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2343 - Dantyrens Qual

Titel: 2343 - Dantyrens Qual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mit einem Gleiter ab, Kapitän."
    Vergeblich wartete er darauf, dass der andere ihn als Herr anredete. Offenbar fühlte der unsichtbar Bleibende sich ihm nicht untergeben. „Es ist erforderlich, dass du einen Schutzanzug trägst, Zerberoff. Der Landefeld-Ring liegt außerhalb der Atmosphäre."
    „Das weiß ich selbst!", stieß er ungehalten hervor. Augenblicke später sagte er sich aber, dass der andere nicht wissen konnte, wie weit er der Strangeness unterlag.
     
    *
     
    Nach wenigen Minuten stieg ein großer Gleiter über die Innenkante des Landefelds empor und setzte dicht neben dem Traitank auf. Ungeduldig wartete der Duale Kapitän in der Schleusenkammer auf den Druckausgleich und darauf, dass sich das Innenschott öffnete.
    Er war überrascht, nur einen Effremi hinter den Kontrollen zu sehen. Der Kleine bedachte ihn außerdem mit einem unverschämt forschenden Blick. „Wo sind die anderen, Effremi?"
    „Mein Name ist Jothadún, Kapitän." Das spitze, fellbedeckte Gesicht schaute ihn forschend an. „Ich gehöre zur Chaos-Phalanx der Burg. Der Progress-Wahrer hat mich als deinen persönlichen Führer abgestellt."
    Zerberoff zuckte unwillig zusammen.
    Deutlicher hätte der Effremi ihm nicht zu verstehen geben können, dass er Antakur von Bitvelt direkt diente.
    Aber was hatte Jothadún eigentlich gesagt?
    Zerberoff entsann sich nicht mehr. Er stellte lediglich fest, dass der Gleiter bereits an der Innenwand der Dienstburg tiefer sank. Sie hatten schon die zweite Terrasse mit ihrem zerklüfteten Häusermeer erreicht. „Ich warte auf deine Antwort, Kapitän!
    Wohin soll ich dich fliegen?"
    „Du ... hast mich gefragt?"
    „Mehrmals", bestätigte der Effremi. „Die Strangeness macht dir wohl zu schaffen.
    Sie ist nicht leicht zu ertragen, Kapitän, aber das Schlimmste liegt schon hinter uns.
    CRULT ist zwar längst nicht einsatzfähig, doch die ersten robusten Bewohner kommen bereits wieder zu sich."
    „Wie heißt du, Effremi „Ich bin Jothadún."
    „Gut, Jothadún. Ich will auf dem schnellsten Weg ins Progress-Amt."
    Der Duale Kapitän fragte sich, wieso ihm der Name des Pelzigen so bekannt vorkam.
    Als der Silberturm im schwachen Streulicht einiger Scheinwerfer sichtbar wurde, verdrängte er alle anderen Gedanken.
    Er musste sich konzentrieren, das spürte er, wollte nicht von neuem abschweifen. Fast schon körperlich spürbar lastete die stete Verwirrung auf ihm. Es bedurfte permanenter Aufmerksamkeit, die Kontrolle nicht zu verlieren.
    Scheinbar zum Greifen nahe war der Silberturm bereits. Der eintausendzweihundert Meter hoch aufragende, matt schimmernde Kegelstumpf wies keinerlei Unebenheit auf.
    In einiger Entfernung landete der Effremi den Gleiter. „Ich führe dich", sagte der Pelzige. „Unsinn. Ich finde mich selbst zurecht."
    Die dunklen Augen dieses namenloses Wesens taxierten ihn hartnäckig. Zerberoff war nahe daran, den Effremi nach dessen Namen zu fragen, aber dann hielt er es doch für unter seiner Würde.
    Der Kleine interessierte ihn nicht. Ohne ihn zu beachten, ging Zerberoff auf das Progress-Amt zu.
    Schon nach den ersten Schritten hatte er Schmerzen. Aber er ging weiter, drehte sich bei jeder Bewegung halb zur Seite und zog ein Bein nach. Sein ganzer Hüftbereich war verschoben. Wenn diese unselige Galaxis endlich befriedet war, würde er sich den Kolonnen-Anatomen anvertrauen müssen. Sie mussten sein Becken und die ungleichen Knochen in Ordnung bringen.
    Erleichtert atmete er auf, als er endlich den Silberturm betrat. Den weiteren Weg wählte er instinktiv. Da der Effremi ihm widerspruchslos folgte, hatte er sich wohl richtig entschieden.
    Zerberoff war überzeugt davon, dass er vor CRULT bereits Dienstburgen aufgesucht hatte, nur entsann er sich nicht, wie oft er schon ein Progress-Amt betreten hatte.
    Auch nicht, wann und wo.
    Die Schmerzen beim Gehen quälten ihn.
    Sie wurden unerträglich. Aber sie entzogen ihn zugleich ein Stück weit dem Einfluss der Strangeness. Zerberoff spürte, dass er sich nicht mehr so stark konzentrieren musste wie zuvor.
    Endlich sah er vor sich die Anthrazit-Sphäre. .Er zögerte, fragte sich, ob es richtig war, dem Progress-Wahrer jetzt schon Rede und Antwort zu stehen. Ein verrückter Gedanke. Er war sich keines Fehlers bewusst, und er brauchte volle Handlungsfreiheit. Was er unternommen hatte, das hatte er für das Wohl der Kolonne getan. Wie es seine Aufgabe .war.
    Durch die Bodenschleuse betrat er die Anthrazit-Sphäre. Sie war fast leer. Nur

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