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2312 - Die Unschlagbaren

Titel: 2312 - Die Unschlagbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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...
    Er sah es. Eine quaderförmige Säule vor der Wand, einen Meter hoch, dreißig Zentimeter breit und sicher schwer. Vielleicht nicht zu schwer für ihn. Wenn er es schaffte, sie zu erreichen und ...
    Praulynd sprang auf. Der Roboter wandte ihm die Brust zu. Jeden Augenblick konnte der Schuss erfolgen.
    Er lief und stolperte, fiel hin, schrammte sich die Hände auf, kam in die Höhe, die letzten Schritte ...
    „Pass auf, Prau! Er kommt hinter dir her!"
    ... griff nach der Säule, versuchte sie aus der Verankerung am Boden zu reißen ...
    „Er ist gleich hinter dir, Prau!"
    ... hielt sie mit beiden Armen umklammert, warf sich mit seinem ganzen Gewicht herum, bekam sie los, riss sie in die Höhe, machte zwei taumelnde Schritte zur Seite, drehte sich mit ihr um, sah den Roboter hünenhaft vor sich aufragen, das flimmernde Feld in seiner Brust und ...
    „Ich komme, Prau! Ich helfe dir!"
    ... holte Schwung und rammte mit zwei Schritten Anlauf die Säule dem Gegner in den stählernen Leib. Es gab einen furchtbaren Ruck und einen mörderischen Schmerz in den Schultern. Praulynd ließ die Säule los und rannte zur Seite. Er landete mit dem Rücken an einer Wand und sah aus aufgerissenen Augen, wie der Roboterklotz immer noch da stand, wo er ihn getroffen hatte, schwankte, sich im Zeitlupentempo drehte, ächzte, knirschte, sich ganz langsam neigte ...
    „Geh da weg, Gy! Hau ab, sonst zertrümmert er dich!"
    ... und fiel wie ein Stein.
    Praulynd konnte es nicht fassen. Er starrte auf den mit erloschenen Augen am Boden liegenden Klotz, der sich nicht mehr rührte, dann auf seine Hände. Er hatte gewonnen. Er hatte das Monstrum aus Plastik und Stahl besiegt. Er hatte sie gerettet.
    Gyra kam heran geflogen. Im nächsten Moment hing sie an seinem Hals und schluchzte. Prau hielt sie ganz fest und wünschte sich, dieser Augenblick möge nie vergehen.
    Aber die Bombe tickte erbarmungslos weiter. Das Geschütz lud. Jeden Moment konnte der Schuss ausgelöst werden und vielleicht alles Leben in Aram Verger auslöschen.
    „Gyra", sagte er sanft und nahm ihre Hände. „Wir müssen weiter."
    „Ich will nicht", flüsterte sie.
    „Meinst du, ich?" Praulynd zwang sich zu wahrer Größe. „Aber wir müssen diese Kanone stoppen. Komm.
    Versuch, Leyton zu erreichen, und berichte ihm, was hier geschehen ist.
    Und dann weiter, Gy, immer weiter..."
    Ceppink hatte sich ganz fest vorgenommen, diesmal nichts zu sagen. Er hasste seine Freunde dafür, ihn zu Dingen gezwungen zu haben, die er nie tun wollte, doch er war fest entschlossen gewesen, sie diesmal nicht zu verraten. Gute Vorsätze waren eine seiner besonderen charakterlichen Stärken.
    Seine große Schwäche war, sie fast nie halten zu können. Er gab meistens viel zu schnell nach, ob es Praulynd gegenüber war oder den Erwachsenen.
    Diesmal waren es wieder die Lehrer gewesen und die Eltern.
    Nicht einmal eine Stunde lang hatte er Widerstand leisten können. Sie waren gekommen, als es dunkel geworden war. Sie hatten gefragt und gedroht. Nach einer Stunde musste er zugeben, die ID-Sticks seiner drei Freunde reprogrammiert zu haben und dass sie wieder Richtung Ringgebirge unterwegs waren.
    Die Erwachsenen zwangen ihn, mit ihnen zu kommen, bis sie den von Praulynd, Leyton und Gyra benutzten Gleiter gefunden hatten. In mehreren Fahrzeugen hatten sie sich dann auf die Suche im Dunkeln gemacht. Ceppink war zurückgeblieben. Immerhin durfte er den „gestohlenen" Gleiter benutzen, um damit in die Stadt zurückzufliegen. Doch genau das tat er nicht. Als er allein war, hockte er hinter den Kontrollen des Fahrzeugs und schluchzte hemmungslos vor sich hin.
    Ganz egal, wie diese Geschichte ausging - für ihn wäre sie längst nicht ausgestanden. Diesmal hatte er sich schuldig gemacht. Er war zwar nicht mit ins Gebirge gegangen, doch er hatte es Prau und den anderen ermöglicht. Er hatte die Sticks manipuliert und sich vom Standpunkt der Erwachsenen aus zu ihrem Komplizen gemacht.
    Von Praulynds Standpunkt aus hatte er seine Freunde zum zweiten Mal verraten. Wie er es auch drehte und wendete, er war in jedem Fall schuldig. In den Augen der Lehrer und Eltern war er tief gefallen und würde selbst mit noch so guten Leistungen so schnell nicht wieder aufsteigen können; in den Augen von Prau, Ley und Gyra war er jetzt wahrscheinlich weniger als tot. Sie würden ihn nicht mehr ansehen, nicht mehr mit ihm reden, ihn ignorieren, allein lassen, verachten, verstoßen. Dabei ahnten sie in diesem

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