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2372 - Plan der Phantome

Titel: 2372 - Plan der Phantome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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versetzte, und blieb vor dem Holzkistenstapel stehen, griff nach einem Erzbrocken und wog ihn in der Hand.
    Die Swoon konnten sein Gesicht nicht sehen, hörten jedoch das leise Kichern. „Scheint gute Ware zu sein."
    Kopty blickte sich um, lauschte angestrengt auf weitere Schrittgeräusche.
    Nichts - der Terraner führte offenbar ein Selbstgespräch. Das war sehr ärgerlich, denn aus einem Dialog hätten die geheimen Zuhörer möglicherweise mehr über die mysteriösen Vorgänge erfahren.
    Ein ohrenbetäubendes Donnern ließ ihn die Hände gegen die Ohren pressen. Um ihr sorgsam abgeschottetes Versteck gerieten die Erzbrocken ins Rutschen.
    Millimeterdicke Körnchen rieselten auf die Swoon.
    Kopty zog seine Söhne noch näher an sich, versuchte ihre Köpfe zu schützen. Seine Hände zitterten.
    Waren sie entdeckt worden?
    Doch der Terraner wandte sich um und entfernte sich mit schnellen Schritten. Sein Tritt gegen ihr Versteck war offenbar ein Akt sinnloser Aggression gewesen.
    Sekunden später schlug die Ladeluke zu.
     
    *
     
    Kopty Pekking entspannte sich. Ein wenig. „Wir müssen abwarten." Er wandte den Blick erst zu Wirgal, dann zu Siru; der noch immer wie selbstverständlich seine Hand hielt. Erst als sein Vater flüchtig darauf sah, ließ er los, als habe er sich daran verbrannt. „Ich stimme dir zu. Mindestens eine Stunde lang werden wir hier sitzen und warten. Wenn sich bis dahin nichts tut, bringen wir die Kameralinse in Position.
    Sie vermag übrigens wie eine kleine Robotdrohne zu fliegen, was uns einen Überblick über die gesamte Umgebung ermöglicht. Auch sonst wird uns das Teil hoffentlich noch nützlich sein."
    Siru stimmt mir also zu. Wie gnädig. Einen Augenblick lang erwog Kopty klarzustellen, wer das Sagen hatte und deshalb die Entscheidungen traf. Dann entschied er anders; es gab Wichtigeres zu tun, als auf seine väterliche Autorität zu pochen. „Wirklich ein tolles Gerät. Ich frage mich nur, wo ihr es hergenommen habt."
    Wirgal strich sich Erzstaub aus dem Gesicht und hustete in die vorgehaltene Hand. „Nach allem, was du angedeutet hast, weißt du das doch ganz genau. Aus Erricona. Genau wie viele andere nützliche Sachen."
    Kopty entschied, dass dieser Moment so geeignet war wie jeder andere. Aller Wahrscheinlichkeit nach blieben ohnehin nicht mehr viele Gelegenheiten, ehe sie unter den Schüssen irgendwelcher Gegner ihr Leben aushauchen würden. „Euer Freund", wie schwer es ihm fiel, dieses Wort auszusprechen, „Uiriniu hat mir mitgeteilt, dass ihr gute Diebe seid."
    „Er ist stolz auf uns, und das zu Recht."
    „Stolz?"
    „Er ist einer unserer drei Lehrmeister in der Kunst des Stehlens."
    Kopty tat alles weh, was nicht nur an der verkrümmten Haltung lag, zu der ihn das enge Ausmaß ihres Verstecks zwang. Die Irrwitzigkeit der Situation lähmte seine Gedanken. „Ein Swoon stiehlt nicht, und auch für einen Hagu dürfte es nicht gerade ein anerkanntes Berufsziel sein."
    Trotz ihrer Lage klang in Sirus folgenden Worten etwas Humor und Belustigung auf. „Genau hier liegt dein Denkfehler, Vater.
    Du solltest dich besser informieren, ehe du urteilst."
    Wirgal schlug in dieselbe Bresche. „Die verknöcherten Maßstäbe eines nicht minder verknöcherten Swoon gelten nicht automatisch in der kompletten Galaxis."
    „Aber ..."
    „Nichts aber." Siru schlug unbeherrscht gegen die dicht neben ihnen aufgestapelte Schicht aus Erzbrocken, was dazu führte, dass es aus allen Richtungen beängstigend knirschte. „Swoon, Bruder, hör auf, ehe alles ins Rutschen kommt!"
    Siru murmelte beiläufig eine Entschuldigung. „Der Punkt ist, Vater, dass es bei den Hagu als überaus ehrenvoll gilt, für eine Umverteilung des Eigentums im kleinen Maßstab zu sorgen."
    „Um...verteilung des Eigentums?" Kopty schüttelte verwirrt den Kopf. „Man stiehlt auf möglichst raffinierte.
    Weise, was man benötigt oder auch nur gerne hätte. Je besser die Dinge geschützt sind, desto reizvoller ist es, sie zu entwenden. Wem ein besonderer Coup gelingt, der rückt im sozialen Ansehen weit nach oben. Natürlich gilt das nicht für lebensnotwendige Dinge."
    „Natürlich nicht", wiederholte Wirgal in einem Tonfall, als handelte es sich um einen besonders guten Witz. „Natürlich nicht", sagte auch Kopty, doch aus seinem Mund klang es hohl und tonlos.
    Siru blickte auf das Chronometer. „Kaum zu glauben, dass erst neun Minuten vergangen sind. Es ist dermaßen unbequem, dass es mir wie eine Ewigkeit

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