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2334 - Im Auftrag der Friedensfahrer

Titel: 2334 - Im Auftrag der Friedensfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Außerdem ist mir langweilig. Mein Tagespensum habe ich bereits erledigt."
    „Soll ich dem jungen Herrn eine spannende Anekdote erzählen? Im Rahmen meines Einsatzes als Exomed auf dem Schatzsucher-Planeten Dheuton ..."
    Kant winkte ab. „Von Abenteuern anderer Leute zu hören würde mein Leiden unter der Untätigkeit noch verstärken."
    „Sehr wohl. Vielleicht präferiert der junge Herr ein Strategiespiel? Meine Speicher enthalten allein fünftausend Varianten von >Raumschiffe verstecken<, darunter ..."
    „Ich hätte keine Chance gegen dich, und noch mehr Frustration ertrüge ich nicht."
    „Frustration?"
    Kantiran stellte sich vor, welche Blitze gerade innerhalb der künstlichen Synapsen-Netzwerke des Roboters gewitterten. „Es macht mich trübsinnig, nicht im Mindesten zu wissen, wo wir uns befinden und was außerhalb der Kapsel vor sich geht."
    „Ich bin untröstlich, jedoch nicht befugt, derlei Auskünfte zu erteilen. Dies liefe den Intentionen von Herrn Saedelaere zuwider.
    Erst nachdem der junge Herr initiiert wurde, steht ihm die Mondkette so offen wie jedem anderen Friedensfahrer auch."
    „Ah! Deiner Formulierung entnehme ich, dass es Einschränkungen gibt?"
    „Diese Aussage darf ich zum gegebenen Zeitpunkt nicht kommentieren."
    „Keine Antwort ist auch eine Antwort."
    „Mitnichten. Daraus lässt sich nur ableiten, dass deine Theorie sowohl richtig als auch falsch sein könnte."
    „Toll. Und das soll mich aufheitern?"
    „In Zeiten psychischer Unausgeglichenheit empfiehlt sich körperliche Ertüchtigung.
    Ich könnte MIRKET beauftragen, geeignete Trainingsgeräte für den jungen Herrn bereitzustellen."
    „Muss der Bordrechner deine Anweisungen befolgen? Alle?"
    „Nur, sofern sie das Wohl der Besatzung betreffen. Wir haben klar abgegrenzte Zuständigkeitsbereiche."
    „Deine Loyalität liegt im Zweifelsfall bei der Mannschaft, nicht beim Schiff?"
    „Das ist richtig. Ich bin ja erst mit Herrn Qaar an Bord gelangt und nunmehr Herrn Saedelaere verpflichtet."
    „Gut zu wissen. Du bist also autark; Globus hingegen gehört zur FORSCHER und untersteht MIRKET?"
    „Ja. - Würde es dem jungen Herrn viel ausmachen, mir zu erhellen, ob er mit diesem Gespräch eine bestimmte Absicht verfolgt?"
    „Sage mir, Callebu: Wenn ich etwas anstelle, was gewisse Regeln verletzt, die OREON-Kapsel jedoch nicht im Mindesten tangiert - würdest du mich dann verpfeifen? Beim Schiff, meine ich.
    Gesetzt den Fall, dass ich dich ausdrücklich bäte, dies nicht zu tun, um meines Seelenheils willen?"
    „Ich würde dem jungen Herrn davon abraten."
    „Weich nicht aus! Hältst du zu mir oder zu MIRKET?"
    „Eine, mit Verlaub, absurde Frage. Der Kapselrechner ist ein Verbündeter, kein Kontrahent. Wir kommen schon lange bestens miteinander aus."
    „Schon klar. Aber einmal angenommen, es entstünde ein Interessenkonflikt - auf wessen Seite stündest du?"
    Der Roboter zögerte, was unzweifelhaft Teil des Rollenspiels war. Eine Maschine seiner Güteklasse benötigte für die Kalkulation weit schwierigerer Problemstellungen nur Bruchteile von Sekunden. „Auf deiner", erklärte er schließlich. „Fein. Ich nehme dich beim Wort. - An die Arbeit!"
     
    *
     
    Der Auszubildende forderte Callebu auf, ihn in seine Unterkunft zu begleiten. Dort entnahm er seinem Gepäck diverse Kleinteile, die er mit raschen Handgriffen zusammensetzte. „Mal sehen, ob ich schon alles vergessen habe, was mir auf der Paragetha beigebracht wurde",. murmelte er dabei. „Paragetha?"
    „Kadettenschule am Hof des Imperators von Arkon. Schloss eine fundierte technische Ausbildung mit ein."
    „So der junge Herr beabsichtigt, abermals die Schiffssysteme auszuspionieren", warnte Callebu, „müsste ich den Anweisungen Herrn Saedelaeres höhere Priorität einräumen als deinen."
    „Klar. Keine Sorge. Ich sagte doch, das Schiff wird nicht tangiert. - Stehst du mit MIRKET in permanenter Funkverbindung?"
    „Nein. Falls jedoch ein Datenaustausch notwendig wäre, könnten wir augenblicklich Kontakt aufnehmen."
    „Das klingt sinnvoll. Hast du unser bisheriges Gespräch übermittelt?"
    „Wo denkst du hin! Die Intimsphäre bleibt an Bord selbstverständlich gewahrt."
    „MIRKET überwacht mein Quartier also nicht?"
    „Lediglich insofern, als Individualtaster deine Anwesenheit registrieren. Sollten die Lebensfunktionen des jungen Herrn aussetzen oder bedrohlich absinken, würde ich alarmiert."
    Dagegen sei im Prinzip nichts einzuwenden, meinte der Eleve. Eine

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