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237 - Die Welt in der Tiefe

237 - Die Welt in der Tiefe

Titel: 237 - Die Welt in der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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geschlossenen Klappe darin.
    Sie klopfte mit einem Eisenring. Fast umgehend wurde die Klappe zurück geschoben. Ein altes, mürrisches Gesicht schaute heraus. »Sie wünschen?«
    »Ich gehöre zu den Gästen des Clarks, die mit Unter-Clark Adolfo Darnell hier angekommen sind.« Aruula zeigte die Green Card vor, um ihre Worte zu bekräftigen. »Lassen Sie mich rein, Soldat.«
    Der Wachhabende zögerte kurz, dann entscheid er wohl, einen Gast seines Herrn nicht zu brüskieren, und öffnete die Tür. »Sie wünschen, Ma’am?«, fragte er erneut.
    »Ich möchte die automatischen Waffen sehen, die wir dabei hatten, als wir herkamen. Ich weiß, dass Unter-Clark Darnell sie hierher gebracht hat. Er hat es mir erzählt.«
    Der Alte kratzte sich im grauen Stoppelbart. »Richtig, ich hab Sie schon öfters mit Darnell gesehen. Guter Mann.« Er kicherte. »Die Kalaschnikows, ja, die sind hier. Und die wollen Sie sehen, habe ich Sie da richtig verstanden, Ma’am? Entschuldigen Sie, aber Sie sprechen ein schwer verständliches Clark.«
    »Ja, zeigen Sie mir die Gewehre. Oder muss ich mit dem Clark persönlich wiederkommen?«
    Der Alte kratzte sich am Hinterkopf. »Nein, müssen Sie nicht, Ma’am. Also gut, kommen Sie mit.« Er führte Aruula den langen Gang entlang. Links und rechts lagen Kammern, in denen sich, fein säuberlich in Eisenständern aufgereiht, verschiedenste Schusswaffen befanden. Vor der hintersten Kammer auf der linken Seite blieb er stehen und machte eine einladende Geste. »Bitte einzutreten, Ma’am. Hier sind die Babys.«
    Aruula ging an ihm vorbei, er folgte ihr. Die vier Schnellfeuergewehre des Typs AK 47 Kalaschnikow, die sie mitgebracht hatten, konnte sie im Schein einer trüben Funzel sofort identifizieren. Es waren die einzigen hier mit gebogenem Magazin.
    »Ja, das sind sie«, flüsterte Aruula und strich fast zärtlich über das kalte Eisen der Läufe und die Edelholzkolben. Dann nahm sie eine der Waffen aus dem Regal. »Die nehme ich mit, Soldat.«
    Der Mann zögerte. »Ma’am, ich weiß, Sie haben die Green Card und ich müsste Ihnen den Wunsch eigentlich erfüllen. Andererseits darf ich geladene Waffen nicht so einfach herausgeben. Das ist ein automatisches Schnellfeuergewehr und man kann damit eine Menge Unheil anrichten.«
    »Ich will sie aber haben.«
    »Hm. Nun gut, aber unter einer Auflage: Sie bekommen nur die ungeladene Waffe. Das Magazin bleibt hier.«
    Aruula zögerte. »Ja, so machen wir es.« Sie nahm eine der AK 47 von der Wand, dankte kurz und kehrte dann in ihr Zimmer zurück.
    ***
    Matt fand in jeder Hinsicht interessanten Lesestoff. Auch handschriftliche Aufzeichnungen Kenneth Clarks waren darunter. Er hatte eine gut lesbare Handschrift gehabt, akkurat, mit großen Bögen. Matt las sich schnell ein. Und erfuhr, dass Ken fortwährend mit den verschiedensten Mischungen experimentiert hatte. Aber wo hatte er diese Bomben zur Explosion gebracht? Wohl kaum hier unten im Sanktuarium.
    Irgendwann stieß Matt auf den Begriff Pontes Werth, den Hort der Väter. Es war nicht schwer, ihm Point Ellsworth zuzuordnen, die geheime US-Station, von der er kürzlich erst erfahren hatte. »Kenneth wusste also, wo Point Ellsworth liegt«, murmelte Matt. »Das würde ich mir auch gern mal ansehen.«
    Einige Seiten weiter lief es ihm eiskalt über den Rücken – als er von Atombomben las, die sich der junge Clark zu gerne aus dem hochheiligen Ort Wüngens bergen wolle.
    Wüngens, was kann das sein?, überlegte Matt. Wahrscheinlich eine ähnliche Lautverschiebung wie bei Pontes Werth. Wüngens… was klingt so ähnlich?
    Er kam nicht darauf. Dann eben ein anderer Ansatz: Wo werden Atombomben gelagert? In einer der Stationen? Unwahrscheinlich; was hätten sie damit tun wollen? An Bord eines U-Boots vielleicht, in Form von Atomraketen?
    Das Gespräch mit Mueller, dem Ersten Wissenschaftler von Georgshütte, kam ihm in den Sinn: »Ich weiß aber, dass es im Schloss von Georgshütte noch ein paar Pilzbomben geben muss, mit denen wir den Clarkisten den Garaus machen können…«
    Pilzbomben – damit waren ohne Zweifel Atombomben gemeint. Leider kannte Matt den Namen des Bootes nicht. Und es war auch nicht sicher, dass Kenneth Clark gerade dieses meinte. In der Antarktis waren nach der Kometenkatastrophe vermutlich etliche U-Boote gestrandet.
    Äußerst interessant fand Matt auch die Notizen Kenneth Clarks über ein Experiment, leider ohne Zeit- und Ortsangabe, die von einem medial begabten Menschen namens

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