Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2334 - Im Auftrag der Friedensfahrer

Titel: 2334 - Im Auftrag der Friedensfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Freizeitgeländes in einer engen Seitengasse, eher einem Spalt zwischen zwei Hochhäusern, in den sich kaum ein Sonnenstrahl verirrte. Dafür pries ein grell blinkendes Holo-Schild „Die Agentur eures Vertrauens - Geschäftsanbahnungen aller Art. 1a Referenzen!"
    Laut Rangliste betrug Sponks Status zwar 17W, aber Kant betätigte trotzdem den Summer. Noch ehe Auludbirst seinen Prallfeld-Roller im Rucksack verstaut hatte, flog die Tür auf, und ein kreischendes Knäuel purzelte ihnen vor die Füße. „Ich öffne, habe ich gesagt. Weil ich der Chef bin!"
    „Chef? Ha! Ein Blindschleicher bist du, ein Abflussschliefer und Kotringler!"
    „Das nimmst du zurück, oder... oder ich ..."
    „Oder? Oder?"
    „Oder ich feuere dich." .„Mich feuern? Du? Mir gehört jedes einzelne Einrichtungsstück in diesem Loch. Sogar deine Zahnprothese!"
    „Frechheit! Die wirst du gleich zu spüren kriegen, du undankbarer Stuhlwurm. Wer hat dich denn ausgebildet?"
    „Derselbe, dem ich ein Vermögen in den eitrigen Rachen gesteckt habe, weil ich seinen großkotzigen Versprechungen geglaubt habe. Derselbe, der mich nach Strich und Faden über den Wärmstein gezogen hat. Derselbe, der sich nicht entblödet, sogar beim Singspiel zu betrügen!"
    „Das nimmst du zurück, oder ... oder ..."
    „Oder? Oder?"
    Kantiran hüstelte. Hustete.
    Stampfte mit dem Fuß auf.
    Schrie: „He! Kundschaft!"
    Nachdem das Gezeter endlich verstummt war, regelte er die Lautstärke seines Translators wieder zurück auf normal.
    „Sind wir hier richtig bei Gordular Sponk?"
    Zuerst hatte er vermeint, sich einem einzelnen Shazzori mit zwei Köpfen gegenüberzusehen. Als sich das Knäuel entwürte, kamen denn doch zwei getrennte Schlangenleiber zum Vorschein, jeweils nicht einmal halb so lang wie Miralhub Belen und nicht annähernd so stattlich.
    Der eine, dessen Schuppenhaut so dicht mit Wundnarben und Geschwulsten bedeckt war, dass sich das braunblaue Karomuster nur noch erahnen ließ, richtete sein vorderes Drittel auf. Jetzt reichte er Kant bis knapp über die Hüfte.
    Hin und her schwankend, die gespaltene Zunge in rascher Folge aus- und einfahrend, zischelte das Reptil: „Richtiger könntet ihr gar nicht sein, edle Herrschaften. Gordular Sponk, der Agent eures Vertrauens, in Person! Das Lumpenbündel hier ist mein Stift, Vomper Tschaggunz."
    „Stift? Stift wie Lehrling? Dass ich nicht würge", keifte der andere, rot und weiß quergestreifte Shazzori. „Stifter wie Finanzier, das träfe es eher. Ohne mein Erbe wärst du längst in der Gosse gelandet, du heimtückischer Kloakenkriecher!"
    „Das nimmst du zurück, oder ... oder ich..."
    „Jetzt reicht's", knurrte Auludbirst.
    Er pumpte seinen Kehlsack auf und blies eine blassblaue Wolke aus. Diese roch intensiv süßlich, mit der Beimengung einer leicht versengten Note; immerhin angenehmer als alles, was Kant bisher von ihm gewohnt war.
    Die Shazzorien hingegen reagierten entsetzt. Wehlaute ausstoßend, ringelten sie sich auf der flachen Rampe, die ins Innere des Gebäudes führte, zusammen.
    Sie verfärbten sich ins Gelbliche und erschlafften. Nur die Symbionten im Nacken zuckten unkontrolliert. „Was war das?", fragte Ejdu. „Harmloses Nerventoxin für Kaltblüter.
    Die Wirkung lässt gleich wieder nach."
    „Musste das denn sein?"
    „Ja."
    Auludbirst behielt Recht, was das Betäubungsgas betraf. Eine halbe Minute später kamen die Shazzorien wieder zu sich.
    Ohne sich im Mindesten über die herbe Behandlung zu beschweren, jedoch noch bedeutend unterwürfiger als zuvor, bat Gordular Sponk die drei Friedensfahrer in sein Büro.
     
    *
     
    Sie erfuhren einiges, was neues Licht auf die Situation in Zheiranz warf. Weil sie, ohne sich diesbezüglich vorher abgesprochen zu haben, erstaunlich gut zusammenspielten.
    Ejdu Melia, die mit den Schlangenreitern in deren eigener Sprache redete, gab die Verständnisvolle, Großzügige, zu monetären Konzessionen Bereite. Kantiran machte klar, dass er nur zahlen würde, wenn er vom Wert der Informationen überzeugt war. Und Auludbirst hielt sich als keineswegs unauffällige, stets präsente Drohung im Hintergrund.
    Das Agenturbüro war eine niedrige, enge, doch langgestreckte Betonhöhle, der Boden mit klumpigem Sand bedeckt. Die an den feuchten Wänden übereinander gestapelten, nicht immer auf Anhieb funktionierenden technischen Geräte bedienten die Shazzorien mittels filigraner Kunstglieder, welche sie an Gurten um den Leib geschnallt trugen.
    Tschaggunz erwies

Weitere Kostenlose Bücher