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2376 - Tolle Tage in Terrania

Titel: 2376 - Tolle Tage in Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dachte nicht daran, ihnen ihren Schatz zu überlassen. Erinnerungen ausmerzen, gleich hier an Ort und Stelle? Ha! Wenn die beiden Komiker das vermochten, hätten sie es längst getan.
    Die konnten wahrscheinlich nicht einmal die verschiedenen, über den halben Raum verteilten Speichermedien der Mikropositronik rückstandsfrei löschen.
    Darum hatten sie Hajmo und Sparks hierher gebracht. Weil sie ihre Hilfe dabei brauchten!
    Und danach sollte sie brav mitgehen zu ESCHER wie ein Lamm zur Schlachtbank.
    Sich ruhigstellen lassen, einkerkern, vom Erdboden beseitigen.
    Nicht mit mir, Herrschaften! Böser Fehler; mich zu unterschätzen. Ihr werdet mich noch kennenlernen.
    Laut sagte sie: „Na, dann will ich mal mit dem Aufräumen anfangen. Lasst es uns hinter uns bringen – und diese Farce beenden."
     
    *
     
    Das Funkeln in Da'intas Augen verriet sie.
    Hajmo begriff, was die Reporterin vorhatte. „Nein!", schrie er. Er hechtete über das Bett. Zu spät, er erwischte sie nicht mehr.
    Mit einem ansatzlosen Ausfallsschritt war Sparks an der Balkontür, am Steuergerät der Paralyse-Falle. Sie hieb auf den Auslöser, bevor Hajmo es verhindern konnte.
    Der gesamte Raum flimmerte, als er von den sich überkreuzenden Breitflächenstrahlern erfasst wurde. Das ganze Schlafzimmer, nur nicht die Ecke, in der Sparks kauerte.
    Hajmo brach zusammen, unfähig, ein Glied zu rühren. Er fiel aufs Bett, kam so zu liegen, dass sein erstarrter Blick auf Pal Astuin und Merlin Myhr gerichtet war.
    Die beiden Düsteren hatten sich nicht bewegt. Nun zog Astuin langsam die Mundwinkel nach unten, was ihm einen traurigen, mitleidigen Gesichtsausdruck verlieh. „Schade", sagte er.
    Myhr hielt auf einmal einen Kombistrahler in der Hand. Er legte einen Hebel um und ging mit sicheren, gemessenen Schritten auf Da'inta zu, die Paralysestrahlen völlig ignorierend.
    Hajmo, der weder den Kopf drehen noch die Stellung seiner Pupillen verändern konnte, verlor ihn aus dem Blickfeld. Ein Zischen ertönte, ein scharfer, brandiger Geruch zog an Hajmos Nase vorbei. Dann erlosch das Flimmern.
    Pal Astuin beugte sich, so geschmeidig und elastisch, als besäße er kein Rückgrat, übers Bett. In den schlanken Fingern hielt er eine Phiole, die er unter Hajmos Nase zerbrach.
    Den Atem anzuhalten, war in paralysiertem Zustand unmöglich, da das Großhirn keinen bewussten Einfluss mehr aufs Nervensystem hatte. Hajmo versuchte es trotzdem. Vergeblich.
    Seine Konzentration löste sich auf. In seinem Kopf zerrte und rüttelte es. Mit aller Macht wehrte er sich dagegen, -wollte die Fakten, auf die es ankam, unbedingt bewahren, förmlich in Stein meißeln.
    Aber sie zerbröckelten, rannen ihm wie feiner Sand durch grobe Fäuste.
     
    *
     
    Merlin Myhr wartete draußen auf dem Korridor.
    Nach wenigen Minuten öffnete sich die Tür. Ein Roboter der medizinischen Abteilung schob eine Bahre heraus.
    Merlin hob die Hand, worauf die Maschine anhielt. Er zog das Laken, das die Leiche bedeckte, ein Stück zur Seite.
    Das Gesicht des Toten war eingefallen, aber die Miene drückte Zufriedenheit aus.
    Myhr holte einen Kamm aus der Hosentasche. Sorgfältig frisierte er den grauen Bart und die graue, zottelige Mähne.
    Als er das Werk vollendet hatte, bedeutete er dem Medorob, dass dieser seinen Weg fortsetzen sollte.
    „Ruhe sanft, Matheux Alan-Bari", sagte Merlin Myhr.
    Tadelnd hob Pal Astuin eine Augenbraue: „Alter Schwätzer!"
     
     
    Nachspiel
     
    Hajmo Siderip erwachte und räkelte sich wohlig. So gut ausgeruht hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt.
    Kein Wunder, er lag in seinem eigenen Bett. Neben Da'inta Mitchu, die ihn aus nächster Nähe, fast Nasenspitze an Nasenspitze, anstarrte und nur zwei Wörter ausstieß: „Oh nein."
    „Oh doch, fürchte ich." Er sagte das mechanisch, wie eingelernt, ohne sich des Sinngehalts bewusst zu sein.
    Gleichzeitig fuhren sie herum, weil jemand hüstelte. Am Fußende standen Flippong, Elm und Drizhak. Sie wirkten sehr besorgt. „Hauslord?", fragte das Oberhaupt der Gaelarck-Familie. „Bist du in Ordnung?"
    Hajmo horchte in sich hinein. Er konnte nichts Negatives feststellen, nur heitere, angenehm sorglose Leichtigkeit. „Frisch wie der Morgentau", sagte er wahrheitsgemäß. „Wieso ...?" Es kam nicht oft vor, dass die Gaelarcks ungerufen sein Schlafzimmer betraten.
    Moment mal. Seines? Er hätte es doch an Sparks abgetreten! Die sich soeben aufsetzen wollte, aber erschrocken in der Bewegung innehielt und das Laken

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