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2315 - Kampf ums Salkrit

Titel: 2315 - Kampf ums Salkrit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ausgerechnet Tsaba?"
    „Die Charnaz Bakr müssen die Sonne im Anflug auf ihr Ziel passieren. Wir können rechtzeitig dort aufkreuzen und sie zum Kampf stellen. Außerhalb des gestöberfreien Schwerefeldes der Sonne herrschen besonders unberechenbare Verhältnisse. Gewitter entstehen dort immer wieder aus dem Nichts. Mit ein wenig Glück >unterbrechen< die TRAICAH-Fabriken ihren Überlichtflug zwecks Neuorientierung. Mit ein wenig Glück können wir die Umstände zu unseren Gunsten ausnutzen."
    „Sehr gut!", lobte der Arkonide. „Ich sehe, dass du doch etwas vom Unterricht behalten hast."
    „Sei mir nicht bös, Atlan! Aber so schlau, Tsabas Umgebung als Schlachtfeld auszuwählen, wäre ich auch ohne deine Hilfe gewesen."
    Wiederum nahm er meine zurechtweisenden Worte ohne grimmige Reaktion hin. Lediglich sein Grinsen vertiefte sich, und es sah wie das eines Raubfisches aus. „Willst du dem Rat eine letzte Nachricht zukommen lassen?", fragte er mich. „Nutzlos. Die alten Narren sollen weiterhin ihre sinnlosen Sitzungen zelebrieren, solange und soviel sie wollen. Ihre Zeit ist endgültig abgelaufen. Ich möchte dich bloß darum bitten, mit möglichst viel Getöse und Staubentwicklung zu starten."
    „Das ist... billig", widersprach der Arkonide. „Du spielst mit den Ängsten der Einwohner Kynderons."
    „Sie werden sich an die Angstgefühle gewöhnen müssen. Entweder lernen sie, sich vor den Charnaz Bakr zu fürchten - oder vor dem Charon-Korps. Denn wenn ich zurückkomme, räume ich auf."
    „Du solltest dich in Acht nehmen", sagte Atlan. „So harmlos dieser armselige Haufen auch sein mag; es wurde schon aus billigeren Motiven gemordet."
    „Du meinst, man könnte einen Attentäter auf mich ansetzen?"
    „Du darfst die Möglichkeit nicht ausschließen."
    „Ich lege für jedes einzelne Mitglied meiner Besatzung die Hand ins Feuer."
    „Es haben sich schon Bessere als du verbrannt." Mit diesen seltsamen Worten unterbrach der Arkonide die Verbindung.
     
    *
     
    Zehn oder elf Tage blieben, um uns auf den Tod vorzubereiten. Zu unserem Glück hatten wir vorerst kaum Zeit, darüber nachzudenken. In aller Eile huschten Strukturdolben von Meddin Kasing in alle Himmelsrichtungen aus, während wir die Startsequenzen absolvierten. Sie würden nach jenen Strukturpiloten suchen, die in den Grenzregionen der Charon-Wolke Dienst taten und über die Explosive Kraft verfügten.
    Wenn nur die Raumfahrt nicht so langsam und schwierig gewesen wäre! Zum tausendsten Mal am heutigen Tag verfluchte ich die Geschwindigkeitsbeschränkung, der wir seit jeher unterlagen.
    Wir würden es niemals schaffen, alle Verbündeten rechtzeitig zum Treffpunkt Tsaba zu schaffen. Mit viel Glück standen mir für die Schlacht 15 oder 16 Schiffe zur Verfügung.
    Vorerst strich ich diese Zahlenspielereien aus meinem Kopf. Es galt, weiteres von Atlan vorbereitetes Datenmaterial für Schulungszwecke zu nutzen.
    Wir waren acht voll ausgebildete Strukturpiloten an Bord der DORYNA, die ich in vier Zweiergruppen einteilte. Ich riskierte viel, indem ich stets bloß eine Gruppe Flugdienst ableisten ließ. Unter normalen Umständen hätte ich es als Wahnsinn angesehen, nicht mindestens vier ausgebildete Piloten in diesem schrecklichen Wirrwarr der Gestöber-Effekte unseren Kurs beibehalten zu lassen.
    Aber was war in diesen Tagen schon normal?
    Eine weitere Gruppe durfte sich ausruhen, während sich die restlichen Piloten in Bereitschaft mit Atlans taktischen Winkelzügen beschäftigten. Wir kauten die Theorie durch, bis uns die Köpfe rauchten, schärften unser Reaktionsvermögen, dachten über Verhaltensmaßregeln nach, arbeiteten mit Varianten.
    Der Arkonide hatte uns enormes Wissen vermittelt - aber es war uncharonisch.
    Seine Mentalität und die der Terraner unterschieden sich in vielen Kleinigkeiten von der unseren. Die Verschiedenheiten fingen bei unserer körperlichen Belastbarkeit an, die deutlich geringer als die unserer fremden Freunde war. Die Anderssichtigkeit, unter der wir Piloten litten, verhalf uns zu einer anderen Perspektive.
    Dazu kamen Kleinigkeiten. Dinge, an die auch die terranischen Xeno-Psychologen nicht gedacht hatten. So zum Beispiel, dass die meisten Charonii Linkshänder waren. Die maschinelle Infrastruktur, die uns umgab, war entsprechend ein wenig anders angeordnet als jene der Terraner. Es fiel uns zudem ungemein schwer, die aufgepfropften Gedanken der Hypnoschulung für unsere Bedürfnisse zu adaptieren; es kostete Energie und

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