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2326 - Galaktische Dämmerung

Titel: 2326 - Galaktische Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und sagte: „Ich beneide den Kämmerer um seine Berater."
    Der Zynismus troff ihm förmlich von den Lippen. Die drei übrigen Verschwörer sahen ihm nach und schwiegen, bis Jannah Holdo den Kopf nach Crastor Veyt drehte und fragte: „Weißt du eigentlich selbst, was für ein Schwein du bist?"
     
    *
     
    Roi Danton war der „Kämmerer".
    Seit dem 1. September 1337 NGZ sorgten er und seine Börsengarde mit eiserner Hand für stabile Ordnung auf der ehemaligen Kasino-Plattform LEprachtvoll, die im Jahr 1329 NGZ als Konkurrenz zum Galaktischen Spielkasino BASIS im 600-Kilometer-Orbit von Lepso installiert worden war. Ursprünglich war sie als eine Art Erlebnispark konzipiert worden, in der Bauweise und Ausstattung eine Reminiszenz an die Werkstattplattformen der legendären Paddler aus Andromeda. LEprachtvoll besaß einen Durchmesser von zwölf Kilometern und eine Dicke von 3,5 Kilometern.
    Doch die ursprüngliche Geschäftsidee hatte sich als nicht tragfähig erwiesen, sodass im Jahr 1337 NGZ die Organisation Taxit die Plattform übernahm, hinter der wiederum in vollem Umfang die USO stand. Ein Teil des Kasinobetriebs blieb, nicht zuletzt aus Gründen der Tarnung, erhalten. Tatsächlich wurde LEprachtvoll zum wichtigsten Umschlagplatz für Hyperkristalle aller Art in der Galaxis. Aus ihr wurde die Kristallbörse mit Roi Danton als Herrn über Recht und Gesetz. Er verbarg seine Identität. Nur sehr wenige Menschen kannten sein Geheimnis.
    Die Börsengarde gehörte nicht dazu, nicht einmal Dantons engste Berater, die er jetzt, in den frühen Morgenstunden, zu sich gebeten hatte. „Ihr alle wisst", begann er, „wie es in der Galaxis aussieht. Seit unserer letzten Sitzung gestern hat sich nicht sehr viel geändert. Die LFT hat vor zwei Tagen Operation Bermuda eingeleitet, und wie nach der Aktivierung der Kolonnen-Forts und Chaos-Geschwader zu befürchten stand, haben die Kräfte von TRAITOR damit begonnen, ihren Machtanspruch zu festigen."
    Der Maskierte sah seine Offiziere, Männer und Frauen, der Reihe nach an, ehe er fortfuhr: „Wie bereits erörtert, besagt Artikel vier der TRAITOR-Direktive, dass in der Milchstraße keine Ressourcenverschiebungen mehr ohne Genehmigung stattfinden dürfen.
    Genau das aber - Verschiebung von Ressourcen - ist das Geschäft der Kristallbörse. Wir müssen also stündlich damit rechnen, dass Kolonnen-Einheiten über Lepso auftauchen, hier bei LEprachtvoll. Der Ruf der Börse ist weit verbreitet. Die Kolonne weiß um uns und was wir tun."
    Danton nickte bekräftigend. „Ich habe noch einige Dinge zu regeln, bei denen einige von euch mir helfen werden. Die anderen bereiten alles zur Schließung der Kristallbörse vor."
    Erstaunte Rufe ertönten. Einige Offiziere blickten ungläubig - dabei hatten sie alle gewusst, dass es so und nicht anders kommen würde.
    Kommen musste, dachte Danton. „Und es gibt wirklich keinen anderen Weg?" Die Frage eines Majors war reine Rhetorik, nichts anderes. Ein letztes Aufbäumen gegen das, was unvermeidlich war. „Keinen anderen Weg", sagte er kopfschüttelnd. „Ich werde die Kristallbörse heute um Punkt 18 Uhr Standardzeit für geschlossen erklären. Bis dahin muss sie geräumt sein, und bis dann müssen noch einige letzte Geschäfte getätigt werden. Ich weiß nicht, ob uns die Kolonne die Zeit dafür lassen wird. Die Ankündigung der Schließung erfolgt um genau 12 Uhr. In den kommenden sechs Stunden müssen alle Händler und Besucher und sonstigen Beteiligten LEprachtvoll verlassen haben. Wer ein eigenes Schiff hat, fliegt damit, um den Rest kümmern wir uns. Die Pläne sind fertig und werden euch vorliegen, wenn ihr diese Sitzung verlassen habt. - Gibt es dazu noch Fragen?"
    Es gab keine, nur ungläubige, teilweise trotzige Blicke. Die Offiziere der Börsengarde, die alle in Diensten der USO standen, hatten gewusst, wie es kommen würde. Vielen von ihnen war LEprachtvoll eine neue Heimat geworden. Sie hatten sich mit ihrer Aufgabe identifiziert. Andere hatten andere Motive gehabt, hierher zu kommen. Allen gemeinsam war, dass der Abschied schwer fiel.
    Nur ein älterer Major fragte: „Ist das wirklich endgültig? Ich meine, wenn jemand freiwillig hier bleiben wollte ..."
    „Keine Ausnahmen", sagte der Kämmerer hart. „Ich habe die Verantwortung für sie alle."
    Dann begann er damit, sie einzuteilen. Die eine Hälfte sollte ihm bei seinen „eigenen Vorbereitungen" behilflich sein, die andere die Evakuierung der Börse leiten. Es war mit

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