2316 - Rivalen der Kolonne
verlasse soeben die Zentrale und mache mich auf den Weg."
Sie sagte nur ein Wort; „Schnell!"
Valthero warf den Kameraden einen letzten Blick zu. „Mögen euch die Sternengötter beschützen!"
Draußen im Gang rannte er los. Die Strecke hinauf bis zum Hangar Alegte er in der Rekordzeit von sechs Minuten zurück. Als er atemlos dort ankam, wartete Aya schon. Sie trug einen Rucksack mit Proviant, wie sie es immer getan hatte, wenn sie zu der Hütte in den Bergen aufgebrochen war.
Sie stiegen in den Gleiter, dessen Au-, ßenhaut noch immer die Spuren der Felsstürze trug, in Form von ein paar Dellen und Schrammen im Lack. „CW-02 besitzt ebenfalls einen raumtauglichen Gleiter, der noch nicht gestartet ist", sagte Valthero und schwang sich in den Pilotensessel. „Wir fliegen hin und lassen uns an Bord nehmen."
Aya ging nicht darauf ein. „Diese Feiglinge haben uns einfach im Stich gelassen."
Er zermarterte sich den Kopf, wie er sie beruhigen konnte. „Sieh es realistisch. In den Schiffen hatten sie gegen den Giganten keine Chance. Da Hogarth denkt ähnlich pragmatisch wie Threman. Warum sollten die Fremden unsere Bodenstationen zerstören? Caiwan hat nichts zu bieten außer den Hyperkristallen. Die werden sie sich holen. Wenn wir uns ihnen nicht in den Weg stellen, haben wir nichts zu befürchten."
„Jetzt redest du wie Threman, oder? Es klingt vielleicht blöd, aber mir fällt dazu ausgerechnet ein terranischer Spruch ein.
Glaubst du an den Weihnachtsmann?"
„Nein, mein Liebling!"
Er erntete ein warmes Lächeln. „Dann flieg los!"
Auf Funkbefehl öffnete sich das Hangartor in der Felswand. Valthero aktivierte das Prallfeld des Gleiters und lenkte ihn hinaus über den Abgrund. Am Himmel blieb alles ruhig. Das Radar zeigte keinerlei Flugverkehr an. „Flieg zuerst nach Takijon!"
Ihr flehender Blick erstickte jeden Widerspruch. Sie hatte ja so Recht.
Noch wussten die Caiwanen nichts von der gefährlichen Entwicklung. Jemand musste es ihnen sagen, auch wenn für die Bewohner des Planeten keine Gefahr bestand. Nach all dem, was zwischen ihnen und den Caiwanen gewesen war, wäre er sich schäbig vorgekommen, wenn er sie nicht informiert hätte.
Er lenkte den Gleiter nach Norden. Nach einer halben Stunde tauchten die ersten Turmspitzen Takijons über den Horizont.
Kurz darauf lag die Hauptstadt des Planeten in ihrer ganzen Pracht vor ihnen.
Die Caiwanen verdienten gut am Roten Khalumvatt. Von den früher, deutlich höherwertigeren Kristallen wie Skabol, Losol und Kyasoo-Mischformen wollte schon seit einem Dutzend Jahren niemand mehr etwas wissen. In den Raumhafenkneipen auf Hayok ging das geflügelte Wort um, dass sie schon zerfielen, bevor sie sich richtig gebildet hätten.
Valthero beschrieb eine Schleife über der Stadt, ehe er auf dem Platz im Zentrum landete. Die Caiwanen kannten das Fahrzeug schon. Mit lauten Gongschlägen setzte sich die Nachricht innerhalb der Stadt fort. Als der Orbton den Gleiter dicht über dem Boden anhielt, wartete Dando Gentury schon. „So erfüllt sich also doch, was die Schaspaken uns zu verstehen gaben", empfing er den Arkoniden. Sie setzten sich auf zwei Steinblöcke und ließen die Beine baumeln, wie es Sitte war. „Ich versuche zu verstehen, was du meinst." Valthero versuchte in der Miene des Caiwanen zu lesen, aber Dando Gentury zog ein Tuch aus seinem Schurz und verhüllte sich den Kopf. „Die Schaspaken empfinden starke Schmerzen. Eine alles vernichtende Kraft hat sich unserem Planeten genähert.
Caiwanen, die sich noch nicht von ihren Schaspaken getrennt hatten, sind unter lautem Schreien gestorben, ein paar hundert allein in Takijon."
„Es handelt sich um ein gewaltiges Gebilde, so groß wie zwanzig GWALON-Kelche zusammen."
„Ja, ein fremdartiges Ding in der Reflexion des planetaren Energiefelds, wie es sich uns über die Schaspaken vermittelt.
Es gehört nicht in dieses Leben, weder zu Caiwan noch zu Hayok oder einer anderen Welt."
„Das alles kannst du über die Schaspaken erkennen?", staunte Valthero. „Es stimmt nämlich. Man sagt, das Ding gehört zur Terminalen Kolonne von TRAITOR, einer Flotte der Chaosmächte."
„Schlimmer als alle Zahnanther dieser Welt. Wenn es länger als ein paar Tage bleibt, beginnt auf Caiwan das große Sterben. Ja, ich bin sicher, es wird ..."
Dando Gentury brach ab, zog das Tuch um seinen Kopf noch fester. „Wir können nur vermuten, warum dieses Ding hierher kommt, größer als die ganze Ebene im Durchmesser
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