Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2363 - Atem der Finsternis

Titel: 2363 - Atem der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Instrumente?"
    „Nichts", kam es von der Raumfahrerin. „Kein Funk, keine Ortung. Wir sind taub und blind."
    „Dann sind es die Traitanks vielleicht auch", rief Ethan Endoza. „Ihr habt recht, das könnte unsere Gelegenheit zur Flucht sein."
    „Unsere einzige - und nur, wenn wir starten und durchbrechen", sagte Graffel schnell. Glaubte er daran? Er musste! „Wenn wir hier bleiben, sind wir ganz bestimmt verloren."
    War er das, der das sagte? Er wunderte sich über den eigenen Mut. „Wir gehen ein hohes Risiko ein", sagte Pepe. „Aber wir haben eine Chance.
    Arness, hat die GESUNDHEIT VII noch genügend Saft?"
    „Der Reaktor arbeitet", antwortete der Pilot nach zwei Sekunden. „Ich verstehe das nicht, wo alles andere ..."
    „Wir könnten also starten?"
    „Ich kann nichts versprechen, aber theoretisch ja."
    „Auch ohne funktionierende Ortung?"
    „Ich kann es versuchen", knurrte der Arkonide.
    Zentz E. Graffel fühlte sich überfahren.
    Fehl am Platz. Er sollte hier die Kommandos geben. Alles schien an ihm vorbeizulaufen.
    Wenn er jetzt nicht die Fäden in die Hand nahm, nähme ihn niemand mehr ernst. Und Pepe würde den Respekt vor ihm verlieren. „Oberarzt?", fragte Pepe Bergmann. „Wolltest du uns etwas sagen?"
    „Wir versuchen es", presste er hervor. War er das? War das seine Stimme? Er nickte entschlossen. „Ja, wir werden es tun. Die Patienten in der Klinik sind transportbereit.
    Wir können sie in zwei Stunden alle hier in der GESUNDHEIT VII haben und ..."
    „Eine Stunde", unterbrach ihn Bergmann. „Besser eine halbe."
    „Mach halblang!", raunzte Graffel. „Es sind kranke Menschen!"
    „Und du bist der Chefmediker! Spritz sie fit oder leg sie ins Koma! Heilen kannst du sie später!"
    Sie war wütend. Er sah sie nicht, aber er hörte es. Und er wusste, wenn er jetzt ein falsches Wort sagte, hatte er bei ihr verspielt. .„Eine Stunde", knurrte er widerstrebend. „Ich werde mir das ganze Leben lang Vorwürfe machen, aber in einer Stunde sind alle hier."
    „Wenn nicht, dauert dein Leben wahrscheinlich nicht mehr allzu lange", sagte Pepe in einem Tonfall, der klarmachte, dass sie auf seiner Seite stand. „Wir helfen alle. Los!"
    Er seufzte. Er gab auf. Er schüttelte nur den Kopf und murmelte in die Dunkelheit: „Das geht nicht gut. Das muss einfach schief gehen. Wir haben keine Ahnung, was draußen vorgeht. Was wir machen, ist Wahnsinn!"
    „Im Leeeben nicht!"
    Genau das hatte er hören wollen. „Worauf warten wir?", rief er. „Raus hier und in die Klinik. Hat vielleicht jemand eine Taschenlampe?"
     
    *
     
    Es dauerte kein Stunde, sondern 73 Minuten, bis der letzte Patient aus der Klinik an Bord der GESUNDHEIT VII geschafft worden war. Niemand protestierte, alle halfen mit, die nicht unbedingt gebraucht wurden.
    Als sie das Schiff verlassen hatten, waren sie in Dunkelheit getaucht. Sie war überall, aber nicht immer und überall gleich.
    Manchmal riss sie auf. Dann teilte sie sich in Schwaden. die Sicht und die Kommunikation funktionierten wieder und auch die wichtigsten Instrumente. Es war dennoch eine Sisyphusarbeit gewesen, sich in der Klinik zurechtzufinden und die teils an ihr Bett gefesselten Patienten heil aus ihr heraus- und in das wartende Schiff zu bringen.
    Zentz E. Graffel war zweimal dem Aufgeben nahe gewesen. Und immer, als ob sie es ahnte, war Pepe Bergmann bei ihm und nahm seinen Arm, redete auf ihn ein. Er hörte ihr zu und wusste, dass sie es schaffen würden.
    Er wusste nicht, was diese Frau mit ihm machte, aber es tat ihm gut. Sie sagte: Alles wird gut!, und er glaubte es.
    Und jetzt stand er wieder in der dunklen Zentrale, in der immer wieder Lichter blinkten und auch ab und zu die Beleuchtung aufflammte, zwischen schwarzen Nebelschwaden und Phasen totaler Finsternis. Die Patienten waren verstaut. Er war allein mit der Crew, die er noch einmal fit gemacht hatte. Wenn er so weitermachte, würde er sie alle umbringen.
    Was er tat, sprach jedem Eid Hohn, der er je geleistet hatte.
    Aber nur so hatten sie ein Chance.
    Der „Oberarzt" atmete noch einmal tief durch. Dann sagte er nur das eine Wort: „Start!"
    Er sah in einer „Lücke" des Dunkels., wie sich Arness Holftars Gestalt straffte. Er hörte, wie der Pilot Befehle sprach. Sie waren kaum zu verstehen, die Stimme dumpf, verzerrt und gedehnt. Aber er kannte sie, sie hatten dies vielfach geprobt.
    Die Mitglieder der kleinen Crew riefen einander Informationen zu, die Kunststimme der Positronik gab Werte an, alles

Weitere Kostenlose Bücher