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2352 - Griff nach Drorah

Titel: 2352 - Griff nach Drorah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verzweifelt kämpfenden .Gruppen waren und blieben unbekannt wie die Anzahl ihrer Mitglieder.
    „Ihr habt etwas, das nur nach Eingabe eines ID-Kodes funktioniert?", erkundigte sich Taje. „Also seid ihr keine Angehörigen des Geheimdienstes. Wer sagt mir, dass ihr nicht mit der Terminalen Kolonne zusammenarbeitet?"
    „Deine Erfahrung als Geheimdienstler.
    Wir sind Raumfahrer."
    „Raumfahrer also." Karoon-Baal glaubte inzwischen, dass der Unsichtbare die Wahrheit sprach. In keinem Fall waren sie Angehörige des Energiekommandos. Ein ID-Kode war unter solchen Verhältnissen eine Kleinigkeit; jeder Agent verfügte über seinen eigenen Kode. „Erzähl mir mehr über dein Problem."
    „Das schwächt unsere Position."
    „Ohne Mut leben wir in verzweifelten Tagen", erwiderte Taje. „Also ...?"
    Wenn er zugab, über einen Kode zu verfügen, gab er gleichzeitig zu, dem Energiekommando anzugehören. Dieses Risiko ging er offenen Auges ein; jene „Raumfahrer" schienen die Wahrheit zu sprechen. Aus dem Hintergrund des Raumes schwebte ein Servierroboter, auf dessen Arbeitsplatte ein graumetallischer Gegenstand lag. Als er in den Lichtschein hineinschwebte, den das Holo verströmte, erkannte Karoon-Baal einen Funk-Signalgeber des Energiekommandos. Der Robot hielt an und schwebte bis dicht vor Tajes Knie. Der Signalgeber war ein nicht gerade sehr häufiges, aber durchaus gebräuchliches Modell der Spitzenklasse. „Wie ist dieses Gerät in eure Hände geraten?", wollte Taje kopfschüttelnd wissen. „Eine lange und verworrene 'Geschichte", lautete die Auskunft. „Später erfährst du sie, wahrscheinlich. Du kennst dieses Gerät?"
    Karoon-Baal sagte dem Unsichtbaren, worum es sich handelte und dass die Eingabe des Kodes eines jeden Energiekommando-Agenten sämtliche Funktionen aktivieren und die Bedienung freigeben würde. Er schloss: „Und jetzt könntest du die Fesselbänder öffnen. Ihr habt diesen Signalgeber benutzt?"
    Wieder zögerte der Unsichtbare, ehe er antwortete. Und wieder sagte die jahrelange Erfahrung dem Agenten, dass der Raumfahrer die Wahrheit sprach. '„Wir haben das Gerät ausprobiert und dabei, ohne es zu beabsichtigen, eine Fabrik mit der gesamten Belegschaft in die Luft gesprengt. Das darf sich unter keinen Umständen wiederholen. Deshalb müssen wir wissen, welche Informationen die Speicher des Geräts enthalten. Wirst du uns dabei helfen?"
    Die Eingabe des ID-Kodes war tägliches Einerlei. Da seine Entführer keine Geheimdienstler waren und er keine Möglichkeit sah, sich zu befreien, bestand für ihn gegenwärtig keine Gefahr.
    Arbeiteten sie andererseits mit den Fremden zusammen, dachte er gerade über sein Todesurteil nach. Das Funkgerät, eine Art Fernzünder für Sprengungen aller Art, würde die Invasion der Kolonne nicht länger als einige Stunden aufhalten.
    Taje schloss die Augen und ließ alle Vorgänge und deren Folgerungen seit den Paralysatorschüssen in seinem Verstand ablaufen, schloss am Ende der langen Gedankenkette die Möglichkeit aus, in die Falle der Terminalen Kolonne gegangen zu sein, und sagte: „Macht mich los. Ich tue, was ihr wollt. Versprecht euch von diesem Gerät keine Wunder."
    „Die versprechen wir uns auch nicht von dir."
    Taje spürte, dass sich hinter seinem Rücken eine Person näherte. Zuerst klickten die Verschlüsse an den Knöcheln, dann jene an den Handgelenken. Er wartete, bis die Bänder abgenommen wurden und von den Füßen fielen, und stand langsam auf.
    Der Holo-Projektor schwenkte herum, die schwarze Metallwand glitt zur Seite, an einem Dutzend Stellen des Raums schalteten sich Beleuchtungskörper ein.
    Nur der Robot bewegte sich nicht. Taje sah sich blinzelnd um und bemerkte, dass sich im Nebenraum insgesamt vier Personen befanden. Er machte einen Schritt, beugte sich vor und hob das längliche Kästchen auf.
    „Du kannst es bedienen?" Ein großer, schlanker Mann in Freizeitkleidung näherte sich Taje. Er trug eine Gesichtsmaske, aber Taje erkannte ihn an der Stimme, die jetzt unverzerrt war. „Nichts leichter als das."
    Er dachte in einem kurzen Anflug von Melancholie und Gleichgültigkeit daran, den Raumfahrern zu sagen, sie sollten die Masken abnehmen, denn nun, in der Zeit der Not, gälten alte Regeln nicht mehr, ließ es dann aber. Mit drei, vier Griffen legte er den Signalgeber über dem halb transparenten Verband am linken Unterarm an, wartete, bis die halb starren Bänder die vier Elemente festhielten, und betätigte dann den

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