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2312 - Die Unschlagbaren

Titel: 2312 - Die Unschlagbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verheerende Schuss des Geschützes erfolgen und die Feinde vernichten.
    Dass dabei auch die Stadt der Charonii zerstört werden konnte, durfte in den Prioritäten des Wächters keine Rolle spielen. Seine Programmierung sah derlei Rücksichten nicht vor. Als das Geschütz erbaut worden war, hatte es keine Charonii-Siedlung mitten im Kessel gegeben ...
    „Das ... das Ding!" Praulynd machte einen Satz zurück und rutschte fast auf dem Geröll aus.
    „Was ist damit?", fragte Gyra.
    „Es lebt! Ich meine, es kommt zu sich. Ach, verdammt, es... hat sich eingeschaltet! Lass Leyton in Ruhe und komm her! Sieh dir das an!"
    „Ich höre es schon", sagte sie, als sie neben ihm stand und ebenfalls auf die schwachen Lichter starrte, die plötzlich überall auf der „Wand" aufblinkten. „Es summt ganz ähnlich wie in dem alten Bunker - bevor er zusammenstürzte."
    „Gyri, was bedeutet das?"
    „Nenn mich nicht...! Ach, vergiss es.
    Vielleicht hast du Recht. Vielleicht ist dieses Höllending eine riesige Kanone^ Dann hat sie sich wohl gerade scharf gemacht."
    „Und das sagst du so ruhig?"
    Sie zuckte die Achseln und legte den Kopf in den Nacken. „Du regst dich ja auch nicht über Leys Zustand auf. Er stirbt uns in den Händen weg. Wir können nichts tun. Wenn uns die Erwachsenen nicht finden, verfaulen wir hier alle."
    „Ceppink könnte die Schriftzeichen vielleicht lesen und uns sagen, was hier abgeht", knurrte Praulynd.
    „Wenn das Ding nun gleich explodiert?"
    „Wie wir sterben, ist ziemlich egal.
    Es darf nur nicht lange dauern, Prau.
    Einfach aus und vorbei, dieses ganze armselige Leben."
    „So darfst du nicht reden."
    „Ach nein? Das musst ausgerechnet du sagen? Aber sieh mal hoch. Über uns."
    Er tat es und stieß einen Fluch aus, der selbst für Gyra ganz neu war. „Ein flimmerndes Feld über diesem verdammten Block. Was ist das nun wieder?"
    „Ich verstehe nicht viel davon", gab sie zu, „Aber wenn dies hier eine Kanone ist, eine Art riesige Geschützstellung, Prau, dann ist das da wahrscheinlich so was wie ihr Abstrahlfeld."
    „Und wenn das stimmt und wenn's sich jetzt gerade aufgebaut hat, bedeutet das ... vielleicht..."
    „Ganz genau, Roboter. Das Abstrahlfeld einer Waffe ist dazu da, einen Schuss auszulösen. Du verstehst doch angeblich etwas von Technik."
    „Aber nicht von so was", sagte Praulynd kleinlaut. „Wer hat das hier gebaut? Vielleicht gibt es Leys Fremde wirklich? Vielleicht die, die mit dem fremden Schiff gekommen sind, mit der großen Kugel?"
    „Frag ihn", empfahl Gyra. „Frag Ley. Aber er wird dir kaum antworten.
    Mannomann, wenn er jetzt auf dem Posten wäre. Das war schließlich immer sein Traum! Wir stecken hier ganz tief in der Patsche, in einer uralten Anlage, vielleicht von fremden Wesen erbaut, und er kriegt nichts mehr mit."
    „Ist es denn so schlimm?", fragte er.
    „Wenn du dich dazu bequemen könntest, mal zu ihm zu gehen, wüsstest du es."
    Praulynd brummte etwas vor sich hin und drehte sich zu der Kontrollwand zurück. In dumpfer, ohnmächtiger Wut ballte er die Hände zu Fäusten. Dann öffnete er sie wieder und begann, über die Wand zu wischen, entfernte den Staub über Schriften und Zeichnungen, Symbolen und Diagrammen. Mehrere erleuchtete Fenster mit Skalen und Zeigern kamen zum Vorschein, die sich bewegten. Etwas geschah, etwas hatte begonnen; etwas passierte hier, und er hatte keine Ahnung, was es war. Er hatte auf einmal nur Angst. Vielleicht explodierte die Anlage. Vielleicht flog ihnen gleich hier alles um die Ohren. Vielleicht flog sogar das ganze Gebirge auseinander, vielleicht der gesamte Kessel, die Stadt, das ...
    Da war etwas, ein Gedanke, eine Idee. Er war verschwommen, doch er konnte fast danach greifen ...
    „Das hier", sagte Gyra, „könnte eine Ladeanzeige sein, vielleicht für Energie." Sie tippte mit dem Finger auf ein großes „Fenster", hinter dem ein Balkendiagramm zu erkennen war.
    „Sei vorsichtig!", sagte Praulynd.
    „Wozu? Was passiert, passiert, oder?" Sie schien angestrengt nachzudenken. „Ja, deine Kanone lädt, Prau, Aber furchtbar langsam. Das Alter womöglich."
    „Hmmm." Die Kanone, das Abstrahlfeld ...
    „Ich verstehe ebenso wenig davon wie du, Prau", fuhr sie unbeirrt fort.
    „Wir haben es ganz sicher mit einer völlig fremden Technologie zu tun, und wenn sich die Energie für einen Schuss früher in Sekunden aufgebaut hat,- dann braucht sie jetzt dafür vielleicht Stunden. Aber dann gibt es den ganz großen Knall. Ein

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