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2347 - Die Heiße Legion

Titel: 2347 - Die Heiße Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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OREON-Kapsel?" Die seitlichen Nickhäute schlossen sich mehrfach in rascher Folge über seinem Auge, was den Eindruck eines seltsamen Blinzelns erweckte. „Ich möchte eine der frei zur Verfügung stehenden Kapseln in Besitz nehmen und nach meinen Wünschen umformen, damit ich wieder mobil bin und euch nicht weiter zur Last falle."
    Die Beiläufigkeit, in der Chyndor sein Anliegen vortrug, verschlug Kantiran den Atem. Der Heesorter sprach im Plauderton und verbarg sein eigentliches Anliegen hinter belanglosen Höflichkeiten. In Wirklichkeit konnte es dem Heesorter keinesfalls darum gehen, Alaska und Kantiran weiterhin zur Last zu fallen - gerade jetzt, da sie Rosella Rosado erreicht hatten, entbehrte diese Behauptung jeder Grundlage.
    Nein - der Heesorter wollte sich ihnen entziehen, eine konsequente Fortsetzung seines Verhaltens während der zurückliegenden Reise. Sosehr Kantiran das missfiel, so wenig konnte er Chyndor daran hindern.
    Da weder Saedelaere noch Kantiran etwas erwiderten, fuhr Chyndor fort. Er hatte sich seine Rede offenbar genau zurechtgelegt. „Wie ihr wisst, sind bei weitem nicht alle der ...", ein rascher Blick auf eine der Zahlenkolonnen eines auswertenden Diagramms, „... 3600 im System befindlichen OREON-Kapseln zurzeit im Besitz eines Friedensfahrers. Ich möchte mit meinen Robotern Koronn und Gangroo in eine freie Kapsel wechseln und sie in den Werften des Orakelmondes Norenor exakt so herrichten lassen wie meine verlorene ELLSUNTUR."
    „Es steht dir natürlich frei zu gehen", stellte der Maskenträger fest. In seiner Stimme lag dieselbe Enttäuschung, die Kantiran fühlte. „Wir werden deinem Wunsch entsprechen und dich zu einer der freien Kapseln bringen." Er gab MIRKET den entsprechenden Befehl. „Wir werden uns hoffentlich bald wiedersehen", ergänzte Kantiran. „Es stehen große Entscheidungen an, für die ..."
    „Ich muss gehen." Chyndor wandte sich ab, als dränge plötzlich die Zeit. „Koronn und Gangroo müssen informiert werden."
    Er verließ die Zentrale. „Das war deutlich", stieß Kantiran ärgerlich aus. „Er unterbricht mich und spielt die Bedeutung der bevorstehenden Entscheidung herunter."
    „Er will sich bewusst zurückziehen."
    Alaska stand mit dem Rücken zu Kantiran und wandte sich nur langsam um. „Um damit jedem moralischen Druck zu entgehen, den wir auf ihn ausüben können."
    „Wir brauchen ihn! Er ist der einzige Friedensfahrer, der genügend Respekt bei allen genießt, um den Kampf gegen die Negasphäre als neues Ziel des Geheimbunds durchzusetzen."
    „Du weißt das, und ich weiß es ebenfalls."
    Alaska lachte trocken. „Und hast du auch nur den geringsten Zweifel daran, dass Chyndor sich dessen genauso bewusst ist?
    Er will seine eigene Entscheidung treffen, unbeeinflusst von uns oder sonst jemandem. Ich fürchte, nicht einmal wir werden im Vorfeld erfahren, wie diese Entscheidung ausfällt."
    „Er hat sich der AGN schon vor Jahren angeschlossen! Hätte er sich nicht damals schon entscheiden müssen?"
    „Die Dinge haben sich zugespitzt. Wenn Chyndor sich auf unsere Seite stellt, geht er gleichzeitig gegen die Enthonen vor. Er bricht mit allem Althergebrachten. Nun gibt es kein vorsichtiges Taktieren nach beiden Seiten mehr - nur noch ein Entwederoder" MIRKET hatte die FORSCHER inzwischen in Position gebracht. Chyndor meldete sich über Bordfunk und ging mit den beiden Robotern von Bord. Die neue ELLSUNTUR steuerte den Orakelmond Norenor an.
     
    *
     
    Die FORSCHER nahm Kurs auf den Wohnmond Fumato, einen der vier ökogeformten Monde der Mondkette.
    Neben dem Wohn- und dem Orakelmond gab es noch den Kapellenmond Opera sowie den Geschlossenen Mond Rosella Enthon, der dank einer Blockierschaltung von keiner OREON-Kapsel angeflogen werden konnte. Dort lebten die Letzten der Enthonen, er war für jeden Friedensfahrer tabu.
    Kantiran war vor über einem Jahr dorthin vorgedrungen und hatte Licht in die Ursprünge des Geheimbunds der Friedensfahrer gebracht.
    Nach der über dreimonatigen Reise in der engen Kapsel tat es Kantiran unendlich gut, die von Flüssen durchzogene Marschlandschaft zu sehen, in der die Stadt Ellegato nahe einem Ozean lag - wenn auch vorläufig nur in einem Holo wiedergegeben.
    Der Instinkt-Telepath und Tierfreund hatte den Aufenthalt in freier Natur geradezu schmerzlich vermisst. Das frische Grün wirkte auf ihn wie eine Verheißung.
    Die FORSCHER sank der Oberfläche des Wohnmondes entgegen. Die Kapsel befand sich bereits in den

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