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2315 - Kampf ums Salkrit

Titel: 2315 - Kampf ums Salkrit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ich hatte den gierig lodernden Gewitter-Ast längst erfasst. Er wollte sich um die Schiffe wickeln, sie gewissermaßen tentakelförmig packen und zerquetschen.
    Wir gaben ihm keine Chance, drückten ihn behände beiseite. Die hyperaktive Fusselwolke zog sich zurück. Das Raum-Zeit-Gefüge, in dessen Fahrwasser wir dahinglitten, blieb intakt. Geschafft. Das Ende der Sturmes war in Sicht. Ich konnte mich zurückziehen und mich mit weiteren Schachtplänen beschäftigen. Es blieb ...
    Was war das? Dieser miese Geruch nach Fäulnis und Abfall, nach Widerwärtigkeit und Niedertracht...
    Erschrocken, angewidert zog ich meine geistigen Fühler zurück.
    So, wie ich es gewohnt war, hatte ich reflexartig um mich getastet. Gefahrensituationen in diesem ineinander verwobenen Durcheinander von verzerrtem Raum, eingefrorener Zeit und seltsamster Entropien waren in der Weltenwolke an der Tagesordnung. Mein Pilotensinn erlaubte es mir, all diese Eigenheiten zu spüren und mich dagegen zu wappnen.
    Aber dieses Mal ertastete ich etwas Neues, Unglaubliches ...
    Mir fehlten schlichtweg die Worte. Ich spürte die Ausstrahlung des Feindes.
     
    11.
     
    „Das sind gute Nachrichten", sagte Atlan. „Wenn du die Charnaz Bakr räumlich irgendwie zuordnen kannst, kann das nur unser Vorteil werden."
    „Die Schutzherren mögen uns vor allen Nachrichten bewahren, die du als gut empfindest!", rief Kempo aus. Der junge Charonii schüttelte angewidert den Kopf. „Weißt du denn, wie sich diese Berührungen anfühlen? Als putze man sich mit dem Jauchebröckchen eines durchfallgeplagten Yunkdostins die Zähne ..."
    „Ein sehr drastischer Vergleich." Der Arkonide grinste. „Aber ich bin mir sicher, du und deine Kumpels werden es aushalten. Schließlich geht es ja um etwas."
    „Natürlich. Immerhin wissen wir nun, dass uns ein wenig mehr Zeit bleibt als erwartet. Die Flugdauer bis ins Tsaba-System beträgt noch fünf Tage. Wenn mich mein Gefühl nicht trügt, werden die TRAICAH-Fabriken erst zwei Tage später dort vorbeikommen ..."
    „Das alles kannst du jetzt schon spüren?" Atlan fuhr mit seiner Hand durch die Haarmähne. „Normalerweise sind unsere sinnlichen Reichweiten stark beschränkt. Das Strukturgestöber verhindert einen weiten >Blick<. Aber die Einheiten der Charnaz Bakr konnten wir einfach nicht übersehen."
    „Wie genau sind deine Angaben?"
    „Bislang sind es nur Mutmaßungen oder Schätzungen. Es ist, als würdest du weit hinten am Meereshorizont Schiffe ausmachen, die auf dasselbe Ziel wie du zusteuern. Natürlich ist es in Wirklichkeit ein wenig komplizierter, aber der Vergleich passt recht gut. Mit ein wenig Erfahrung kann man also die Geschwindigkeiten miteinander vergleichen und die Entfernungen abschätzen ..."
    „Ich vertraue dir", fiel ihm Atlan ins Wort. „Wie geht es mit der Fortbildung voran?"
    „Wir arbeiten an uns. Manche Dinge sind schwer zu verstehen und kosten enorme Überwindung."
    „Soll ich zur DORYNA überwechseln?
    Vielleicht kann ich euch nochmals weiterhelfen."
    „Unter keinen Umständen!" Kempo streckte in einer menschlich wirkenden Geste abwehrend die Arme aus. „Der eine Tag mit dir war so intensiv, dass wir heute noch daran knabbern. Du hast uns auf den Weg geschickt; der Rest bleibt uns überlassen. In erster Linie müssen wir uns darauf vorbereiten, die Ängste zu bekämpfen. Der ... Kontakt mit den Charnaz Bakr macht es nicht unbedingt leichter."
    „Bist du dir sicher, dass diese Ausstrahlung von den Lebewesen an Bord der TRAICAH-Fabriken ausgeht?"
    „Nein." Kempo schien angestrengt nachzudenken und jedes Wort genau abzuwägen. „Ich würde eher sagen, wir spüren eine schwarze Wolke, die die Feindschiffe umgibt. Ein Wolke, die den Gestank von Krankheit und Tod verbreitet."
    „Wie sieht es auf unserer Flugroute aus?", wechselte Atlan das Thema. „Besteht Gefahr, dass wir zu spät zum Treffpunkt kommen?"
    „Ich glaube nicht. Die Besatzungen tun ihr Bestes. Entlang unseres Flugvektors sind die Bedingungen meist relativ stabil."
    „Dann möchte ich dir nochmals das Angebot machen, mit einer ausgesuchten Crew an Bord eurer Schiffe überzuwechseln und die taktische Ausbildung zu vertiefen."
    „Unter keinen Umständen!" Wiederum versteifte sich der junge Charonii. „Wir mögen uns in vielerlei Hinsicht ähneln, aber bei der Pilotenarbeit könnt ihr uns auf keinen Fall helfen. Das ist etwas sehr ... Intimes."
    „Nun gut." Atlan war skeptisch. Etwas stimmte hier nicht, und er konnte es

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