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2347 - Die Heiße Legion

Titel: 2347 - Die Heiße Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unteren Atmosphäreschichten und drang eben durch die dichte Wolkendecke.
    Das Landefeld wurde sichtbar. Dort herrschte hektische Aktivität. Permanent landeten und starteten OREON-Kapseln.
    Bodengleiter transportierten die abgesetzten Piloten nach Ellegato.
    Kurz darauf spürte der Sternenvagabund zum ersten Mal seit mehr als 100 Tagen festen „planetaren" Boden unter den, Füßen, und einen Augenblick schwindelte ihm.
    Es musste sich um ein psychisches Phänomen handeln; der Flug in der OREON-Kapsel ließ nicht erahnen, dass man sich in einem Raumschiff befand, also konnte Kantirans Körper keine Reaktion auf die Veränderung zeigen. Auf der Gefühlsebene waren die Unterschiede allerdings gewaltig, und Kantiran verspürte Erleichterung darüber, sich wieder auf einem Planeten zu befinden.
    Während die FORSCHER wieder abhob und im Orbit in Parkposition ging, bestiegen die beiden Friedensfahrer einen Gleiter und rasten der Stadt entgegen. Da sie etwa in der Mitte des Raumhafens gelandet waren, hatten sie vier Kilometer zurückzulegen, bis sie die ersten Gebäude erreichten.
    Kantiran kannte die konzentrischen Besiedlungskreise, die sich um das Stadtzentrum zogen. Die Stadt wirkte wie auf dem Reißbrett entworfen, doch die Architektur der einzelnen Gebäude war durchaus liebevoll und individuell gestaltet.
    Der Anblick der zum Teil verspielt wirkenden Natursteingebäude bewirkte in Kantiran ein wohliges Gefühl; er stellte erstaunt fest, dass er Ellegato als eine Art Heimat ansah.
    Zahlreiche Torbögen überspannten die Straßen, auf denen nicht wie bei Kantirans zurückliegenden Besuchen gähnende Leere herrschte, sondern das Leben pulsierte.
    Friedensfahrer der unterschiedlichsten Gestalt gingen ihren Geschäften nach - zumindest, insofern sie über Beine oder etwas Vergleichbares verfügten. Andere walzten, rollten, schoben sich oder flossen ihren Geschäften nach, etwa ein metergroßer quallenartiger Friedensfahrer, durch dessen schleimigen Leib die Umrisse dahinter liegender Gegenstände zu sehen waren.
    Kantiran sah Arachnoide, Ornithoide, Insektoide, Humanoide und ... solche, die er keinem Begriff zuordnen konnte. Einige kamen ihm vage bekannt vor, er hatte sie wohl zu irgendeiner Gelegenheit hier auf Fumato getroffen.
    Einen Augenblick lang meinte er sogar 'nan-Si und seine grell strahlende Aureole zu sehen, doch falls er es gewesen war, verschwand er in einem der Gebäude, ehe er seinerseits Kantiran wahrnahm. Wenn er sich tatsächlich hier aufhielt, würde sich sicher die Gelegenheit ergeben, den .alten Wegbegleiter zu treffen, der ihn zusammen mit Cür ye Gatta und Ejdu Melia bei seiner Initiierungsaufgabe begleitet hatte.
    Der Anblick der Unzahl an verschiedenen Spezies machte Kantiran wieder einmal schmerzhaft deutlich klar, welche Aufgabe ihnen bevorstand - Tausende Individualisten unter einen Hut zu bringen, auf ein gemeinsames Ziel einzuschwören.
    Die einzelnen Friedensfahrer verband nur eins: Sie hatten einen Eid auf das Credo des Geheimbunds geleistet, sich niemals in die Belange der Hohen Mächte einzumischen. Kantiran und Alaska hatten eine Vollversammlung erbeten, um von allen anderen zu verlangen, genau dieses Credo zu verleugnen. „Wir waren verwegen."
    „Du verlierst den Mut?" Spiegelte sich in Alaskas Stimme tatsächlich Amüsement? „Natürlich nicht!"
    Alaska, der den Bodengleiter steuerte, musste scharf abbremsen, weil debattierende Friedensfahrer den Weg versperrten. Sie gehörten nicht demselben Volk an, stammten jedoch augenscheinlich alle von vogelähnlichen Tieren ab. Ein wenigstens drei Meter großer, bunt schillernder Koloss erinnerte Kantiran an eine auf Zalit heimische Pikterken-Geflügelart mit grotesk aufgedunsenem Leib. Ihn umschwirrte ein stumpfgraues Wesen, das gerade einmal einen halben Meter maß. Ein weiteres scharrte mit den Krallen, und ein eben noch unscheinbares dürres Kerlchen plusterte sich zu einem unübersehbaren Farbenreigen auf.
    Daraufhin gaben die anderen den Weg frei, und Alaska lenkte den Gleiter langsam an der Gruppe vorbei. „Suchen wir uns Unterkünfte, ehe wir uns einen Überblick über die vorherrschende Stimmung verschaffen."
    „Das kommt mir gelegen." Kantiran sah seinem Begleiter direkt auf die Augenschlitze der Maske. „Ich habe etwas Dringendes zu erledigen."
     
    *
     
    In den Augen meines Begleiters funkelt es verdächtig. Ich ahne, worauf er anspielt.
    Seit Cosmuel Kain verschwunden ist, warte ich darauf. In ihm gärt es. Er verlor nicht

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