2312 - Die Unschlagbaren
TRAITOR und Erlaubnis und Unterstützung der Charonii für die Terraner, das Goldene System anzufliegen und zu untersuchen.
Er hatte keine schnelle, vorbehaltlose Zustimmung der Charonii erwartet. Doch als auch nach vier Stunden keine Annäherung, geschweige denn Entgegenkommen zu verzeichnen war, unterbrach er die Sitzung und zog sich mit Gucky, Marc London, Hajmo Siderip und einigen Offizieren zur Beratung zurück.
„Sie glauben nicht an die Existenz einer Bedrohung von außerhalb", erklärte der Ilt, der die Charonii telepathisch überwacht hatte. „Es ist wie so oft: Es ist, nicht wahr, was nicht wahr sein darf. Kempos Appelle an den Rat haben offenbar nicht das Geringste gefruchtet."
„Allein die Existenz von Besuchern von außerhalb sprengt schon das Weltbild der Charonii", ergänzte Siderip.
„Und dass es da draußen etwas geben soll, was ihnen gefährlich werden könnte, ist erst recht unvorstellbar für sie."
Ähnlich problematisch lag die Sache mit dem Goldenen System. Dieses bedeutete für die Zivilisation der Charonii ein starkes Tabu, dessen Herkunft zwar niemand mehr zu kennen schien, das aber in ihrer Raumfahrt-Kultur fest verankert war.
„Die Gesandten sind nicht einmal davon überzeugt", stellte Gucky fest, „dass wir wirklich Freunde sind." Er seufzte. „Ich fürchte, Atlan, das sind alles in allem denkbar schlechte Voraussetzungen für einen Pakt, wie wir ihn uns wünschen."
„So schnell gebe ich nicht auf", sagte der Arkonide. „Wir gehen wieder zu ihnen. Ich werde ihnen eine Dokumentation zum Thema Terminale Kolonne vorlegen. Sie sollen wissen, was auf sie zukommt."
„Sie wollen es nicht sehen", wandte der Psychologe ein.
Atlan presste die Lippen zusammen und schwor sich, die fünf nicht ziehen zu lassen, bevor er ihnen nicht die Augen geöffnet hatte. Er vertraute darauf, dass es Ihm gelang; dass ihm etwas einfiel. Eine konkrete Idee, einen Trumpf .hatte er noch nicht.
Es gab auch keinen.
Jedenfalls keinen, von dem er etwas ahnen konnte ...
8.
Houtog: Augen zu und durch!
„Hier geht's ja endlos weiter." Gyra flüsterte nur. „Prau, diese Anlage ist gewaltig!"
Praulynd nickte, was sie nicht sehen konnte. Sie lief hinter ihm. Sein Herz klopfte. Er musste jetzt die Zähne zusammenbeißen. Es reichte, wenn Gyra Angst vor Gespenstern hatte. Aber er nicht! Er war hier der Anführer, der starke Mann. Das durfte er nie vergessen, so schwer es auch manchmal fiel.
„Wenn's hier was zu finden gibt, finden wir's", knurrte er. „Und egal, was es ist, ich beschütze dich."
„Das ... weiß ich, Prau."
Wirklich? Ihre Stimme zitterte leicht, doch sie war tapfer. Wir sind alle drei tapfer!, dachte er. Wir sind die Unschlagbaren. Wir kommen hier wieder heraus, auch heyton ...
Gyra hatte sich davon überzeugt, dass Leys Funkgerät funktionierte.
Das zweite Gerät, das sich in ihrem Besitz befand, trug sie am Handgelenk. Wenn Leyton bei Bewusstsein war - falls er es je wiedererlangen sollte -, konnte sie so Kontakt mit ihm halten und ihm berichten, was sie sahen und fanden.
Nachdem sie durch die offene Tür gegangen waren, hatten sie bald das reinste Gewirr von Gängen vor sich gehabt. Praulynd war nach seinem Gefühl gegangen. Es gab zwar Markierungen an den Wänden, allerdings waren sie für ihn nicht lesbar. Tech-Jamisch! Er hasste es. Er hasste die Kanone. Er hasste diese ganze verdammte, riesige unterirdische Anlage.
Vor allem aber hasste er jene, die sie einmal so raffiniert angelegt hatten, dass er und seine Freunde jetzt tief in der Patsche saßen.
Es gab Räume, durch die sie kamen, aber ohne Kontrollwände oder -tafeln.
Oder sie erkannten Sie einfach nicht als solche. Sie bewegten sich immer noch durch Dunkelheit, folgten nur dem wandernden Kegel ihrer Lampen.
Als sich das dann schließlich änderte, erschrak Praulynd so heftig, dass er wie vom Blitz getroffen stehen blieb.
Gyra prallte auf seinen breiten Rücken und stieß einen erstickten Schrei aus.
„Was hast du jetzt wieder getan, Prau?", fragte sie.
„Ich?", fragte er. „Gar nichts!" Die plötzliche Helligkeit tat an den Augen weh. „Die Beleuchtung hat sich von ganz allein eingeschaltet."
„Dann haben wir einen Kontakt unterbrochen", meinte sie. „Eine Lichtschranke oder so was." Ihr Kopf fuhr herum. „Da war etwas, Prau!" .
„Unsinn", sagte er. „Ich hab nichts gehört."
„Aber ich. Ganz genau." Ihre Hand griff nach seinem Arm. „Prau, wir ...
sind hier nicht allein."
„Ach was!
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