektor, als hinter ihm urplötzlich eine kräch zende Stimme erklang. Er hatte diese Stimme schon einmal vernommen: Sie gehörte dem Avoiden.
*
Wie lange Zon Facter geruht hatte, vermochte er nicht zu sagen. Es war ihm auch schlicht egal, zumal ihn die anderen Mikro-Bestien und allen voran sein Stellvertreter Val Rabozo in Ruhe gelas sen hatten.
Die Wunde war mittlerweile dick ver krustet und würde nicht mehr so leicht aufplatzen. Das machte ihn sicherer im Umgang mit den anderen.
Zon Facter warf einen Blick aus dem Fenster. Der Hangar war noch so leer wie während seines Einflugs.
Facter stopfte eine üppige Mahlzeit in sich hinein. Allerdings kaute er nur miss mutig auf dem überbrühten keltuani schen Leguan herum.
Vor seinen Augen wogten Schleier. Er hatte das Gefühl, als bohrten sich glü hende Skalpelle durch seine Schädel decke.
Den Rest des Leguans warf er in den Abfallvernichter.
Als er eine neue Einsatzmontur aus dem Spind holte, traf ihn der bohrende Schmerz zum zweiten Mal. Brüllend richtete Zon Facter sich auf. Wahr scheinlich durchbrach er mit seinem Schrei sogar die Schallisolierung sämt liche Räume.
Ich bin krank!, durchzuckte es ihn. Ein Erreger von dieser Barbarenwelt.
Obwohl er nie gehört hatte, dass die vor jedem Einsatz eingenommenen Mit tel wirkungslos blieben, schluckte er eine zweite Dosis. Das warf einen Assas sinen nicht um, obwohl nicht einmal die schlangengesichtigen Mor’Daer eine doppelte Ration überlebt hätten.
Danach ging es ihm besser.
Über Kolonnen-Funk holte er sich In formationen über den Baufortschritt. Es gab keine Störungen. Ein Flottenver band der Terraner hatte zwar den Line arraum wenige Lichtstunden von dem entstehenden Fort entfernt verlassen und über geraume Zeit hinweg alle Or tungen spielen lassen, aber letztlich wa ren die Kampfschiffe weitergeflogen.
Auf der Baustelle waren die Arbeiten währenddessen nicht einen Augenblick lang zum Erliegen gekommen.
Kein Wort im Kolonnen-Funk über das Eintreffen der übrigen Chaos-Kräfte.
Warum interessierte ihn das über haupt? Weitere Einsätze waren in aller nächster Zukunft nicht zu erwarten.
Sein Blick streifte die deformierte Trennwand zum Schlafraum. Der Stahl zeigte deutliche Zermürbungsrisse. Im mer wieder hatte Zon Facter seinen Ag gressionsstau hier abreagiert. Diesmal ballte er aber nur die Hände und schlug nicht zu. Es machte keinen Sinn, die Wand vollends einzureißen. Stattdessen stieß er erneut sein ohrenbetäubendes Gebrüll aus.
Beinahe hätte er deshalb die Stimme überhört. Ihr Klang ließ ihn frösteln.
„Zon Facter, ich erwarte dich zur Be richterstattung!"
Der Assassine des Chaos überkreuzte beide Armpaare vor der Brust. Aus den Augenwinkeln blickte er um sich. Wer die Stimme hörte, musste gegenwärtig sein, auch beobachtet zu werden. Aber Facter registrierte keinen Hinweis auf ein Dunkelfeld.
„In zweieinhalb Einheiten erstattest du mir Bericht, Zon Facter."
„Ja, Herr!" Beide Herzen hämmerten in dem Moment wie irrsinnig. Er war nahe daran, seine Körperstruktur zu verhärten. „Ich werde pünktlich in der Zentrale erscheinen, Herr."
„Ich erwarte dich in der Energiesta tion von Block Siebzehn!", fuhr die Stimme fort, ohne erkennen zu lassen, ob der Duale Kapitän seine Erwiderung überhaupt registriert hatte.
Vielleicht, dachte Zon Facter geraume Zeit später, ist der Kapitän gar nicht so allwissend, wie er vorgibt.
Er erschrak über sich selbst.
Zweieinhalb Einheiten. Das ließ ihm Zeit zur weiteren Regeneration.
*
„Da ist etwas.... eben erneut gespürt."
„Kein Dunkelfeld zu erkennen ... Bist du der Beobachtung sicher?"
„Ich sehe nichts, spüre auch nichts mehr."
„Dann ist da nichts! – ... warst beim ...
Kapitän?"
„Mit ... anderen. Zur Verbesserung der Arbeitsqualität ..."
„Du leidest noch unter Missempfin dungen ..."
Ashlon Fogel hatte den Stimmen an gespannt gelauscht. Die eine klang zi schend, die andere war fast ein Bass und fiel durch die langsame Aussprache auf.
„Woher hast du das?", wandte er sich an Dani
Weitere Kostenlose Bücher