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2314 - Die Leben eines Seecharan

Titel: 2314 - Die Leben eines Seecharan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einige Roboter entkommen würden. Aber sie waren dann ihres Stützpunktes beraubt, und einer systematischen Jagd würden sie nicht sehr lange widerstehen können.
    In spätestens fünf Jahren, hatte Aidon sich zum Ziel gesetzt, müsste der entsetzliche Spuk der Vergangenheit angehören.
    Die Pulks der eigenen Flotte in der Direktbeobachtung ebenso wie auf den Ortungsschirmen waren ein erhebender Anblick. Keiner der beteiligten Seecharan oder ihre Kinder würden diese Tage je vergessen.
    Aus verschiedenen Richtungen näherten sie sich dem Ziel, fächerten weit vorher auf. Absolute Funkstille während der letzten Phase.
    Der Asteroidenschwarm wanderte in den Erfassungsbereich ein. Keine Gitter-Raumschiffe.
    Eine Simulation zeigte Aidon den Vollzug der Umschließung. Die ersten Keilformationen seiner gewaltigen Flotte rückten vor. Falls sie nicht angegriffen wurden, würden sie das Thermofeuer erst bei geringer Distanz eröffnen.
    Eigentlich hätte Aidon zufrieden sein können. Bislang gab es keine Komplikationen. Die Techniten schienen in der Tat nicht über besonders viele Gitter-Schiffe zu verfügen. Jedenfalls gab es keine Ortung. Trotzdem wuchs sein Unbehagen. Aidon war fast sicher, dass er irgendetwas übersehen hatte.
    Urplötzlich waren sie da. Zwei Gitter-Schiffe brachen zwischen den Asteroiden hervor und versuchten, die Umschließung der Shagin zu durchbrechen. Das erste heftige Feuergefecht entbrannte. Es endete mit der völligen Zerstörung der Techniten-Raumer. Aber auch vier Shagin taumelten schwer angeschlagen durch den Raum.
    Aidon beorderte zwei Mannschaften zur Hilfeleistung ab.
    Der Angriff auf den Asteroiden hatte begonnen. Weitere Gitter-Schiffe warfen sich den Shagin entgegen, mit einer Taktik, die sich nur seelenlose Roboter zu Eigen machen konnten. Aidon schauderte, als er sah, dass die Techniten mit hohen Beschleunigungswerten in die Shagin-Pulks eindrangen, mit einem oder mehreren Schiffen kollidierten und eine wahre Kettenreaktion von Explosionen auslösten. An mehreren Positionen schienen neue Sonnen aufzuflammen, deren Helligkeit sich rasend schnell ausdehnte, die aber ebenso rasch wieder in sich zusammensanken. Zurück blieben irrlichternde Gaswolken, der Widerschein der auf dem Asteroiden tobenden Energien.
    Verkrampft blickte Aidon auf die Schirme. Zufrieden war er nicht. Das Unbehagen in ihm wuchs, während der Stützpunkt der Techniten zum lodernden Fanal wurde.
    Wir haben die Techniten über das Handelsdock eingeschleppt, sagte er sich.
    Jetzt vernichten wir sie. Und ihre Spuren ...
    Da war es wieder. Ein vager Gedanke, kaum zu greifen. Eingeschleppt und ...
    Ein Stich raste durch Aidons Leib. Entsetzt hielt er den Atem an, dann stieß er einen wimmernden Laut aus.
    Die Techniten hatten nie ein eigenes Raumschiff ins Goldene System eingeschleust. Diese Gitter-Konstruktionen hatten sie erst vor Ort entwickelt und gebaut, nach den Bedingungen, die sie vorgefunden hatten. Und sie reproduzierten sich selbst, unaufhaltsam wie eine metallische Pest.
    Aber ohne Raumschiffe ...?
    Sie hatten sich nicht irgendwo eingenistet, sondern unter den Augen der Seecharan. Alle industriellen Güter aus dem Handelsdock waren nur an einen Ort gebracht worden: nach Rohalon!
    Und dieser Asteroid? Eine Falle?
    Aidon schrie gellend auf. Während seine Flotte den vermeintlichen Stützpunkt der Techniten vernichtete, war Rohalon schutzlos preisgegeben. Die Geschichte würde ihn nicht als Helden feiern, sondern als die Truhe, die ihre Heimat verloren hatte.
    Aidon stürzte ans Funkgerät. „Den Angriff abbrechen!", brüllte er mit sich überschlagender Stimme. „Sofort! Und mit voller Beschleunigung auf Heimatkurs! Rohalon ist in größter Gefahr!"
    Hoffentlich ist es nicht schon zu spät!, dröhnte es tief in ihm. Hoffentlich ...
     
    *
     
    Sein Atem stockte. Krampfhaft schloss er die Augen und hoffte, sie nie wieder öffnen zu müssen. Das entsetzliche Bild wurde er dennoch nicht los.
    Rohalon brannte! Es gab keine blauen Landschaften mehr, keine Meere und Seen, keine hellen Wolkenwirbel - nur schwarzen, erstickenden Rauch, der bis hoch in die Stratosphäre aufstieg. Und Glut. Lodernde Feuernester, die sich über alle Kontinente ausdehnten.
    Tausende Gitter-Schiffe mussten es sein, die dicht an dicht über dem Planeten standen und immer noch feuerten. Was blieb ihnen zu zerstören? Was?
    Aidon bebte. Er wünschte, er wäre jetzt dort unten gewesen, bei den Millionen Seecharan. die keine Chance hatten, dem

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