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2363 - Atem der Finsternis

Titel: 2363 - Atem der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sollte, immer und immer wieder.
    Marot Psaltar beschwerte sich über die „Schlamperei".
    Ethan Endoza, der lauthals alle Schuld von sich wies. „Das hab ich immer schon gewusst!" Wer war das? Darian Miloton, als Mitglied des Verwaltungsrats hin und wieder im Schiff zugegen? Wahrscheinlich.
    Und die hohe, keifende Stimme gehörte wahrscheinlich seiner Assistentin. Wie hieß sie noch? Marlene Uhl oder so ähnlich.
    Was wollten die bloß alle?
    Verdammt, er wünschte sich einen Moment der Ruhe, um nachdenken zu können!
    Seine Gedanken überschlugen sich. Er hatte keine Ahnung, was hier ablief, aber er wusste, dass es nicht an der Technik lag.
    Es war etwas anderes; etwas, auf das sie keinen Einfluss hatte. Und wenn es von außen kam, wenn es nicht am Schiff lag - was konnte es anderes sein als der Beginn dessen, was die Terminale Kolonne mit Hayok anstellte?
    Was sie mit den Akonen getan hatte - fing es jetzt auch hier an? Begann es mit der Finsternis?
    Wenn er mit seiner Befürchtung recht hatte, gab es niemanden mehr, der ihnen noch helfen konnte. Die Kolonne schlug zu. Sie griff endgültig nach dem Planeten - und es war zu spät! Zu spät für sie, um zu entkommen! Sie hatten ihre Chance gehabt. Sie hatten gewartet, viel zu lange!
    Sie hätten viel eher...!
    Nein!
    Die plötzliche Stille überraschte ihn. Dann fiel ihm ein, dass er seinen Gedanken hinausgebrüllt haben musste.
    In praktisch der gleichen Sekunde stürzte der Lärm erneut über ihm zusammen. Alle schrien, alle riefen - nach ihm. Ihre Stimmen kamen aus der Schwärze, aus der dunklen Leere, und sie klangen verzerrt und zerhackt. Sie waren dumpf, wurden schwächer...
    Der Chefmediker der Perella-Klinik versuchte, seine Panik niederzukämpfen.
    Er war hier der Chef. Er war der Kommandant. Er musste einen klaren Kopf behalten. Aber als er noch nach Worten suchte, hörte er die Stimme, auf die er eigentlich die ganze Zeit gewartet hatte.
    Die Stimme einer Frau, aber sie zerschnitt die Trägheit und das Dunkel und übertönte alle anderen: „Jetzt haltet mal alle die Klappe! Verdammt nochmal, seid still!
    Wer sind wir denn, ein Haufen aufgescheuchter Ameisen?"
    „Jawohl", krächzte Graffel, als habe er endlich sein Stichwort bekommen. „Jetzt beruhigt euch endlich mal!"
    „Du bist auch still!", fuhr Pepe Bergmann ihn an. „Okay, wir sitzen im Dunkeln. Was hattet ihr denn erwartet? Die Terminale Kolonne macht Ernst. Damit haben wir doch alle gerechnet!"
    „Du hast immer die große Klappe!", kam es von da, wo Holftar saß. Die Stimmen aus dem Dunkeln waren gespenstisch wie die ganze Situation. Graffel hatte das Gefühl, gefangen zu sein. Er musst den Impuls unterdrücken, sich einfach umzudrehen und zu flüchten. „Du weißt immer eine Antwort auf alles. Du bist so unglaublich schlau!"
    „Leute, versucht, ruhig zu bleiben. Okay, etwas ist passiert. Etwas verschluckt das Licht. Die Kolonne hat angefangen, sie macht Ernst. Aber statt darüber zu jammern, müssen wir überlegen, was das für uns bedeutet."
    „Es bedeutet, dass alles vorbei ist!", schrie Miloton. „Wir haben zu lange gewartet!"
    „Wir hatten nie eine Chance", rief Marlene Uhl beifällig. „Falsch!", sagte Pepe. „Okay, die Kolonne hat uns überrascht. Aber wir leben, und das Schiff ist heil. Das alles können wir nutzen. Vorschläge?"
    „Geben wir's auf."
    „Wir hätten längst starten sollen!"
    Energisch gebot Pepe dem aufkeimenden Chaos Einhalt. „Wir hatten bisher keine Chance, die Belagerungsschale der Traitanks zu durchbrechen", sagte sie danach, und es lag etwas in ihrer Stimme, was alle aufhorchen ließ. „Und jetzt ..."
    Verdammt, wer hatte da gesprochen?
    Graffel konnte es nicht genau sagen, die Finsternis schien sich auch auf sein Gehör auszuwirken. Oder waren es die Nerven, die nicht mitspielten? „Du hast es erkannt, Ethan." Pepe hatte den Mann identifiziert. Sie übernahm jene Rolle, die eigentlich er, Graffel, ausfüllen müsste, schließlich war er der Kommandant. „Sie hätten uns entdeckt und aus dem Universum geblasen, bevor wir aus der Atmosphäre heraus gewesen wären. Aber wie sieht das jetzt aus?"
    „Jetzt", brachte der Chefmediker hervor, ehe ein anderer etwas sagen konnte. „Jetzt haben wir eine Chance, wenn wir schnell und beherzt handeln."
    Er bemühte sich um einen energischen Ton. Jetzt blinkten auch die Lichter wieder, aber nur kurz, um abermals von der Finsternis geschluckt zu werden. „Arena?", fragte Pepe laut. „Was sagen deine

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