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2320 - Terra im Psi-Schauer

Titel: 2320 - Terra im Psi-Schauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war?"
    „Bei der LFT sagen sie, es kommt von der Terminalen Kolonne. Die versuchen offenbar, uns mit psionischen Mitteln zu beeinflussen. Wahrscheinlich denken sie, wir können vor lauter Glück nicht mehr kämpfen. Aber da werden die eine Überraschung erleben."
    Vor lauter Glück. Hallwachs spürte noch immer diese unendliche Erleichterung in sich. War es das, was TRAITOR ihnen vermitteln wollte? Ein Volk von lieben Menschen, die nur noch mit sich selbst beschäftigt waren? Hieß das, die Terminale Kolonne wollte Terra nicht zerstören, die Menschheit trotz des verlorenen Kolonnen-Forts verschonen? „Ich setze jetzt meinen Patrouillenflug fort." Heinz Wilhelm Hallwachs würde wachsam bleiben
     
    4.
     
    Fawns träumerischer Gesichtsausdruck war seit der Nacht wie weggewischt. Die junge Frau trug eine Entschlossenheit zur Schau, die Marc in dieser Ausprägung noch nie an ihr beobachtet hatte.
    Und sie beeilte sich, konzentrierte ihre Aufmerksamkeit auf abgelegene Landstriche mit wenig oder gar keiner Bevölkerung. Gut, auf einer Welt wie Terra gab es das statistisch gesehen nicht.
    Selbst in den Polarregionen lebten vereinzelt und in kleinen Gruppen Terraner, wohnten Pelzjäger und Einsiedler, wie man beim Auftauchen der Schohaaken mitbekommen hatte. Aber es handelte sich nicht um Ballungszentren.
    Warum sie diese jetzt mied, darüber gab Fawn in altbewährter Manier keine Auskunft.
    Madagaskar als naturbelassene Insel war schon ein Erlebnis für sich. Fawn nahm sich für die paar Berggipfel gerade mal eine knappe Stunde Zeit.
    Eine weitere Stunde opferte- sie großzügig für die Strände aller vier Himmelsrichtungen, ehe sie auch hier zu einer Entscheidung gelangte.
    Die Seychellen folgten, ein Paradies im warmen Ozean. Danach ging es nach Westen, über den afrikanischen Kontinent hinweg in den Atlantik. Auf den Falkland-Inseln schien Fawn verweilen zu wollen.
    Marc, der sich in ihrer Nähe hielt, ließ sie keinen Moment lang aus den Augen. „Du glaubst, es ist hier", stellte er nach einer Weile fest.
    Sie nickte. „Es ist stark - vielleicht."
    Nur vielleicht also. Marc tat, als sei es ihm gleichgültig. Drüben im Capella G3 saß Mondra Diamond und trommelte ungeduldig mit den Fingern auf ihre Steuerkonsole. „Ja oder nein", hörte er sie nach einer Weile murmeln. „Entscheide dich, Mädchen!"
    Fawn beachtete es nicht. Sie stieg ein, dirigierte den Gleiter auf die andere Seite der Inselgruppe. Dort watete sie eine ganze Weile am Ufer umher. Einmal blieb sie plötzlich stehen, wischte sich über die Stirn, warf dann den Kopf in den Nacken.
    Automatisch blickte Marc London zum Himmel empor, aber dort gab es nichts zu sehen. Das Zeitalter der Kondensstreifen von Verbrennungsmotoren war längst vorüber, ein Flugzeug bewegte sich in der heutigen Zeit beinahe lautlos.
    Nacheinander klapperten sie vier kleine, vorgelagerte Inselchen Ab. Dann endlich traf die Botin des Nukleus ihre Entscheidung. „Hier auch nicht!"
    Mondra erschien unter der Flügeltür. Marc sah, wie es in ihrem Gesicht arbeitete.
    „Wo dann überhaupt?", fragte sie laut. „Bald haben wir die ganze Welt abgegrast, für nichts und wieder nichts. Wo sind diese ominösen Örtlichkeiten? Etwa in einer anderen Zeit?"
    Fawn zuckte unter dem Vorwurf zusammen wie unter einem Peitschenhieb.
    Hastig rannte sie zum Gleiter und verschwand im Innern.
    Marc London vergrub die Hände in den Hosentaschen. „Hast du jetzt erreicht, was du wolltest?", fragte er Mondra.
    Sie seufzte. „Es liegt doch nicht an mir.
    Hast du eine Ahnung, wie sie mir in der Solaren Residenz die Hölle heiß machen?
    Den dritten Tag sind wir jetzt schon unterwegs, und noch immer gibt es kein Ergebnis."
    Marc schüttelte heftig den Kopf. „Ihr seid alle zu ungeduldig. Sie weiß jetzt, wo sie nicht mehr zu suchen braucht. Ist das kein Ergebnis? Wieso vertraut keiner Fawn?"
    Er sah den hilflosen Ausdruck in Mondras Gesicht. „Also gut. Ich werde sie zu überreden versuchen, mit uns nach Terrania zurückzukehren."
    „Das wird das Beste sein, glaub mir."
    Sie stiegen ein, und Mondra legte einen Alarmstart hin, bei dem Marc sofort an einen Angriff aus dem All und die damit verbundenen Folgen dachte. Ein paar Augenblicke bildete er sich ein, durch die Kanzel die ersten Feuerschläge zu sehen, die aus der ruhigen Erdatmosphäre eine heiße, kochende Hölle machten. „Zu den Azoren!", klang es aus der hintersten Reihe nach vorn. Fawn hatte sich dorthin geflüchtet. Marc sah sie nicht,

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