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2334 - Im Auftrag der Friedensfahrer

Titel: 2334 - Im Auftrag der Friedensfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich im Saal der Sonnen auch nicht gedacht, dass er sich ausgerechnet mit dem „Stinker" am besten verstehen würde... „Ich habe aber sehr wohl etwas Interessantes entdeckt", lenkte Cür ye Gatta die Aufmerksamkeit auf sich.
    Auffällig viele Aktivitäten, erklärte die Frequenzhörerin mit ihrer durchdringenden, leiernden Stimme, gingen von den Miralhubs aus: jenem Klan, dem bekanntlich auch die Stellvertretende Vize-Magisterin für Exportfragen angehörte.
    Diese Familie mischte überall mit: beim Ausbau der Raumflotten und sonstigen Verteidigungs-Maßnahmen; bei der stetigen Aufstockung der Kristalldepots, insbesondere im Segment der seltensten und wertvollsten Quarze; und nicht zuletzt bei der überaus offensiven Erschließung sowohl neuer Lagerstätten als auch Absatzmärkte.
    Selbstverständlich lief die Kommunikation zum überwiegenden Teil verschlüsselt ab und getarnt durch weit verzweigte Konstrukte scheinbar eigenständiger Unternehmen. Aber Cür hatte aufgrund kleinster technischer Merkmale den Datenfluss verfolgt und aufgedeckt, dass hinter alldem ein und dieselbe Sippe steckte, angeführt von deren Oberhaupt Miralhub Tsidam. „Sie ist die neue starke Mutter und zieht die Fäden wie die Spinne im Netz."
    „Meine Lieben, ich muss bei aller Freundschaft gegen diese chauvinistische Metapher protestieren", warf 'nanSi ein. „Mit dieser Wortwahl unterstellt man pauschal sämtlichen Arachnoiden von vornherein böse Absichten und ..."
    „Weiter!", dröhnte Auludbirst, wobei er schleimige Spucke auf die umliegenden Glasflächen verteilte.
    Spinne oder Schlange, jedenfalls gebot Miralhub Tsidam über das ausgeklügeltste wirtschaftliche, politische und militärische Netzwerk des Shazzorien-Reichs. Wenn tatsächlich ein Kartell existierte, so gab darin mit hoher Wahrscheinlichkeit sie den Ton an. „War das also der Name, den uns die beiden Agenten nicht verraten wollten?", fragte Kantiran. „Miralhub?"
    Er würde dem keine so große Bedeutung beimessen, meinte Wilon. Jede liberale Marktwirtschaft tendierte nun einmal zur Galaktisierung und Konzentration auf Oligo- oder Monopole. Derlei Streben sei ganz normal, systemimmanent Aus räumlicher und zeitlicher Distanz betrachtet, war das nicht weiter schlimm, solange die ökonomische Hegemonie zyklisch wechselte. Als er Lasses Ipes-Uper das letzte Mal besucht hatte, dominierte gerade die Vomper-Sippe. „Damit will ich mitnichten den Wert der von euch gesammelten Informationen schmälern? Immerhin klären sie die Schlüsselposition von Miralhub Belen als Ansprechpartnerin für uns?"
    Das klang verflixt nach „Danke, Kinder, sehr lieb, dass ihr euch ebenfalls Mühe gegeben habt, obwohl es nicht nötig gewesen und ich auch alleine drauf gekommen wäre."
    Kantiran ermahnte sich, seine Verärgerung wegzustecken. Was ihn als Arroganz verdross, war bloß gesundes und allemal berechtigtes Selbstbewusstsein.
    Außerdem riss sich Vass keineswegs um die Rolle des Anführers. Er drängte sich auch nicht in den Mittelpunkt, sondern knutschte entspannt im hintersten Winkel seines Wohnsalons mit Ejdu Melia. „Wir sollten uns also um eine weitere Audienz bei der Vize-Magisterin bemühen", fasste Kant zusammen. „Und dabei durchblicken lassen, dass wir inzwischen besser über die Verhältnisse im Shazzorien-Reich Bescheid wissen und am liebsten mit Miralhub Tsidam persönlich verhandelt würden. - Wie schätzt du die Chancen auf einen baldigen Termin ein, Wilon?"
    „Hoch? Meines Erachtens wollen die nämlich sehr wohl auch etwas von uns?"
    „Inwiefern?"
    Die schroffe Haltung, die das Konsistorium an den Tag legte, sei nur vorgetäuscht, meinte der Metamatiker.
    Reine Verhandlungstaktik, darauf abzielend, die Friedensfahrer zu zermürben - um schließlich eine Gegenleistung für weitere Lieferungen einfordern zu können. 'nan-Si, der knapp unter der Decke schwebte und sich an den Reflexionen seiner Aureole zu ergötzen schien, flötete: „Kurz gesagt, sie wollen uns das Zeug nicht länger schenken, sondern in Zukunft verkaufen."
    „Nachvollziehbar", knurrte Auludbirst, „bei einem Krämervolk. Ein Wunder, dass sie nicht schon früher auf die Idee gekommen sind."
    „Habt ihr eine Ahnung, was sie verlangen werden?", fragte Kant.
    Laut Andeutungen, die sie Wilons Kontakten entlockt hatten, sagte 'nanSi, sei die Forderung hoch, jedoch nicht maßlos überzogen, jedenfalls für die Gesellschaft der Friedensfahrer leistbar. „Genaueres wissen sie entweder nicht, oder sie

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