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2353 - Requiem für einen Mond

Titel: 2353 - Requiem für einen Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nächsten Stufe über. Er sprach immer noch nicht über seinen Plan, und irgendwann hörten die anderen auf zu fragen. Sie vertrauten ihm, sie glaubten an ihn und das, was er tat.
    Taje verließ immer häufiger Echnaricoll und suchte diverse geheime Ausrüstungslager des Energiekommandos ab, die nicht allein über das Krisengebiet Konar, sondern auch im Umland, über den ganzen Planeten verteilt waren. Früher wäre dies undenkbar gewesen, man hätte ihn dafür zur Rechenschaft gezogen - doch jetzt existierte kein E-Kom mehr, das diesen Namen verdienen würde. Was an technischem Gerät vorhanden und greifbar war, stand zu seiner Verfügung.
    Innerhalb dieser zwei Tage verwandelte sich die Unterkunft, das Haus in Echnaricoll, in ein Waffen- und Ausrüstungslager. Taje brachte von seinen einsamen Ausflügen tödliche Waffen, Schutzanzüge und Technik jeder Art mit.
    Den anderen blieb er ein Rätsel, doch sie versuchten nicht, ihn aufzuhalten. Was immer er tat, es musste seinen Grund haben.
    Eines war nun ganz klar: Er war längst der Kopf der Gruppe in der Künstlerkolonie Echnaricoll - nicht mehr Kommandant a. D. Jere tan Baloy, sondern er, Taje Karoon-Baal, der seinen Abschied vom Energiekommando vollzogen, aber den Kampf nicht aufgegeben hatte.
    Es war da nur konsequent, dass Jere sich dazu entschloss, den Signalgeber, ihre wert- und wirkungsvollste Waffe, abzulegen und stattdessen an ihren neuen Anführer zu übergeben.
    Taje nahm ihn entgegen. In der Nacht zum 8. August flog er nicht weg, sondern blieb bei den anderen, schlief sogar ein paar Stunden.
    Bis der Orteralarm sie aus ihrer kostbaren Ruhe riss
     
    4.
     
    Xölyar 8. August 1345 NGZ An diesem Tag geschah irgendetwas mit dem Himmel. Die Havarierten konnten nicht sagen, was es war. Das Firmament über Xölyar war plötzlich von rätselhaften Leuchteffekten erfüllt. Das, was im Akon-System vor sich ging, war in eine neue Phase getreten, und Xölyar war davon betroffen. Aber in welche Phase die Entwicklung überging, das ließ sich nicht sagen. Es gab keine Ortung mehr, keine Möglichkeit für die mit dem Handelsdock Gestrandeten, ins All hinauszulauschen.
    Sie hatten ihre Augen, um zu sehen, und keinerlei Technologie unterstützte sie noch dabei. Sie waren beinahe blind, und das, obwohl sie noch sahen.
    Und die Funkgeräte schwiegen auch weiterhin, als lägen sie bereits im Todesschlaf.
    Als Kare ta Ebrus und Harana Molina mit Elena Doraan in der Messe ihr immer karger werdendes Mittagsmahl zu sich nahmen, lebten noch 493 Männer und Frauen von ursprünglich achthundert. „Weitere 38 Todesfälle in den letzten 24 Stunden", sagte die Medikerin und Hohe Frau. „Wer jetzt noch nicht an der Verstrahlung gestorben ist, hat gute Chancen."
    „Chancen!" Kare lachte rau.
    Sie schloss kurz die Augen. „Ich weiß ja.
    Wir stecken bis zum Hals im Schlamassel.
    Wer heute nicht an den Strahlen stirbt, kann morgen verhungern. Wir erreichen niemanden, und keiner kommt zu uns. Es sind schon wieder einige von uns verschwunden, wahrscheinlich aufgebrochen, um sich selbst Hilfe zu suchen."
    „Daran denke ich andauernd."
    „Aber sie werden nichts finden, Kare!", fuhr sie auf. „Verdammt, die Entfernungen sind zu gewaltig, bis zu den Gebäuden des Raumhafens schaffen wir's nie zu Fuß!"
    Sie stand auf und begann, auf und ab zu marschieren.
    Eine Hand legte sich auf Kares Arm.
    Harana nickte ihm beruhigend zu. Quäle sie nicht! Du siehst doch, dass sie am Ende ist! „Das Problem ist, dass wir keine autarke Nahrungsmittelversorgung haben", sagte Elena. „Es bestand nie die Notwendigkeit.
    CROFON-4 wurde im Orbit um Xölyar erbaut und von Anfang an vom Mond aus mit Lebensmitteln, Getränken und allem anderen versorgt. Hätten wir hydroponische Tanks besessen oder ..."
    „Mach dich bitte nicht verrückt, Elena", sagte Harana. „Sie wären wahrscheinlich längst zerstört."
    Die Agentin des E-Kom setzte sich wieder.
    Mutlos wirkend stützte sie den Kopf in die Hände. „Wenn nur Naal wieder fit wäre, aber er ist es nicht. Sein Zustand ist unverändert. Er bessert sich nicht, wird aber auch nicht schlechter. Es kommt mir vor, als würde sich etwas in ihm gegen den Tod wehren."
    „Und du trägst immer noch die doppelte Verantwortung", seufzte Harana. „Auf Dauer macht es dich fertig. Und wenn die ersten dahinzusiechen beginnen ..."
    „Darf ich dich mal etwas fragen?", wandte sich Kare an die Ärztin. „Immer raus damit, Junge."
    Er zuckte zusammen. Jetzt nannte sie

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