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2334 - Im Auftrag der Friedensfahrer

Titel: 2334 - Im Auftrag der Friedensfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hübsche Vokabel; Callebu schätzte das aktuell benutzte Persönlichkeits-Konvolut nicht zuletzt wegen des reichen aktiven Wortschatzes.
    Andererseits war das technische Verständnis des Kammerdiener-Charakters reduziert. Callebu wechselte daher, ohne sich dies äußerlich anmerken zu lassen, kurzzeitig auf „Assistent des Bordingenieurs".
    Die primitive Apparatur, die auf dem Couchtisch Gestalt annahm, enthielt ein Energieversorgungsmodul niedriger Stufe, welches zusätzlich Raumwärme und Lichtdruck in elektrischen Strom umwandelte. Einige weitere Komponenten ließen sich als solche identifizieren, die überwiegend in Ortungsgeräten Verwendung fanden.
    Der Lehrling fügte gerade mit ungelenken Fingern einen Mini-Holoprojektor hinzu. „Ich möchte", sagte er, „dass du mich von jeder Anfrage oder sonstigen Reaktion MIRKETS unverzüglich in Kenntnis setzt.
    Verstanden?"
    Callebu wechselte über Psychoanalytiker - die Gesprächstherapie schlug gut an, der hysterische Patient hatte seine endogene Depression weitgehend abgelegt - zurück auf Butler. „Sehr wohl. Gestattet der junge Herr die Frage, was er im Schilde führt?"
    „Selbstverständlich; jedoch beantwortet er sie vorerst nicht."
    Den Impuls, als Kampfsport-Trainer dem renitenten Zögling einen kräftigen Tritt gegen das Gesäß zu verabreichen, verwarf Callebu sogleich wieder. „Wie es beliebt."
    „Tu nicht so eingeschnappt. Ich weiß doch selbst nicht, ob das improvisierte Ding überhaupt funktioniert. - Unsere OREON-Haube ist derzeit abgeschaltet, nehme ich an."
    „Das stimmt. Es besteht kein Grund, sie innerhalb des Rosado-Systems zu aktivieren."
    „Gut ..." Der Auszubildende betätigte eine Taste. Zwei rote Lämpchen zeigten' an, dass das Gerät in Betrieb ging.
    Flackernd baute sich ein kleines Hologramm auf. Aus dem grauen Flimmern schälten sich verschieden gefärbte Symbole: winzige Kreise, Kreuze, Dreiecke. Am unteren Bildrand lief Schrift von rechts nach links. „Na bitte! Es läuft. - Ganz schöner Betrieb.
    Haufenweise OREON-Kapseln, dazu etliche größere Flugkörper. Was sind das für welche?"
    Bevor- Callebu antworten konnte, meldete sich per Intern-Funk MIRKET. Der Bordrechner teilte mit, dass in der Nähe stehende Einheiten ungewöhnliche, von der FORSCHER ausgehende Orter-Signale angemessen hätten. Daraufhin hatte er deren Ursprung lokalisiert - im selben Mannschaftsraum, in dem sich auch Callebu aufhielt. „Die Aktivitäten des jungen Herrn wurden entdeckt."
    „Respekt; das ging flott."
    Heulend wie eine Sirene kam Globus hereingerollt. Aus Öffnungen im dunkelgrünen Leib schwebten stark verkleinerte Ausgaben seiner selbst. Die etwa fünf Zentimeter durchmessenden, mit Fein-Werkzeugen bestückten Kugeln stürzten sich auf die Apparatur und zerlegten sie binnen Sekunden in ihre Bestandteile. „Du hast die Verhaltensregeln für Novizen missachtet", gab Callebu MIRKETS Stellungnahme weiter, „und dich eines Vergehens gegen die Sicherheitsbestimmungen im System schuldig gemacht. Eine Dokumentation deiner Tat wurde soeben an die zuständige Stelle übermittelt."
    „Einfach so? Ohne dass davor die Zustimmung des Schiffskommandanten Saedelaere eingeholt wurde?"
    „Für einen solchen Fall treten Überrang-Befehle in Kraft."
    Kantiran grinste breit. „Sieh mal einer an."
     
    *
     
    Schon am dritten Tag erhielt Alaska vom Großrechner auf dem Orakelmond Norenor die Initiationsaufgabe für seinen Schüler.
    Kantiran und dessen Mentor - der wie üblich gehalten war, möglichst wenig einzugreifen - wurden einer Gruppe von Friedensfahrern zugeteilt, die demnächst in die Galaxis Zheiranz aufbrechen würden.
    Sie sollten eine Kontroverse bereinigen, die um die Lieferungen hochwertiger Hyperkristalle vom Planeten Lasses Ipes-Uper entstanden war.
    Die insgesamt acht Teilnehmer an der Mission trafen sich demnächst zu einer Besprechung. Wegen Kantiran wurde diese auf einer Raumstation außerhalb des Rosado-Systems abgehalten.
    Das Orakel erachtete also den Jungen nach dem von ihm erstellten Profil einer Prüfung für würdig. Eine gute Nachricht, fand Alaska. Jedoch schlug ihm, zurück auf der FORSCHER, keineswegs ungetrübte Begeisterung entgegen.
    Statt sich über die Erteilung der Aufgabe zu freuen, zürnte Kantiran: „Wusstest du, dass MIRKET Botschaften verschickt, ohne sich einen Deut um deine Genehmigung zu scheren?"
    Das war Alaska neu und schockierte ihn tatsächlich. Nachdem er von Callebu und dem Jungen über die Details ins

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