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2372 - Plan der Phantome

Titel: 2372 - Plan der Phantome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beabsichtigte.
    Koptys Bedenken, sie sollten besser zusammenbleiben, da der Container früher oder später entladen werden würde, hatte er mit der lapidaren Bemerkung abgetan, dass sie schließlich die Umgebung beobachteten und genug Zeit blieb, um zu den anderen zurückzukehren.
    Den Verwesungsgestank nahm Kopty nur noch selten wahr, da sich seine empfindliche Nase daran gewöhnt hatte.
    Die schleifenden oder trippelnden Geräusche der Nager hingegen erschreckten ihn stets aufs Neue.
    Etwas reflektierte undeutlich in der Scheibe. Eine klobige Gestalt, etwa so groß wie er. Kopty versteifte sich, griff automatisch nach der Strahlerwaffe in seinem Gürtel. Es konnte sich nur um einen der Nager handeln, wenn er auch nicht gehört hatte, wie das Tier sich näherte.
    Er wirbelte herum, riss die Waffe hoch. Nichts.
    Natürlich nicht. Nager griffen niemals lebende Beute an. Warum sollten sie ausgerechnet bei ihm eine Ausnahme machen? „Was hast du, Vater?" Siru blickte erstmals von seinem Armbandbildschirm auf. „Wollte nur mal sehen, ob ich dich aus deinem verbissenen Schweigen lösen kann." Auf eine Lüge mehr oder weniger kommt es jetzt auch nicht mehr an. Mein Leben ist so weit außer Kontrolle geraten, dass kleine ethische Fehlverhalten keine Rolle mehr spielen. Viel wichtiger ist die Frage, was ich eben gesehen habe.
    Siru lächelte. „Ich glaube, der kleine Ausflug tut dir gut. Du bist weniger ... verkniffen."
    „Du hast den Ernst der Lage immer noch nicht begriffen."
    „Ist dir denn nicht klar, dass wir drauf und dran sind, ein gewaltiges Rätsel zu lösen?
    Wenn wir nicht nur Bilder aus dem Inneren eines Traitanks in die Öffentlichkeit schicken, sondern sogar von Terranern an Bord, gibt das eine absolute Sensation! Bis in die Zentren der Macht wird man auf uns aufmerksam werden, und vielleicht liefert unsere Aktion entscheidende Hinweise, wie man TRAITOR bekämpfen kann."
    Kopty hörte nur mit halber Aufmerksamkeit zu. Was hat in der Scheibe reflektiert? Eine Halluzination?
    Bin ich so angespannt, dass ich mir Dinge einbilde? Auch wenn es dem Swoon ganz und gar nicht gefiel, gab es wohl keine andere Erklärung. „Bilder?"
    Sein Sohn tippte auf sein Armband. „Das ist nicht nur ein Wiedergabegerät. Es speichert alles, was es aufnimmt. Dieses Ding ist Gold wert. Reginald Bull wird es uns dankend aus den Händen reißen."
    „Reginald Bull?"
    „Glaubst du etwa nicht, dass uns der Verteidigungsminister der Liga Freier Terraner diese Informationen aus der Hand reißen wird?"
    „Bull hat uns nach dem Auftauchen des Traitanks eine Warnung geschickt", sagte Kopty leise, mehr zu sich selbst. „Eine Warnung? Wovor?"
    „Davor, dass in Kürze damit zu rechnen ist, dass Chaoseinheiten im Hagu-Errico-System auftauchen werden." Und ich frage mich, woher Bull das wusste. Wie passt das damit zusammen, dass sich in diesem Traitank Terraner befinden?
    Koptys Unruhe wuchs von Minute zu Minute. Etwas stimmte nicht. Etwas ganz und gar Mieses ging um sie herum vor.
    Jemand spielte falsch, und in dem Zweiten Manufaktor stieg ein ungeheuerlicher Verdacht auf. So ungeheuerlich, dass er nicht einmal wagte, ihn seinem Sohn mitzuteilen. „Es ist so weit", teilte Siru mit. „Was meinst du?"
    „Die Terraner wachen auf. Sie sind angefunkt worden."
    „Wirgal muss sofort zu uns kommen."
    Siru hob beschwichtigend die beiden linken Hände. „Ich habe ihn längst benachrichtigt. Er ist schon auf dem Weg.
    Still jetzt!"
    Er hob das Armband näher an sein Ohr; Kopty trat näher. Sie verstanden jedes Wort, das draußen gesprochen wurde. Die Kameralinse zoomte die Gesichter der Terraner an, sodass anhand der Lippenbewegungen klar erkennbar war, wer jeweils sprach. „Seid ihr bald fertig?" Diese in barschem Tonfall vorgebrachte Frage drang aus dem Funkempfänger der Terraner. „Es gibt noch anderes zu tun, als die Lieferung zu untersuchen."
    Nun sprach der Glatzköpfige. „Die Untersuchung war schwierig. Das nimmt eine Menge Zeit in Anspruch."
    Siru grinste und flüsterte: „Elender Heuchler. Wenn die Kolonne unter sich uneins ist, wird ihre Macht bald zerbrechen."
    Draußen erhob sich der blonde Terraner und zupfte an seinem verschwitzten Shirt. „Ich bin seit eh und je der Meinung, dass diese ganze Überprüferei unnötig ist. Hat irgendwann auch nur irgendjemand versucht, uns eine Bombe unterzuschmuggeln?"
    „Maul halten!" Das war wieder der Unbekannte, der offenbar Befehlsgewalt über die beiden Terraner besaß.
    Kopty entging

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