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2314 - Die Leben eines Seecharan

Titel: 2314 - Die Leben eines Seecharan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zögernd und vorsichtig zugleich über die Schnittfläche.
    Tief lauschte er in sich hinein. In dem Moment glaubte er zum ersten Mal, das in den Fels eingebackene Skelett deutlich erkennen zu können. Der Inyodur war größer als ein Shagin. ein unglaublich massiges und zugleich elegantes Geschöpf.
    Aidon schloss die Augen, breitete die Vorderarme aus und ließ hauchdünne Tastmembranen über den Fels streifen. Er stand vor dem Brustkorb aus kantigen, vom Gesteinsdruck spürbar lädierten Rippen. Mehrere von ihnen schienen regelrecht abgeknickt zu sein, aber sie waren noch mit dem Brustbein verbunden - und im Bereich dieses geschützten Raumes fühlte er das Salkrit. Es hatte eine unglaublich intensive Ausstrahlung.
    Je genauer er die Lage des Vorkommens eingrenzen konnte, desto sicherer würden die Schürfarbeiten ablaufen. Aidon tastete weiter ...
    ... und er spürte das neuerliche Beben, das diesen Bereich des Asteroiden durchlief. Ein dumpfes Grollen hing plötzlich in der Luft; es kam näher, wurde lauter, hallte aus allen Poren des Gesteins zurück wie aus den Klangkörpern, zu denen die meisten Steinscheiben verarbeitet wurden.
    Obwohl er alle vier Arme abspreizte, hatte Aidon Mühe, einen sicheren Stand zu bewahren. Der Boden brach auf, und die einzelnen Platten verkanteten sich und schoben sich knirschend übereinander. Aus der Höhe prasselte ein wahrer Gesteinshagel herab. Dann brach die halbe Decke nach unten. Aidon riss abwehrend die Arme hoch und stürzte.
    Im Herumrollen registrierte er, dass die Bewegung über ihm ausklang. Die Schwinge des Inyodur war mitsamt dem sie umgebenden Stein abgeknickt. Sie pendelte noch, da splitterten die Knochenreste, und der vordere Teil schlug neben Aidon auf.
    Das war das Geräusch platzender Steinsäulen. Sie zerbarsten einfach unter den wirksam werdenden Kräften. Staub war überall, legte sich erstickend auf die Atemorgane.
    Taumelnd kam Aidon wieder hoch. Vor ihm floh Uka Sello aus der Höhle, in dem wirbelnden Durcheinander nicht mehr als ein verzerrter Schatten.
    Das Salkrit! Wenn es sich verflüchtigte, waren Monate intensiver Suche und Arbeit umsonst gewesen.
    Aidon zögerte zu lange. Er hörte das Splittern und Bersten über sich, wollte instinktiv zur Seite springen, aber da traf ein überaus wuchtiger Hieb seinen Leib.
    Aidon wurde nach vorn geschleudert, er schlug mit dem Gesicht auf, spürte, wie ihm die Haut von den Armabsätzen gerissen wurde, und versuchte dennoch, den Sturz abzufangen.
    Die Höhlendecke brach vollends ein.
    Trosh Nofham Aidon gurgelte, als ein zweiter Schlag seinen halben Körper lähmte.
    Dann wurde es dunkel um ihn.
     
    *
     
    Mit einem gurgelnden Schrei schreckte er hoch - und riss sich dabei den Körper an schroffen Graten auf. Sein Schrei wurde zu einem Wimmern, als der Schmerz bis in die Armspitzen tobte. Blut rann klebrig feucht über sein Gesicht.
    Völlige Dunkelheit herrschte. Und es war beinahe totenstill. Nur in der Nähe erklang monotones Knacken, als sei der Felssturz nicht völlig zur Ruhe gekommen.
    Dass er noch lebte, erschien Aidon wie ein kleines Wunder. Das zuerst abgebrochene Deckenstück mochte die nachfolgenden Schichten zum Teil aufgefangen haben. So war wenigstens der Hohlraum entstanden, in dem er halb zusammengerollt lag.
    Vorsichtig streckte er die Arme aus, aber er kam nicht weit. Die Höhle war zum Sterben zu groß, doch zu klein, als dass er lange hätte überleben können. So sehr er sich auch dagegen stemmte, das Geröll gab kaum nach.
    Geraume Zeit verharrte Trosh Nofham Aidon mit an den Leib gezogenen Armen. Es war nun völlig ruhig geworden.
    Seine Ausrüstung war fort. Er fand nicht einmal eine Lampe, die ihn mehr von seiner engen Umgebung hatte erkennen lassen. Tastend fand er zwar ein Griffstück des Grabbers, aber das Gerät war beschädigt. Damit brauchte er erst gar nicht zu versuchen, sich einen Weg nach draußen zu graben.
    Er fragte sich, ob Uka Sello Girzginn wenigstens davongekommen war. Aber vielleicht hatte das Beben weite Bereiche des schwammigen Gesteins kollabieren lassen, und dann hätte es Girzginn nicht mehr geholfen, wenn er einen der Schächte erreicht hätte.
    Und das Salkrit ...? Aidon konzentrierte sich. Er spürte die Aura noch, die jene goldenen Kristalle umgab, aber sie war nicht mehr so intensiv wie zuvor. Höchstwahrscheinlich hatte das Beben einen Teil des Vorkommens vernichtet.
    Noch einmal versuchte Aidon, sich selbst aus seiner misslichen Lage zu befreien. Erst als

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