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2347 - Die Heiße Legion

Titel: 2347 - Die Heiße Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Dutzend winziger tentakelartiger Extremitäten, die kaum einer raschen Fortbewegung dienen konnten. Die gelbhäutige Kreatur erinnerte auf den ersten Blick an einen Meeresbewohner.
    Der Kopf ragte seitlich aus dem Körper und wies erstaunlich humanoid wirkende Züge auf; zwei daumennagelgroße grünliche Augen, zwei Ohrmuscheln, eine zentral im Gesicht platzierte knorpelige Nase, ein Mund, der jetzt weit aufgerissen war und bräunliche Zähne präsentierte. „Du störst unser freundliches Gespräch.
    Was willst du?"
    „Meinen Freund Mas Bathe begrüßen", erwiderte Kantiran und unterdrückte mühsam den Würgereflex, den der pestilenzartige Mundgeruch des Fremden auslöste.
    Der Gelbe stieß einen grunzenden Laut aus und zog den Kopf fast vollständig in den Leib zurück. Nur Nase, Stirnpartie und Augen ragten noch heraus. Wortlos verschwand er im Gedränge. Offenbar war ihm die Aussicht auf ein Gespräch mit zwei Andersdenkenden nicht gerade angenehm. „Kantiran!", rief Mas Bathe erfreut. „Ich fragte mich schon, wann ihr hier eintreffen werdet. Euer Aufruf zur Vollversammlung zeigt durchschlagenden Erfolg." Mas Bathe entstammte einem Volk von Echsenartigen. Bei ihrer letzten Begegnung waren die Streifen, die über die grüne Haut liefen, noch tiefblau gewesen; jetzt schillerten sie in sanftem Rosa. Neben den acht Augen, die kranzförmig um den kompletten Schädel liefen, ein weiteres ungewöhnliches Merkmal.
    Kantiran sprach es nicht an. Es handelte sich wohl um belanglose Eigenarten seiner Gattung. „Seit wann bist du hier?"
    „Gestern eingetroffen. Ich habe mir eine gemütliche Reise von Qoor hierher gegönnt. Ohne Zwischenstopps, die doch nur irgendwelchen Ärger bedeutet hätten.
    Ich habe die Temperatur gesenkt und die meiste Zeit im Winterschlaf verbracht.
    Meine Robots kümmerten sich um alles Weitere. Genau das Richtige nach der Aufregung."
    „Wie ist die allgemeine Stimmung?"
    „Aus dem Hangay-Sektor der Schneise dringen vermehrt Nachrichten, die sich in der einen oder anderen Form mit TRAITOR befassen. Insofern ist die Stimmung mies. Aber was euer Anliegen betrifft, unserem Geheimbund ein neues Ziel zu geben und ihn in die Schlacht gegen die Chaosmächte zu werfen, stehen die Zeichen gut. Wir Friedensfahrer wollen die Intelligenzen in den Galaxien entlang der Universalen Schneise schützen und Konflikte lösen - ein lachhaftes Ziel angesichts dessen, dass TRAITOR nur ein Vorbote der Negasphäre ist und ..." Er unterbrach sich, um seiner Empörung durch ein gerüttelt Maß an Flüchen Luft zu machen. „Mich brauchst du bestimmt nicht zu überzeugen."
    „Es gibt genügend Unbelehrbare wie diesen gelben Fettwanst. Sie wollen nicht einsehen, dass wir nicht tatenlos zusehen dürfen. Sie hängen dem überholten Credo des Patronats an. Sie würden vor Borgin Sondyselene in den Staub fallen und zusehen, wie die Terminale Kolonne ein Totentuch über ganze Galaxien breitet!
    Auch wenn es noch lange dauert, bis die Negasphäre in Hangay tatsächlich entsteht, ist jetzt die Zeit zum Handeln gekommen!"
    „Wie gesagt, mich brauchst du nicht zu überzeugen."
    „Mich auch nicht" Ein schwarzhäutiger Gnom, der Kantiran lediglich bis an die Hüfte reichte und auf drei Beinen stand, boxte ihm spielerisch in die Taille:
     
    *
     
    Mein Name ist Gehlar.
    Ich bin Friedensfahrer, solange ich zurückdenken kann. Die Erinnerung an meine Kindheit verblasst. Ich war unter meinesgleichen verpönt, wohl weil sie alle neidisch waren. Ich war einfach besser als sie, klüger, schneller ... Das gefiel ihnen nicht.
    Deshalb war meine Kindheit alles andere als schön, und als Lehrer wollten sie mich nicht akzeptieren. Meine Gedankengänge und Ideen waren einfach zu fortschrittlich.
    Ich war hoffnungslos unterfordert und strebte schon eine Karriere als unterschätzter Dichterfürst an, dessen wahre Genialität erst die nachfolgenden Generationen erkennen würden, als ein Friedensfahrer auf mich aufmerksam wurde.
    Er nahm mich mit. Nur mein Bruder weinte eine stille Träne. Der Rest ist Geschichte.
    Novizenstatus, Friedensfahrer, tausend Abenteuer, ihr kennt das alles.
    Ein anstrengendes, aber erfüllendes Leben.
    Bis ich einen Konflikt auf einem Planeten in der Randzone einer Galaxis namens Sculptor schlichten wollte. Dort hatten sich - oh Wunder der Evolution - zwei intelligente Spezies entwickelt, und die eine hatte nichts Besseres zu tun, als die andere zu jagen und auf den Grill zu werfen, weil ihr Fleisch angeblich von

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