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2353 - Requiem für einen Mond

Titel: 2353 - Requiem für einen Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und die Lemurer, unsere Vorfahren, nach Andromeda vertrieben worden waren. Es waren Akonen, die sich als Erste aus den Trümmern erhoben und mit dem Neuaufbau begannen. Alle anderen, die sich Lemurer-Abkömmlinge nennen, sind entweder aus uns hervorgegangen wie die abtrünnigen Arkoniden oder haben erst lange Zeitalter der Barbarei durchmachen müssen wie die heute so stolzen Terraner.
    Aber wir waren es, die den Blick nach vorne richteten, auch als wir uns in unserem eigenen System isoliert hatten.
    Wir Akonen bewahrten das großartige Wissen der Ahnen. Wir perfektionierten die Transmittertechnologie, die später von den andren Völkern übernommen wurde.
    Wir waren immer die Pioniere!"
    „Mmmh", schnurrte Ameda und erkundete sanft die hocherotische Landschaft von Manas glattem Körper. „Aber das weißt du alles", sagte diese und streichelte den Arm der Archäologin. „Du interessierst dich ja mehr für die Vergangenheit als für die Gegenwart."
    „Stimmt." Ameda lächelte und küsste ihre Finger. „Aber sie kann auch sehr schön sein - die Gegenwart."
    „Und die Zukunft! Die Vergangenheit ist das, was einst war, Schätzchen. Aus ihr lernen wir und. tanken Kraft für die Bewältigung der Gegenwart und der Zukunft. Und ich weiß, ich glaube es fest, dass es wieder Akonen sein werden, die sich aus dem Schutt dieser Galaxis erheben, wenn die Kolonne verschwunden ist. Wir Akonen werden es sein, die sich aus der Asche erheben wie der stolze Horripher, der sich anschickt, sein Reich zurückzuerobern. Wir werden wieder die Pioniere sein!"
    „Sicher", sagte Ameda.
    Mana sog tief die Luft ein. Ihre straffen Brüste hoben und senkten sich. „Ich weiß es. Viele wissen es. Dafür sind wir bestimmt, und deshalb hockt Lavan ta Gora vor der Positronik und arbeitet an seiner Ode an den Untergang, einem Epos, Schätzchen, wie es die Galaxis noch nicht gesehen hat. Wenn niemand mehr von der Terminalen Kolonne TRAITOR spricht, wird man die Ode überall in einer neu erwachenden Galaxis kennen, das Dokument der Apokalypse - und des neuen Anfangs."
    „Daran glaubst du - an den neuen Anfang", flüsterte Ameda und nahm noch einen Schluck Wein. „Mit jeder Faser meines Seins glaube ich es!"
    „Dann", sagte die Archäologin und drehte sich zu ihr um, zog sie sanft an sich; „sollten wir auch genau das tun, Mana."
    „Was?"
    „Anfangen mit dem Anfang ..."
    Sie liebten sich zwei Stunden lang, küssten und liebkosten einander, sagten sich schöne Dinge, erforschten ihre Körper und überließen sich der gemeinsam erlebten Ekstase. Für Ameda war diese Erfahrung neu, aber sie genoss es. Ließ sich hineinfallen im Angesicht der Zeit, die ihnen noch bleiben würde. Wenn es sein musste und sie den Morgen nicht mehr erlebte, dann wollte sie heute gelebt haben. „Einfach sein!", wie Mana vorhin gesagt hatte.
    Nach dem dritten und letzten Höhepunkt wurde ihr schlecht. So speiübel, dass sie mit Schwierigkeiten aufstand und in die Hygienezelle wankte. „Blaumilch und Wein, das lass sein", rief die Rätin ihr nach. „Der Kaffee danach macht dich wieder wach."
    Sie erbrach sich. Nach Manas Dichtungen und klugen Ratschlägen war ihr jetzt nicht. zumute. Sie wollte heim zu den anderen, sonst nichts mehr.
    Aber Manas Worte blieben ihr im Gedächtnis haften, der Vergleich der Akonen als auserwähltes Volk mit dem mächtigen vierflügeligen Horripher, der über eine in ihrer Asche liegende Galaxis streifte und mit seinen mächtigen, unverwundbaren Klauen, wieder einmal, sein Revier markierte für einen neuen Anfang.
     
    *
     
    Taje Karoon-Baal hatte keine vier, sondern sieben Stunden warten müssen, bis der große Meister sich endlich dazu herabließ, den Platz für ihn zu räumen. Doch dann saßen er und Jere tan Baloy vor der Positronik und gaben ihren Kristall ein.
    Die mit Spannung erwartete. Auswertung dauerte knapp fünfzehn Minuten, dann hatten sie ihr Ergebnis - alles, was Akon mit Hilfe der Ortung und Fernoptiken über die Ankömmlinge aus der Kolonne hatte herausfinden und festhalten können.
    Demnach hatten tatsächlich vierzehn Kolonnen-Fähren das Blaue System erreicht und waren in einen Orbit um Drorah gegangen. Ausgeschleust wurden in der Folge genau 11.616 Traitanks, also 24 so genannte Chaos-Geschwader, was mit dem bereits vorhandenen Geschwader 12.100 Traitanks ergab - eine unvorstellbare Zahl. Die ovalen, flachen schwarzen Disken mit je 800 Metern Durchmesser hatten sich über das gesamte System verteilt, vor allem aber

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