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232 - Höllisches Paradies

232 - Höllisches Paradies

Titel: 232 - Höllisches Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Antwort abzuwarten, fuhr er fort: »Danach schipperten wir eine ganze Weile auf den Weltmeeren herum. Als uns der weltweite EMP erwischte, war es aus mit dem Atomantrieb, und wir mussten uns mit Segeln behelfen. Damit kamen wir natürlich nur langsam voran, und so sahen wir uns nach einem Stück Land um, auf dem wir uns niederlassen konnten. Die Sache zog sich hin, und die Bewohner der HOPE begannen zu murren. Zu diesem Zeitpunkt, wir hielten Kurs auf die Ostküste Australiens, kamen zwei Männer mit Drachenseglern an Bord: Archer und Enderby.«
    »Eigentlich war Sidnee unser Ziel gewesen«, sagte Zarah, die sich zu ihnen gesellt hatte. »Doch die beiden beschrieben die Verhältnisse in der Ruinenstadt so schauerlich, dass sich niemand mehr darum riss, dort zu ankern. Archer und Enderby rieten Jack und Commander Stanwyck ab, Sidnee anzulaufen – es sei denn, sie hätten Lust, gegen das dortige Regime in einen Krieg zu ziehen. Sie rieten uns, nach Neuseeland auszuweichen.«
    »Zu spät erfuhren wir, dass sie aus der Stadt fliehen mussten«, fuhr Jack fort. »Die beiden waren Lügner und – schlimmer noch – Revoluzzer. Es kam zu Auseinandersetzungen, bei der Archer getötet wurde. Zwar konnte die Meuterei niedergeschlagen werden, aber es war zu spät: Mehrere Explosionen hatten die HOPE manövrierunfähig gemacht, wir hatten Schlagseite und liefen in der Shipwreck Bay auf ein Riff.«
    »Vor der Küste Neuseelands«, hakte Matt nach.
    Jack nickte. »Genau. Wasser drang ein. Egal, was wir versuchten, wir bekamen das Schiff nicht wieder flott. Wegen der Schräglage war ein Leben auf der HOPE nicht mehr möglich. Also gingen wir an Land. Die Mannschaft siedelte sich dort an. Allerdings glaube ich nicht wirklich, dass dem Unternehmen Erfolg beschieden war.«
    »Zu viele Soldaten!«, sagte Zarah bissig. »Zu viel Testosteron!«
    »Zweiundzwanzig Mitglieder, davon zehn der Führungsmannschaft gingen schließlich nach Aukland. Dort tauschten wir Wertsachen von der HOPE gegen einen Hochseekutter ein. Wir hatten immer noch den Traum, nach Australien überzusetzen. Wir rüsteten uns mit allem aus, was wir benötigten, und machten uns auf den Weg. Zwischenzeitlich floss auch der Strom wieder, und so konnten wir Navigation und Radar nutzen.«
    Zarah goss Kaffee ein. Die anderen Leute von der USS HOPE lauschten aufmerksam und nickten hin und wieder zustimmend.
    »Alles ging gut«, berichtete Jack Ibrahim weiter. »Wir kamen voran. Kurz vor der Ostküste empfingen wir dann ein sich ständig wiederholendes Signal.«
    »Dasselbe, das auch wir hörten?«, fragte Aruula.
    »Das nehme ich an. Es kam von weit her; wir waren gerade eben in seine Reichweite gelangt und hatten nicht genug Treibstoff, um ihm zu folgen. Also haben wir es erst mal ignoriert und sind in den Hafen von Sidnee eingelaufen. Dort haben – nach einer langjährigen Militärherrschaft – nun die frommen Kristianer das Sagen. Die Stadt soll im christlichen Glauben erblühen.«
    »Die Kristianer?«, fragte Matt. »Mit denen hatten wir auch schon zu tun. Eine schrecklich bigotte Bande!«
    Einige Leute der HOPE schnaubten und nickten. Torm mischte sich ein. »Stimmt! Komische Typen waren das, mit komischen Regeln… oder besser Verboten. Wir fühlten uns dort überhaupt nicht wohl.«
    Jack übernahm wieder das Wort. »Wir beschlossen Sidnee den Rücken zu kehren und dem Signal zu folgen. Die Urheber müssten, so dachten wir, doch eigentlich technisch versierte Menschen sein. Also schipperten wir um Australien herum zu den Ashmore-Inseln. Wir kamen Mitte Oktober hier an. Und dann geschah, womit niemand gerechnet hatte…«
    »Die Bestie…«, stöhnte Torm.
    Matt und Aruula blickten ihn fragend an. Der rothaarige Mann war bleich wie der Tod. In seinen Augen brannte das Feuer der Erinnerung.
    Jack wischte sich über die Augen und erklärte: »Eine ungefähr vier Meter große Kreatur. Sie kam aus dem Wasser, sprang an Bord und wütete schrecklich. Sie tötete drei von uns. Zog sie ins Wasser. Biss und zerfetzte.«
    Liarys fing an zu weinen.
    »Ich erspare uns die Details. Es tötete, spritzte Säure, verbiss sich in den Schiffsrumpf und verschwand. Seitdem haben wir es nicht mehr gesehen. Wir Überlebenden flüchteten ins Inselinnere und fanden diese alte Siedlung samt Schutzraum.«
    »Seitdem sitzen wir hier fest. Der Kutter ist Schrott«, sagte Zarah. »Und selbst wenn wir ihn reparieren könnten, lauert draußen im Meer die Bestie.«
    Eine Weile schwiegen sie. Matt

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