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2314 - Die Leben eines Seecharan

Titel: 2314 - Die Leben eines Seecharan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verdrängte sie das ferne unruhige Flimmern der Wolke.
    Aidon verfolgte die Wanderung der Sonne quer über die Bildschirmreihen, bis sie schließlich im Zentrum der Anordnung ihren Platz fand.
    Ein gewaltiger glühender Ball, von Protuberanzen umflossen.
    Irgendwo zwischen dem Shagin-Schlepper und der Sonne bewegte sich der Ausreißer. Die Ortung erfasste ihn noch nicht.
    Zwei Tage, schätzte Trosh Nofham Aidon und hängte die Arme in die Schlaufen ein. Doch er fand lange keinen Schlaf, war viel zu aufgewühlt. Und dann quälten ihn schlechte Träume. Seine Ahn-Truhen hatten sich versammelt. Alle waren sie da und zerrten ihn zurück, als wollten sie nicht, dass er eigene Erfahrungen sammelte.
     
    *
     
    Die Sonne war zum gigantischen, alles beherrschenden Glutball angeschwollen.
    So unglaublich nahe befand sich der Ausreißer an der brodelnden Gashülle, dass er ohne den Rettungsversuch der Seecharan innerhalb von längstens zehn Tagen verglühen würde.
    Der Bordrechner des Shagin-Schleppers hatte es nicht geschafft, die Flugbahn des Asteroiden länger als für die nächsten drei Tage einigermaßen zuverlässig vorherzusagen. Dann tauchte er auf seiner schneller werdenden Umlaufbahn ein in den Bereich der wirbelnden Protuberanzen, die selbst den Shagin zur Gefahr werden konnten.
    Ein seltsamer Brocken war das, der sich in der Ortung immer deutlicher abzeichnete. Aidon verstand, weshalb der Schürfer von mindestens zwei Inyodur gesprochen hatte. Zwei deutlich erkennbare Aufwölbungen verliehen dem Asteroiden ein bizarres Aussehen. Sie lagen unglaublich dicht beieinander.
    Aidon besaß kein gesichertes Wissen über diese Wesen, das über die Namen hinausging, den die Schutzherren vor langer Zeit genannt hatten. Die versteinerten Skelette verrieten, dass es sich um große flugfähige Tiere gehandelt hatte, weit größer als alles, was den Himmel von Rohalon mit Leben erfüllte.
    Der Asteroid war viel zu groß für nur fünf Shagin-Schlepper. Aber die anderen beiden befanden sich im Einsatz, und das Objekt erschien viel zu wertvoll, als dass es einfach hätte verglühen dürfen.
    „Warum wurde der Ausreißer nicht eher entdeckt?", murmelte Aidon.
    „Sei froh, dass es überhaupt gelungen ist, ihn aufzuspüren", erwiderte der Schürfer. „Das ist eine beinahe unglaubliche Leistung unserer Astronomen."
    Aidon schwieg, denn zwei der anderen Schlepper kamen soeben in Sicht. Sie wirkten verzerrt, nicht mehr als lang gestreckte, düstere Flecken ohne erkennbare Konturen. Die Distanz zu ihnen verringerte sich schnell.
    Ein erster Funkkontakt, mehr Störungen als verständliche Worte. Zwei mächtige Bogenprotuberanzen lösten sich aus der Korona und strebten dem Asteroiden entgegen. Aber sie erreichten ihn nicht und stürzten auffasernd in die Sonnenatmosphäre zurück. Trotz des aufgebauten Schutzschirms stieg die Innentemperatur des Schleppers deutlich an.
    Ein halber Tag verging, bis die anderen Shagin-Schlepper eintrafen. Die Zeit war angefüllt mit immer wieder unterbrochenem Funkkontakt und unzähligen Berechnungen. Dann griffen die ersten Zugstrahlen nach dem Ausreißer.
    Voller Triebwerksschub.
    Die Schlepper versuchten den Asteroiden zu beschleunigen. Dann würde er leichter aus der Spiralbahn herauszulösen sein, die ihn immer näher an die Sonne heranführte. Ein Bremsmanöver, das hatte Aidon errechnet, würde ungleich schwerer zu bewältigen sein. Dann hätte es kaum noch einen Widerstand gegen die Kräfte der Sonne gegeben.
    Zwei volle Tage lang kämpften die fünf Schlepperbesatzungen darum, dem Stern die wertvolle Beute wieder zu entreißen.
    Endlich hatten sie es geschafft. Unendlich langsam stieg der Ausreißer wieder auf eine höhere Umlaufbahn.
    Die Protuberanz war plötzlich da. Niemand hatte mehr auf die Veränderungen in der Sonnenatmosphäre geachtet, und Aidon wurde erst aufmerksam, als die Belastung des Schutzschirms rapide anstieg.
    Augenblicke später brach das Energiefeld zusammen. Die tobenden Gase peitschten gegen den Schiffsrumpf und wirbelten den Schlepper aus dem Kurs.
    Die Außenhülle brach, wurde großflächig abgerissen. Allein die Innenzelle, der enge Bereich um die eigentliche Zentrale und den Maschinenraum, hielt der Glut stand.
    Der Spuk tobte weiter. Zurück blieb ein Wrack, das aus eigener Kraft nicht mehr flugfähig war.
    „Kein Funkkontakt", stellte Aidon fest.
    „Die Antennen sind weggeschmolzen."
    Mit zwei Armen versuchte er, sich ein wenig Kühlung zu verschaffen. Die Luft

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